Schönwalde-Glien freut sich: Die drittgrößte Jugendfeuerwehr im ganzen Havelland!

Wenn es richtig brennt im eigenen Haus, reicht ein Gartenschlauch zum Löschen nicht mehr aus, dann muss die Feuerwehr ausrücken. Die Feuerwehr lebt vom Ehrenamt und von der freiwilligen Arbeit der Menschen, die sich in den regionalen Feuerwehren engagieren. Wichtig ist es in diesem Umfeld auch, den Nachwuchs frühzeitig für die Feuerwehren zu begeistern und ihn langfristig zu binden. Eine gute Nachricht: Schönwalde-Glien verfügt inzwischen über die drittgrößte Jugendfeuerwehr im ganzen Havelland. Über 120 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren sind begeistert mit dabei.
Eine durchgeschmorte Stromleitung, ein leckes Gasrohr, eine Feuer fangende Pfanne auf dem Herd, eine vergessene Kerze: Es gibt so viele Möglichkeiten, wie ein Feuer im eigenen Haus entstehen kann.
Züngeln die Flammen plötzlich hoch, kommt es vor allem auf eins an – aufs Tempo. Da ist es ganz besonders wichtig, dass die per Telefon benachrichtigte Feuerwehr schnell vor Ort ist, um den Brand mit professionellem Equipment zu löschen.
Damit das allerdings gelingen kann, braucht es nicht nur eine funktionierende Nachrichtenkette und ein gut ausgestattetes Löschfahrzeug. Man muss auch dazu in der Lage sein, die nötige Manpower zu stellen. Aus diesem Grund kann man es gar nicht hoch genug bewerten, dass sich in den einzelnen Ortslagen im Havelland noch immer genügend Freiwillige finden, die bereitwillig in ihrer Freizeit in ihre Feuerwehrausrüstung steigen, sobald es einen neuen Brand zu löschen gibt.
Das Thema Feuerwehr ist auch in der Gemeinde Schönwalde-Glien ein sehr wichtiges. In den letzten Jahren hat die Gemeinde viel Geld in die Hand genommen, um die Standorte der Feuerwehr in den Ortsteilen zu ertüchtigen und neue Fahrzeuge anzuschaffen.
In Schönwalde-Glien hat man außerdem erkannt, dass es sehr wichtig ist, schon früh an die nächste Generation der Feuerwehrleute zu denken. Insofern hat man sich viel Mühe damit gegeben, den Nachwuchs für die Feuerwehr zu begeistern. Und das mit Erfolg. Die Gemeinde Schönwalde-Glien meldete im Februar, dass die eigene Jugendfeuerwehr inzwischen die drittgrößte im gesamten Havelland ist.
Annett Häßler, im Rathaus für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, meldet: “Insgesamt 120 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren engagieren sich aktiv in der Jugendfeuerwehr für die Gemeinschaft. Die Gruppe setzt sich aus 54 Mädchen und 66 Jungen zusammen, die von 39 ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern wöchentlich angeleitet und ausgebildet werden.”
Die Nachwuchsbrandschützer sind innerhalb der Gemeinde in sieben Wehren organisiert. Zu ihrem umfangreichen Trainings- und Ausbildungsprogramm gehören auch diese Aufgaben:
Feuerwehrtechnische Ausbildung: Grundlagen des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung lernen.
Erste Hilfe und Prävention: Lebensrettende Sofortmaßnahmen und vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen lernen.
Wettbewerbstraining: Vorbereitung auf regionale und überregionale Jugendfeuerwehrwettbewerbe.
Sport, Spiel und Kreatives: Teamgeist und Kreativität fördern und stärken.
Auf die Kinder und Heranwachsenden in der Jugendfeuerwehr warten viele besondere Ereignisse. Annett Häßler: “Ein besonderes Highlight im Jahreskalender ist z.B. das Ausbildungslager der Nachwuchsfeuerwehren im Havelland. Es findet jährlich statt und bietet den jungen Mitgliedern die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu erweitern, neue Freundschaften zu knüpfen und gemeinsam Spaß zu haben.”
Ein weiteres Highlight ist das jährliche Gemeindezeltlager der Jugendfeuerwehren am Kiessee Grünefeld. Hier treffen sich alle Jugendgruppen aus den Ortsteilen zusammen mit weiteren befreundeten Jugendwehren aus der ganzen Region. Viele der jungen Feuerwehrleute legen während des Zeltlagers ihre Prüfung zur Jugendflamme ab. Neben den feuerwehrspezifischen Inhalten stehen Spiele und Wettkämpfe im Mittelpunkt, um den Teamgeist und Zusammenhalt zu stärken.
Um der Feuerwehr die eine oder andere Extraanschaffung oder -ausgabe zu ermöglichen, wird beim Neujahrsempfang der Gemeinde traditionell immer eine Spendenaktion unter den Gästen durchgeführt. In diesem Jahr konnten so 434,50 Euro eingesammelt werden. Diese Summe wird nun verwendet, um das Gemeindezeltlager der Jugendfeuerwehren noch schöner aufziehen zu können.
Das Geld durften die frisch ernannte Gemeindejugendfeuerwehrwartin Siw Schröder und ihre stellvertretende Jugendwartin Svenja Lehmann auf einer Gemeindevertretersitzung im Februar entgegennehmen. Bei dieser Gelegenheit bekamen die beiden Damen auch gleich ihre Ernennungsurkunde überreicht. Dabei bedankte sich Bürgermeister Bodo Oehme bei beiden für ihr großartiges Engagement. Er lobte das Engagement der Jugendfeuerwehr: “Die Arbeit der Jugendfeuerwehr ist ein großartiges Beispiel für ein ehrenamtliches Engagement. Sie sichert auch die Zukunft unserer Feuerwehr.”
Die Jugendfeuerwehren sind übrigens auch ein wichtiger Bestandteil der Feuerwehren. Die Kinder und Jugendlichen sind selbst regelmäßig in den Feuerwachen vor Ort. Für sie gibt es die sogenannten “Dienstabende”. Annett Häßler: “Hier haben sie gemeinsam viel Spaß und lernen eine ganze Menge: Funkgeräte bedienen, Erste Hilfe, Fahrzeugkunde und vieles mehr. Die Teamarbeit und das soziale Miteinander spielen vor Ort eine große Rolle. Schon bei der Jugend gilt: Wir sind nur gemeinsam stark und müssen uns stets aufeinander verlassen können.”
Die älteren Jugendlichen dürfen übrigens bei ungefährlichen Feuerwehreinsätzen bereits tatkräftig mit anpacken. So sammeln sie wertvolle Praxiserfahrung und unterstützen und entlasten die aktiven erwachsenen Feuerwehrkräfte. Zugleich ist die Jugendfeuerwehr bei vielen Veranstaltungen in der Gemeinde mit vor Ort – so etwa beim jährlich stattfindenden Pappbootrennen am alten Strandbad.
Schönwalde-Glien ist noch lange nicht am Ende der Reise angekommen. Die Jugendfeuerwehr freut sich über weitere Mitglieder.
Die Termine für die Treffen der Jugendfeuerwehr in den Ortsteilen finden sich auf der Homepage www.feuerwehr-schoenwalde-glien.de. (Text: CS / Fotos: CS, Gemeinde Schönwalde-Glien und Nico Lust)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 228 (3/2025).
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