Ostern steht vor der Tür. Wie wird im Havelland gefeiert?

Das lange Osterwochenende steht vor der Tür. Von Karfreitag bis Ostermontag haben die Menschen im Havelland frei und müssen nicht zur Arbeit gehen. Das ist gut so, denn in vielen Familien wird Ostern noch richtig gefeiert. Die Verwandten kommen zusammen, Eier werden gefärbt und die Kinder suchen versteckte Süßigkeiten im Garten. Wie feiern eigentlich unsere Promis im Havelland Ostern? Wir haben nachgefragt.
Michael Koch ist Dezernent im Landkreis Havelland und hier u.a. zuständig für den Katastrophenschutz. Er erzählt: “Bei uns wird Ostern ganz klassisch gefeiert. Die ganze Familie kommt zusammen. Auf jeden Fall sehe ich meine Mutter, meine Schwester, ihren Partner und die Kinder. Da gibt es immer ein gemeinsames Ostereier-Suchen im Garten, anschließend essen wir zusammen und verleben einen schönen Tag. Aufgrund der Anfahrt der einzelnen Familienmitglieder konzentriert sich Ostern bei uns weniger auf das Frühstück, sondern eher auf den Nachmittag. Wo Ostern gefeiert wird, steht noch nicht fest. Entweder bei mir oder bei meiner Schwester in Dallgow-Döberitz.”
Der Bürgerpreis-Empfänger Marius Miethig engagiert sich im Jugendforum der Stadt Falkensee und im Förderverein der Lokalen Agenda 21 Falkensee e.V.: “Wir feiern Ostern mit einem klassischen Essen bei uns Zuhause mit der Familie. Da gibt es zu Ostern meistens Kaninchen mit Rotkohl und Klößen. Früher, als wir noch Kinder waren, haben wir auch Eier gesucht. Aber da wir keine christliche, sondern eher eine atheistische Familie sind, ist Ostern bei uns immer etwas anders. In diesem Jahr freue ich mich aber darauf, zusammen mit meinem zweijährigen Neffen auf Eiersuche gehen zu können.”
Bodo Oehme ist Bürgermeister von Schönwalde-Glien: “Ostern feiern wir mit allen Kindern und Enkeln, die wir haben. Ein Kind kommt aus Bayern, eins aus Falkensee, eins aus Schönwalde-Glien. Sie kommen alle an einem Tag, den wir zuvor festlegen, zu uns nach Hause, und dann verwöhnen wir sie alle. Es gibt ein 3-Gänge-Menü. Und natürlich darf auch das Ostereier-Suchen nicht fehlen.”
Sven Kraatz leitet als Landwirt den Damwildhof Kraatz in Pausin, ist aber auch der Vorsitzende der Gemeindevertretung in Schönwalde-Glien: “In diesem Jahr ist bei uns alles etwas anders. Über Ostern sind wir in Florida in den USA, weil meine Tochter dort zur Weltmeisterschaft der Cheerleader fährt – und wir begleiten sie. Da werden wir uns ein wenig überraschen lassen, wie wir in den USA Ostern feiern können. Drüben gibt es ja gerade eine echte Eierkrise. Aber obwohl wir in unserem Hof auch selbst Eier produzieren, können wir keine mitnehmen: Sie sind auch bei uns immer viel zu schnell alle.”
Würde Familie Kraatz Zuhause bleiben, dürften die Kinder am Vormittag traditionell die Eier im Garten suchen, die der Osterhase versteckt hat. Danach ginge es mit der ganzen Familie zum Eiertrudeln. Ja, was ist das denn? Sven Kraatz: “Eiertrudeln hat Tradition bei uns in Pausin. Man nimmt gekochte Eier und lässt sie einen Berg herunterrollen. Es gewinnt am Ende der, dessen Ei am weitesten rollt, ohne dabei kaputt zu gehen. Meistens treffen sich dabei gleich mehrere Familien und es kommt zu dem einen oder anderen Oster-Schnack.”
Anne von Fircks aus Falkensee ist für die Grünen im Kreistag Havelland aktiv: “Bei uns werden Ostereier von Hand bemalt. Manche werden auch gefärbt, wobei wir ein spezielles Rezept mit Zwiebelschalen verwenden. Die ganze Familie versammelt sich dabei an einem Tisch und zwar immer am Ostersamstag. Am Sonntag werden die Ostereier versteckt und anschließend gesucht. Meistens haben wir am Ende viel zu viele Eier, weil jeder welche bemalen möchte – und dann brauchen wir vierzehn Tage, um sie alle aufzuessen. Das liegt auch daran, weil über fünfzig Prozent unserer Familie inzwischen vegan ist und deswegen keine Eier mehr isst. Unser Osteressen ist deswegen meist ein veganer Hackbraten.”
Roger Lewandowski lebt in Falkensee. Er ist der Landrat vom Landkreis Havelland: “Bei uns gibt es ein richtiges Osterfrühstück mit der Familie. Da kommen Eier in allen Variationen auf den Tisch – gekocht, als Eierkuchen oder als Rührei. Natürlich werden auch Eier bemalt. Daran schließt sich die Ostereier-Suche an. Anschließend sitzen wir gemütlich zusammen, meistens spielen wir etwas. Wenn das Wetter passt, sitzen wir draußen.”
Elke Nermerich ist Erste Beigeordnete im Landkreis Havelland: “Ich hoffe, dass mein Vater zu Besuch kommt. Am Ostersonntag werden Eier im Garten versteckt. Obwohl die Kinder schon groß sind, ‘verlangen’ sie immer noch nach ihrem Osternest und haben Spaß am Suchen. Natürlich bemalen wir Ostereier. Zum Frühstück werden die immer schön geditscht. Man schlägt dabei zwei hartgekochte Eier aneinander und schaut, welches ganz bleibt und welches kaputt geht. Das ist einfach nur ein Spaß und Tradition bei uns.”
Heiko Richter ist der Bürgermeister von Falkensee: “In meiner Vergangenheit habe ich Ostern immer am Osterfeuer gefeiert, das ich veranstaltet habe. Ich musste es ja vorbereiten, aufbauen und dann auch beaufsichtigen. Bislang konnten wir in der Familie immer erst am Montag Ostern feiern – am Ostersonntag musste das Osterfeuer aufgeräumt werden. Wir verstecken in der Familie traditionell kleine Geschenke.” (Text: CS / Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 229 (4/2025).
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