In Brisenlangk: Brieselang feiert das 100-jährige Bestehen mit großem Empfang in der Z@ebra-Grundschule!

Das ist nun genau 100 Jahre her: Am 14. Januar 1925 wurde Brieselang als selbständige Landgemeinde gegründet. Das Jubiläum wurde am 17. Januar ausgiebig gefeiert – mit einem Empfang für 200 geladene Gäste in der festlich hergerichteten Turnhalle der Z@bra-Grundschule in Zeestow. Die Organisatoren hatten für den Abend ein mehr als abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Der Empfang war aber nur der Startschuss: Brieselang hat in diesem Jahr noch sehr viel vor, um das besondere Jubiläum weiter zu feiern.
Brieselang wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Die Stadtverwaltung hat nachgeforscht und auf der Homepage www.gemeindebrieselang.de viele interessante Fakten zusammengetragen: “Am 14. Januar 1925 wurde Brieselang offiziell als selbständige Landgemeinde gegründet. Damals unterzeichnete der im Amt befindliche Regierungspräsident die Genehmigungsurkunde, die als ministerielle Verfügung durch das preußische Staatsministerium besiegelt wurde, sodass der Zusammenschluss aus den fünf Gemarkungen Bredow Gut, Brieselang, Zeestow, Falkenhagen Luch und Falkenhagen Forst Rechtskraft erlangte.”
Schon im Jahr 1917 verkaufte die Familie derer von Bredow große Gebiete an den Kreis Osthavelland. Der Kreis wollte auf diese Weise eine Neubesiedlung in der Region anstoßen.
Am 27. November 1919 gab es einen Kreistagsbeschluss zur Entwicklung Brieselangs. Im Jahr 1923 sind bereits eine Schule, eine Feuerwehr und verschiedene Gastwirtschaften historisch verbürgt. Als Siedlungsgebiet existierte Brieselang damit schon vor der Gründung der Landgemeinde 1925.
Aber, so steht es auf der Gemeindeseite: “Die Wurzeln reichen jedoch viel weiter zurück. Brieselang wurde erstmals 1315 unter dem Namen ‘Brisenlangk’ – abgeleitet aus dem Wendischen für ‘Birkenlande’ – urkundlich erwähnt, als der Markgraf Waldemar der Stadt Nauen das Holzungsrecht für ein Gebiet ‘…zwischen dem Brieselang und dem Zootzen gelegenen Lüchern…’ an Nauen verschenkte.”
Und wie passen die beiden Ortsteile dazu? Auch dazu ist ein interessanter Passus in der Brieselanger Chronik vermerkt: “Die Ortsteile Bredow und Zeestow haben noch ältere historische Wurzeln. Bredow wurde erstmals 1208 urkundlich erwähnt, Zeestow mehr als ein Jahrhundert später im Jahr 1346. Seit der Gemeindereform 2003 gehören beide Orte offiziell zur Gemeinde Brieselang.”
100 Jahre Brieselang: Gefeiert wurde das mit einem großen Empfang
Brieselang war bislang nicht unbedingt bekannt dafür, eine besonders feierfreudige Gemeinde zu sein. In diesem besonderen Jubiläumsjahr lässt es Bürgermeisterin Kathrin Neumann aber einmal so richtig krachen. Das ganze Jahr über sind viele verschiedene und sehr interessante Aktivitäten geplant.
Der Feierreigen begann am 17. Januar mit einem großen Festempfang in der Sporthalle der ZeeBr@-Grundschule in Zeestow. Daniela Richter von “Falkensee Events” hatte den Auftrag bekommen, aus der Turnhalle einen Festraum zu machen. Und so staunten die 200 geladenen Gäste nicht schlecht, als sie mitten in der Turnhalle feierlich gedeckte Tische mit leuchtenden Kandelabern vorfanden, die komplett in ein gedämmt grünes Licht getaucht waren.
Bürgermeisterin Kathrin Neumann und Mike Jerichow als Vorsitzender der Gemeindevertretung begrüßten alle Gäste persönlich. Kathrin Neumann: “Wir haben die Gäste mit Absicht bunt gemischt an den Tischen platziert, damit man neue Gesichter kennenlernt.”
In der Halle konnten die Besucher Selfies vor einer Fotowand mit einer grünen 100 machen. Außerdem stand ein großes Standbild vom Nymphensee bereit. Hier sollten sich alle Gäste mit dem Stift in der Hand verewigen und notieren, was sie mit Brieselang verbindet.
Den Abend selbst läutete das Posaunenduo Immanuel Eißler und Christoph Lipke von der Musik- und Kunstschule Havelland ein. Anschließend betrat ein historisch gewandeter Herold (Wolfgang Wiech) die Bühne. Da Brieselang keine offizielle Gründungsurkunde besitzt, hatte der Herold einfach eine neue mitgebracht. Unter kirchlicher Aufsicht wurde sie beurkundet und mit dem Wachssiegel von Brieselang gestempelt. Nun darf die neue Urkunde im Rathaus aufgehängt werden.
Durch das abendliche Programm führten zwei ganz normale Bürger – Astrid Huse und Christian Müller, bezeichnenderweise beide “Zugezogene” in Brieselang. Sie hatten so einiges zu tun, denn vor den Augen der geladenen Gemeindevertreter, Verwaltungsmitarbeiter, Unternehmer und Vereinsvorsitzenden ging es fast im Minutentakt von einem Bühnen-Highlight zum anderen.
Mike Jerichow zündete für Brieselang den neuen Slogan “Lebendige Tradition, moderne Zukunft”. Bürgermeisterin Kathrin Neumann sieht für sich das “Brieselanger Licht” als einzigartig für den Ort an, ist aber froh, es selbst noch nie gesehen zu haben.
Ansonsten traten der Kinderchor der Kita Birkenwichtel mit dem Lied “Brieselang wird 100” auf, eine Online-Umfrage zu Brieselang wurde ausgewertet, die Ortsteile gratulierten Brieselang, der “Gemischte Chor der Volkssolidarität” trat mit dem Brieselang-Lied von Charlotte Krause auf, ein Bilderrätsel rund um Brieselang wurde gestartet und am Ende gab es Musik von den Busketeers.
Bemerkenswert waren die Ankündigungen und Teaser. Der Märkische Künstlerhof arbeitet an einem Buch mit Anekdoten über Brieselang. Ulrike Werner und Elena Kounadis haben einen Film zu “100 Jahre Brieselang” in der Fertigstellung, der vom Brieselanger Opernsänger Jörg Waschinski gesprochen wird. Und Marcel Piethe wird wohl spätestens im März die Chronik “Brieselang, mein Brieselang” vorstellen, die gerade entsteht.
Viele Geschenke wurden während des Abends übergeben. Altbürgermeister Wilhelm Garn etwa hatte ein selbst restauriertes Gipsrelief mit der Totenmaske von Elisabeth Bethge dabei. Die Brieselanger Ehrenbürgerin, nach der auch eine Straße benannt ist, war eine Widerstandskämpferin im Dritten Reich, sie starb 1943 in direkter Folge der Schutzhaft. Garn: “Sie ist eingesperrt worden, weil sie sich für Freiheit und Demokratie eingesetzt hat.”
Nach der Feier ist vor der Feier. Am 15. Februar wird der Brieselang-Film uraufgeführt. Am 1. März startet eine Ausstellung über Brieselang, am 12. April heißt es: “Brieselang putzt sich heraus”. Am 24. Mai ist “Brieselang in Bewegung”. Am 14. Juni gibt es eine gemeinsame Fahrradtour, außerdem startet an dem Tag das “Fest der Generationen”. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 227 (2/2025).
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