Der “Baumrichter” aus Dallgow-Döberitz weiß, wie es um einen Baum steht!

Ob es einem Baum wirklich gut geht, kann man von außen meist nicht sehen. Dominik Richter von der Dallgower Firma “Baumrichter” macht das Unmögliche wahr. Mit Hilfe eines Messgeräts bohrt er eine dünne Sonde in den Baum – und kann anschließend eine klare Aussage zum Thema Gesundheit und Standsicherheit machen. So kann ein desolat aussehender Baum vielleicht erhalten bleiben. Und ein gesund wirkender Baum muss mitunter gefällt werden. (ANZEIGE)
Bäume im eigenen Garten sind eine faszinierende Angelegenheit. Sie bieten oftmals Schatten und kühlende Erfrischung, doch zugleich wachsen sie manchmal unbeirrt in die Höhe und hinterlassen säckeweise Laub auf dem Rasen. Je nach Jahreszeit und den individuellen Gartenplänen können sie für den einen eine Bereicherung und für den anderen eine Belastung darstellen. So kommt es, dass der eine Gartenliebhaber seine Bäume mit Hingabe pflegt, während der andere am liebsten zur Kettensäge greifen würde.
Dominik Richter (26) bietet in beiden Fällen gern seine Unterstützung an. Seine Dallgower Firma “Baumrichter” gibt es nun bereits im fünften Jahr. Dominik Richter ist mit zwei Mitarbeitern im Freien unterwegs, während eine Kraft das Büro hütet und Anrufe entgegennimmt: “Wir kümmern uns um die Baumpflege und um alle Baumarbeiten im Generellen. Von der Pflege bis zur Fällung kann man uns buchen. Wir bringen auch das notwendige Equipment mit. Dort, wo wir mit einer klassischen Hebebühne nicht nah genug an den Baum herankommen, rücken wir gartenschonend mit einer Raupenbühne an, die auch an schwierig zugängliche Orte gerollt werden kann. So können wir bis zu einer Höhe von zwanzig Metern operieren. Darüber hinaus setzen wir auf die klassische Seilklettertechnik, dann gehen wir selbst gut gesichert in den Baum.”
Tatsächlich haben Grundstücksbesitzer eine besondere Verantwortung, weiß Dominik Richter: “Wer Bäume in seinem Garten zu stehen hat und Eigentümer ist, muss der Verkehrssicherheitspflicht Genüge tun. Man muss also überprüfen lassen, ob die Bäume sicher stehen, sonst ist man im Schadensfall haftbar. Wer mit uns einen Wartungsvertrag abschließt, kann sich sicher sein, dass wir uns die Bäume regelmäßig alle zwei Jahre ansehen. Fällt uns etwas auf, fertigen wir ein Baumgutachten an. Sobald wir sagen, dass ein Baum stehen bleiben kann, geht die rechtliche Verantwortung auf uns als Gutachter über.”
Mitunter muss ein Baum ja gar nicht gleich umgesägt werden. Dominik Richter: “Der klassische Fall ist ein Baum, der in seiner Krone Totholz und bruchgefährdete Stellen hat. Im Garten spielen aber Kinder oder das Auto wird unter dem Baum geparkt. Hier entnehmen wir schonend das Totholz und Fehlentwicklungen, sodass der Baum wieder verkehrssicher ist. Anschließend können sich die Kinder wieder ohne das Risiko unter dem Baum bewegen, dass ihnen vielleicht ein dicker Ast auf den Kopf fällt, der im Wind abbricht.”
Es gibt viele Ursachen, die die Gesundheit eines Baumes beeinflussen können. Äußere Einflüsse wie Stürme oder falscher Beschnitt sind häufige Gründe für eine verkürzte Lebensdauer des Baumes, sagt der “Baumrichter”: “Vielleicht ist der Baum auch einfach zu alt und am Ende seines Lebenszyklus angekommen. Oder er ist besonders stark von Misteln befallen, die als pflanzliche Parasiten tief in die tragenden Äste einwurzeln können. Da reicht es auch nicht mehr aus, nur die sichtbaren Misteln zu entfernen. Ein Pilzbefall kann ein weiterer Grund sein. Sieht man einen Baumpilz außen auf dem Stamm, so ist das schon ein schlimmes Zeichen. Denn der sichtbare Pilz ist nur der Fruchtkörper, der eigentliche Pilz hat meistens schon unsichtbar den ganzen Baum durchdrungen und von innen zersetzt. Ein Grund für das Absterben eines Baums kann auch mangelnde Feuchtigkeit sein. Wir hatten drei echte Dürrejahre, da sind viele Bäume vertrocknet.”
Das Team vom “Baumrichter” hat es aber nur selten mit echter Altersschwäche zu tun, so Dominik Richter: “Meistens sorgt die direkte Einwirkung durch den Menschen dazu, dass es den Bäumen in unserem urbanen Bereich nicht gut geht und sie an Vitalität verlieren. Da bauen sich die Leute etwa eine Einfahrt auf ihr Grundstück – und ein Baum steht drei Meter entfernt. Jetzt könnte man denken, dass dies ja weit genug weg von der Einfahrt ist. Die unterirdisch verlaufenden Wurzeln werden aber einfach abgegraben und nicht fachgerecht umgearbeitet. Dadurch schädigt man den Baum. Und wenn es ihm dann nach einigen Jahren schlechter geht, wundert man sich. Dabei ist der Pilz über die offenen Stellen im Boden in den Holzkörper vorgedrungen und hat sich im Baum Stück für Stück vorgearbeitet. Künstliche Schwachstellen entstehen auch, wenn man einen zu umfangreichen Rückschnitt macht oder viel zu viel Holz von der Krone entfernt.”
Dominik Richter rät in den meisten Fällen von zu großen Schnitten oder zu starken Einkürzungen ab: “Man kann an einen Baum nachträglich nichts mehr ankleben, was man vorher zu übermütig abgesägt hat. Gerade die großen Schnitte sind ein Problem, weil der Baum nicht dazu in der Lage ist, die Wunde schnell genug zu überwallen oder eine saubere Abschottung vorzunehmen. Und dann wird er eben krank.”
Jetzt kommt beim “Baumrichter” ein neues Gerät zum Einsatz, das ist der Resistograph. Das Gerät bohrt eine Nadel ins Holz, die ist nur anderthalb Millimeter dick. Sie kann bis zu 80 Zentimeter minimalinvasiv in das Holz eindringen, um dabei ständig den Bohrwiderstand zu messen. Dominik Richter: “So kann ich direkt sehen, wie viel Stabilität der Baum hinter der Rinde noch hat. Das hilft uns sehr.”
Muss ein Baum gefällt werden, schneidet das Team das Holz gern gleich auf Kaminholzlänge zurecht. Es muss dann nur noch klein gehackt werden.
Dominik Richter: “Ein wachsendes Themenfeld bei uns sind Rahmenverträge mit Kitas oder einer Hausverwaltung. Dann erfassen wir alle Bäume vor Ort in einem Kataster und kümmern uns um die regelmäßige Kontrolle der Bäume.” (Text/Fotos: CS)
Info: Baumrichter, Dominik Richter, Kleiststraße 65, 14624 Dallgow-Döberitz, Tel.: 01707-172721, www.baumrichter.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 226 (1/2025).
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