Energiepark Brandenburg aus Falkensee: Solar aufs Dach!

Strom wird immer teurer. Um die eigenen Ausgaben langfristig wieder in den Griff zu bekommen, investieren viele Hausbesitzer in eine Solaranlage auf dem Dach. Die Falkenseer Firma “Energiepark Brandenburg” ist einer der wichtigsten Ansprechpartner, wenn es um diese Investition geht. Geschäftsführer Thomas Wetzel stellt sein Unternehmen neu für die Zukunft auf – und erklärt, welche Nachrichten es in der Solar-Branche gerade gibt. (ANZEIGE)
Thomas Wetzel ist seit 2007 im Energiebereich tätig. Sein Unternehmen “Energiepark Brandenburg” kennt jeder Falkenseer, fährt man doch am neuen Gesundheitszentrum stets an seinem weiß-grün gestreiften Gebäude vorbei. Dabei fragt man sich, was die Firma eigentlich tut, die hier ihre Räume hat.
Thomas Wetzel (44): “Wir sind zurzeit 37 Mitarbeiter und kümmern uns vor allem um die Planung, Errichtung und Wartung von Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen.”
Eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach hilft dabei, die stetig steigenden Strompreise in den Griff zu bekommen. So eine Anlage macht sich in wenigen Jahren bezahlt. Anschließend lohnt sich ihr Betrieb erst richtig.
Trotzdem stellt man zurzeit eine gewisse Solar-Müdigkeit fest, nachdem die eigene PV-Anlage zuletzt fast ein Muss war.
Thomas Wetzel: “Ja, man merkt schon, dass es bei den Aufträgen zurzeit eine kleine Delle gibt. Ich schreibe das dem dunklen Winter zu, da kann man sich einfach nicht so recht vorstellen, dass irgendwann einmal wieder die Sonne scheint – und man mit seinem Dach wieder Strom produzieren kann. Dabei wäre genau jetzt die beste Zeit, um zu investieren. Denn die Strompreise steigen und werden weiter steigen. Das liegt an den CO2-Umlagen und auch am steigenden Netzentgeld aufgrund vom dringend notwendigen Netzaufbau. Hinzu kommt, dass die Hersteller von PV-Modulen vor allem in China viel zu viele Module produziert haben. Hier gibt es noch eine große Überlagerkapazität. In der Folge sind die Preise für PV-Anlagen sehr weit unten. Gut ist auch, dass die Bundesregierung die Offerte verlängert hat, dass PV-Anlagen von der Mehrwertsteuer befreit sind. Hier sparen die Privatnutzer satte 19 Prozent.”
Ist denn zu erwarten, dass die Preise für PV-Anlagen wieder steigen?
Thomas Wetzel: “Das ist bereits jetzt beschlossen, sage ich einmal. Die Hersteller in China haben ein Abkommen getroffen, um das Überangebot zu reduzieren und die Preise für neue PV-Module wieder anzuziehen. Man merkt jetzt schon, wie die Preise langsam wieder steigen.”
Der Energieexperte hat aber noch ein anderes Argument, was für den Solarausbau spricht: “Die eigene Dachfläche war ja bislang begrenzt. Es lassen sich eben nur Solarpanele in einer bestimmten Anzahl auf das Dach setzen. Nun ist es aber so, dass die Effizienz der Panele in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Im Vergleich mit der Technik vor zwanzig Jahren kann ich heute auf der gleichen Fläche vier Mal so viel Strom erzeugen. Als wir 2007 angefangen haben, haben wir noch 160 Watt-Peak-Module verbaut. Inzwischen bringt das Standardmodul bereits 450 Watt Peak.”
Reicht die Solaranlage auf dem Dach inzwischen aus, um den eigenen Stromverbrauch komplett selbst abzudecken?
Thomas Wetzel: “Theoretisch ja. Wenn es keinen Winter gäbe. Im Winter gibt es aber Dunkelflauten, da kann die Solaranlage einfach nicht genug Strom produzieren – und es muss Strom hinzugekauft werden. Wir gehen davon aus, dass wir eine Autonomie übers Jahr zu 80 bis 85 Prozent hinbekommen. Das rechnet sich. Und diese Rechnung können wir für jeden Kunden auf einem Blatt Papier ganz genau aufmachen. Ein echter Vorteil ist, dass es inzwischen Speichermodule gibt, die Strom, den ich nicht sofort verbrauche, zwischenspeichern können. Diese Speicher sind in etwa so groß wie ein Handgepäck im Flughafen. Die Standardmodule speichern so um die fünf Kilowattstunden. Nehmen wir an, dass ein Haushalt im Jahr um die 4.000 Kilowattstunden verbraucht, dann sind das heruntergerechnet etwa 11 bis 12 Kilowattstunden pro Tag. Da kann der Speicher schon gut die Hälfte zuliefern. Und wenn es sich lohnt, schafft man eben einen zweiten Speicher an.”
Eine Solaranlage macht für den Energieexperten vor allem dann Sinn, wenn zugleich eine Wärmepumpe installiert wird: “Bei so einer Wärmepumpe muss man immer noch ein wenig zuheizen. Und diese Heizleistung wird über den Strom erzeugt. Die Solaranlage kann also die Wärmepumpe mit eigenem Strom versorgen – und ihren Betrieb so noch günstiger machen. Den Rest vom Strom, den ich brauche, ziehe ich aus dem Netz. Das ist aber immer noch günstiger als Gas.”
Es muss auch gar nicht “schlimm” sein, wenn man neben der PV-Anlage weiterhin Strom aus dem Netz zieht. Thomas Wetzel: “Es gibt ja inzwischen K.I.-gesteuerte Lösungen. Die rufen tagsüber Strom ab und speichern ihn im Speichermodul, wenn er an der Strombörse in Leipzig gerade besonders preiswert ist, und verbrauchen ihn dann abends, wenn er teuer ist. Dafür braucht man natürlich einen variablen Stromvertrag, sonst funktioniert das nicht. Die Grundversorger bieten das aber inzwischen alle an.”
Wie lange dauert es denn, bis eine neu bestellte Solaranlage auf dem eigenen Dach montiert ist?
Thomas Wetzel: “Wir rechnen hier mit sechs bis zwölf Wochen. Wer jetzt in der dunklen Jahreszeit den Auftrag auslöst, kann die Solarfelder bereits nutzen, sobald wieder die ersten Sonnenstrahlen durch die Frühlingswolken brechen. Ich kann auch die Angst nehmen, dass die Kunden anschließend lange warten müssen, bis ihre Anlage angeschlossen wird. Die Clearing-Stelle hat selbst ein Papier herausgegeben, nach dem man eine neue Anlage vier Wochen nach der Anmeldung einschalten kann, wenn der Netzbetreiber sich nicht gemeldet hat. Wir planen die Anlage, wir installieren sie, wir melden sie an, wir schalten sie ein und wir warten sie. Eine Wartung sollte alle zwei Jahre durchgeführt werden.”
Eine spannende Frage ist natürlich die: Wie viel Photovoltaik gibt es eigentlich schon in Falkensee? Thomas Wetzel: “Gefühlt würde ich sagen, dass etwa 15 Prozent der Dachflächen belegt sind. Da ist noch viel Potenzial vorhanden.”
Eine Gruppe, die sich Gedanken über Solar machen sollte, das sind die Gewerbetreibenden in Berlin und Brandenburg. Thomas Wetzel: “Hier sind die Stromkosten im eigenen Unternehmen inzwischen so etwas wie ein Game Changer. Sie bestimmen mitunter, ob ein Unternehmen noch Zukunft hat. Wenn man bedenkt, dass viele Firmen Werkshallen oder Gebäude mit großen Dachflächen haben, sollte klar sein, dass man hier mit der entsprechenden PV-Anlage sehr viel Strom produzieren kann. Man kann hier wirklich von einem Fehler sprechen, falls die Gewerbetreibenden noch keine Anlage installiert haben. Der eigene Strom ist ganz klar ein Wettbewerbsvorteil. Wer neu baut, kommt ja inzwischen gar nicht mehr umhin, mit einer PV-Anlage zu planen. Das ist ja längst Gesetz.”
Photovoltaik ist im Energiesektor und im Wohn- und auch im Business-Sektor die Zukunft. Der “Energiepark Brandenburg” rechnet mit einer Vervielfachung der Aufträge in den kommenden Monaten und Jahren. Und möchte sich selbst besser für die Zukunft aufstellen.
Thomas Wetzel: “Aus diesem Grund ist am 1. Januar Marcus Brandt (44) bei uns eingestiegen. Marcus und ich, wir kennen uns als Unternehmer bereits seit vielen Jahren. Er ist ja wie ich ein echtes Falkenseer Urgestein. 20 Jahre lang hat er im Havelland seine drei Vodafone Shops geleitet – u.a. in Falkensee, in Nauen und im Havelpark. 2023 hat er sie an Lars Schirbel übergeben – und hat sich eine Auszeit genommen. Nun ist er wieder da. Er steigt bei uns als COO ein – er kümmert sich um das Marketing, den Vertrieb und die Optimierung der internen Betriebsprozesse.
Marcus Brandt: “Ich werde die gesamte Struktur im Unternehmen optimieren und dafür sorgen, dass Abläufe noch besser funktionieren. Auch den Vertrieb werde ich modernisieren, sodass wir schneller agieren und auch auf Kundenanfragen reagieren können. Außerdem werde ich dafür sorgen, dass das Unternehmen nach außen hin noch sichtbarer wird. Hier setze ich auf das digitale Marketing zur Optimierung der Kundenwahrnehmung. Wir werden Social Media in der nahen Zukunft noch viel mehr nutzen, um über unsere Produkte und über neue Trends zu berichten, damit die Havelländer zügig an wichtige Informationen gelangen.”
Energiepark Brandenburg sucht dringend Personal, vor allem Elektriker und Vertriebsmitarbeiter. (Text/Fotos: CS)
Info: Energiepark Brandenburg, Schwartzkopffstraße 17, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-2796550, www.energiepark-brandenburg.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 227 (2/2025).
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