Genossenschaftskneipe in Falkensee: Über 150 Gründungsmitglieder bereits zusammen!

Der Flurfunk piepste im Januar schon sehr aufgeregt: Da ist was im Busch. Die Bombe platzte dann recht bald: Sven Steller kam in Falkensee mit der Idee um die Ecke, dass es doch endlich wieder eine gemütliche Kneipe für alle braucht. Der Geistesblitz: Eine nicht kommerzielle Genossenschaftskneipe muss her. Am 7. Februar gab es einen ersten Infoabend in der Stadthalle. Über hundert mögliche Genossen schauten vorbei, um sich eine erste Präsentation anzuschauen.
Die Idee hat tatsächlich etwas. Falkensee braucht wieder eine gemütliche Kneipe für alle, in der sich tätowierte Rocker ebenso wohlfühlen wie angetütelte Freundinnen, junge Studenten und der Männerhort, der vor dem Feierabend noch gemeinsam ein Bier trinken möchte. Aber wenn niemand eine solche Kneipe gründen mag, auch weil das finanzielle Risiko zu hoch ist, dann muss man eben andere Wege gehen.
Sven Steller, Stadtverordneter in Falkensee, hatte die zündende Idee: “Wir gründen eine Genossenschaftskneipe. Wenigstens 100 Leute zahlen 200 Euro ein, um die ersten Kosten zu stemmen. Es gäbe sogar schon eine mögliche Location – die ehemalige Verkaufsstelle der Bäckerei Maschitzki in Finkenkrug, Ecke Dyrotzer Straße und Leistikowstraße. Das Gelände könnten wir mieten.”
Sven Steller sammelte alle potenziellen Genossen in einer WhatsApp-Gruppe – und hatte bald 92 Zahlungswillige beisammen. Am 7. Februar wurde zu einem offiziellen Infoabend in die Stadthalle geladen. Über 100 Interessierte folgten der Einladung. Die meisten von ihnen kannten die WhatsApp-Gruppe vorher noch gar nicht.
Sven Steller und der Steuerberater Adrian Jung präsentierten gemeinsam die Idee der Genossenschaft, während der Architekt David Seidl Auskunft zur Bausubstanz der künftigen Gemeinschaftskneipe gab. Sven Steller: “Wir diskutieren zunächst nicht die theoretischen Dinge, also wie die Kneipe heißen könnte oder welches Bier ausgeschenkt wird.”
Bürgermeister Heiko Richter, der ja selbst früher das kultige “Schrääg ‘rüber” betrieben hat, zeigte sich sehr angetan: “Das Interesse ist augenscheinlich riesig, die Idee ist super und ich bin begeistert. Ich habe viele Leute im Saal gesehen, die selbst ein Gewerk haben und die mithelfen wollen, bei der Renovierung der Genossenschaftskneipe zu helfen. Was ich bei Bedarf bieten kann, sind (auch schmerzhafte) Erfahrungen aus 21 Jahren, denn ich weiß ja, was man anfangs alles falsch machen kann.”
Termindruck gibt es keinen. Probleme könnte momentan nur noch die baufällige Substanz des zu mietenden Hauses bereiten. Sven Steller arbeitet derweil an einem Businessplan. Sven Steller: “In der WhatsApp-Gruppe sind nun schon über 150 Leute versammelt, die mitmachen möchten und die bereits erste konkrete Aufgaben übernehmen. Wir rechnen mit der Gründung unserer Genossenschaft in den nächsten zwei Monaten. Ich bin überwältigt von der Resonanz, die Falkensee auf meine Idee hin zeigt.” (Text/Fotos: CS, Sandy Kolbuch)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 228 (3/2025).
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