Lecker Mandus: Hayan Kim kocht jeden Donnerstag koreanisch vor dem EDEKA Vujanov in Falkensee!

Hayan Kim stammt aus Seoul in Süd-Korea, hat Orgelspiel in Lübeck studiert, lebt seit 2021 in Falkensee und hat hier im letzten Jahr zum ersten Mal ihrem “Korean Imbisswagen” auf Festivals und Stadtfesten aufgestellt. Nach einer langen Winterpause gibt sie nun wieder verschiedene Mandus, Bibimbap und das Korean Fried Chicken mit selbstgemachter Chilisauce oder mit Kimchi an die Falkenseer aus: An jedem Donnerstag steht sie von 10 bis 18 Uhr direkt vor dem EDEKA Vujanov im Finkenkruger Wachtelfeld.
Die Havelländer sind überaus neugierig, wenn es darum geht, die Gabel auch einmal in die Kost fremder Landesküchen zu stecken. Hayan Kim (42) erlaubt es ihnen ab sofort, auch die koreanische Kost kennenzulernen und zu verkosten. Die Süd-Koreanerin stammt aus Seoul, lebt aber schon seit 2021 in Finkenkrug.
Seit dem 30. Januar steht ihr weißer Food-Truck mit dem Aufdruck “Korean Imbisswagen” immer am Donnerstag vor dem Eingang zum EDEKA Vujanov im Falkenseer Wachtelfeld. Die Finkenkruger, die vor Ort ihren Einkauf erledigen, bleiben gerne einmal stehen, um das eine oder andere Streetfood neugierig zu beäugen oder auch auszuprobieren.
Besonders beliebt sind die Mandus. Das sind knusprige koreanische Teigtaschen, die es wahlweise mit Huhn, Rind, Kimchi oder mit einer vegetarischen Füllung gibt. Hayan Kim: “Die heißen Teigtaschen werden in koreanische Sojasauce gedippt. Dazu gebe ich immer ein paar Scheiben eingelegten Rettich, das passt sehr gut. Jedes Land hat irgendwie seine ganz eigenen Mandus. In Polen nennt man sie Piroggen, in China Dumplings.”
Bibimbap ist ein sehr beliebtes koreanisches Gericht, das eine volle Mahlzeit ersetzt. In eine Bowl kommen Reis, verschiedene Gemüsesorten und ein Spiegelei, aber je nach Wunsch auch Rinderhack oder scharf mariniertes Hühncherfleisch mit Chili-Sauce. Ein Spiegelei krönt diese Kombination. Gern kann man das Bibimbap auch in einer vegetarischen Variante bestellen.
Hayan Kim: “Beliebt bei meinen Falkenseer Kunden ist das von mir direkt am Stand zubereitete Korean Fried Chicken. Das sind kleine Hühnchenteile ohne Knochen in einer leckeren Panade, die auf Wunsch in einer Chili-Sauce geschwenkt werden. Das ist ein pikant-scharfes Gericht, das aber an den deutschen Geschmack angepasst ist. Meine Kunden lieben diese Schärfe. In Korea ist das ein Leibgericht. Dazu gibt es oft ein Bier – fertig.”
Diese drei Gerichte soll es am Donnerstag immer geben. Weitere Speisen können wöchentlich wechselnd dazukommen. Hayan Kim: “Ich habe auch schon koreanische Gemüse-Pancakes zubereitet, die heißen bei uns Yachaejeon. Und ich könnte mir vorstellen, auch einmal eine scharfe Kimchi-Suppe mit Schweinefleisch zu machen. Kimchi ist fermentierter Chinakohl. Das ist sehr gesund und bei uns in der koreanischen Küche überall mit dabei.”
Die Koreanerin hat eine spannende Lebensgeschichte zu erzählen. 2005 ist sie aus Seoul nach Deutschland gezogen, um Kirchenmusik zu studieren: “Acht Jahre war ich in Lübeck und habe dort Orgel und Kirchenmusik studiert. Anschließend habe ich vier Jahre lang als Kantorin gearbeitet, unter anderem in Meiendorf bei Hamburg.”
Die Koreanerin nahm sich dann aber eine Auszeit und reiste zwei Jahre lang durch Australien, um Englisch zu lernen “und einfach nur das Leben zu genießen.” Danach hat sie weitere Länder besucht, bevor sie wieder nach Korea gegangen ist, um sich auf eine Stelle in Deutschland vorzubereiten: “Ich habe anschließend eine Stelle in Wusterhausen an der Dosse angetreten, das ist im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg.”
Hayan Kim lernte in Deutschland ihren polnischen Mann kennen und bekam ein Kind. Er wohnte bereits in Finkenkrug, so ist sie ins Havelland gekommen. Sie sagt: “Mein Beruf als Kirchenmusikerin und ein kleines Kind, das passte nicht gut zusammen. Als Kirchenmusikerin arbeitet man immer abends und am Wochenende. Wie kann man da Zeit mit seiner Familie verbringen? Also habe ich mir nach der Elternzeit überlegt, etwas ganz anderes zu machen. Ich koche sehr gerne und freue mich immer, wenn meine Freunde Hunger mitbringen und mein Essen mögen.”
So kam sie auf die Idee, ein Reisegewerbe anzumelden und einen eigenen Food-Truck anzuschaffen. Der “Korean Imbisswagen” stand im letzten Jahr bereits auf dem Falkenseer Stadtfest und sorgte dort zum ersten Mal in der Region für eine deutsch-koreanische Freundschaft auf dem Imbissteller. 2024 hat die Koreanerin auch das Spandauer Food Festival besucht und stand mit ihrem Wagen auf dem Streetfood-Festival in Potsdam. Hinzu kamen zwei Weihnachtsmärkte in Königs Wusterhausen und in Köpenick.
Hayan Kim, die auch gern Badminton spielt: “Der Imbisswagen ist für mich nicht nur eine Einnahmequelle, er hat auch einen weiteren Vorteil. In den ersten vier Jahren in Falkensee habe ich keine neuen Menschen kennengelernt. Ich bin ja immer nur zum Bahnhof gelaufen, um nach Wusterhausen zur Arbeit zu fahren. Jetzt treffe ich viele Menschen an meinem Imbisswagen. Auch über die Kindergruppe habe ich Freundschaften geschlossen, inzwischen geht mein Kind auch in die Kita hier in Finkenkrug. Jetzt merke ich langsam, dass sich Falkensee wie meine Heimat anfühlt.”
Gern gibt es am Imbisswagen auch etwas zu trinken. Kalt kommt ein Kokos-Traubensaft (Coco Palm) in den Becher. Beim heiß zubereiteten Yuzatee handelt es sich um einen koreanischen Zitronentee aus der besonders sauen Yuza-Frucht.
Hayan Kim: “Unsere koreanische Küche ist sehr gesund. Bei uns gibt es nicht so viel Fett, dafür aber umso mehr Gemüse. Das Interesse an unserer Küche nimmt weltweit zu, vor allem durch den K-Pop (Musik) und das K-Drama (Film). Koreanische Sänger und Schauspieler, die sehr populär sind, zeigen unser Essen in ihren TikTok-Wheels – und machen so automatisch Werbung dafür.”
Auf jeden Fall noch im März wird Hayan Kim vor dem EDEKA im Wachtelfeld stehen. Wie es aber im April weitergeht, wenn vor Ort die Umbaumaßnahmen starten, wird man abwarten müssen: “Ich werde neue Standorte von meinem Imbisswagen in der Falkenseer Facebook-Gruppe veröffentlichen, man kann mich aber auch über WhatsApp unter 0155-6054781 erreichen. Vom 25. bis 27. April werde ich auf dem Falkenseer Street Food Festival mit dabei sein – und wahrscheinlich auch auf dem Falkenseer Stadtfest am zweiten Septemberwochenende. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 228 (3/2025).
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