Aktueller Stand Merlin-Quartier: Eins der größten Wohnungsbauprojekte in ganz Falkensee!
In Falkensee wird noch immer nach Kräften gebaut. Vor allem im Zentrum schießen zurzeit gleich mehrere Wohnhäuser in die Luft. Die BUWOG errichtet gleich neben dem famila-Markt ein komplettes Quartier, das am Ende 473 Wohnungen und 20 Gewerbeeinheiten aufweisen wird. Am 23. November lud die Stadt Falkensee zu einer Baustellenführung durch das neue Merlin-Quartier ein. Über einhundert Interessierte folgten der Einladung.
Falkensee war einmal das größte Dorf Europas, die Gartenstadt, der Ort der Einfamilienhäuser mit Garten. Doch wohin sollen die Senioren sich verkleinern, wo die Twens ihre erste Wohnung außerhalb des Elternhauses beziehen? Der Bedarf an Mietwohnungen ist hoch.
Gleich mehrere Baufirmen bedienen zurzeit den Bedarf. In die wenigen noch vorhandenen Baulücken werden Mehrgeschosser gesetzt – nicht immer zum Vergnügen der Falkenseer, die den grünen Charakter ihres Ortes bedroht sehen.
Rund um den Kreisverkehr am neuen Gesundheitszentrum ballen sich gleich mehrere Bauprojekte. Thomas Zylla ist der Leiter des Baudezernats. Er fasst zusammen: “Gegenüber vom Gesundheitszentrum hat die MAXAR AG die ‘Falkenseer Höfe’ gebaut – mit 104 Wohnungen, die bereits bezogen sind. Auch die DEGEWO hat ihr Projekt in der Leipziger Straße bereits fertiggestellt, hier sind 118 Wohnungen entstanden. Da, wo früher der Bayerische Hof zu finden war, baut die QUARTERBACK Immobilien AG zurzeit 58 Wohneinheiten. Das größte Projekt stemmt die BUWOG genau dort, wo früher einmal das Einkaufszentrum Seecarré entstehen sollte. 473 Wohnungen und 20 Gewerbeeinheiten werden im Merlin-Quartier realisiert.”
Bereits beim Einkaufen bei famila hat man jederzeit einen guten Überblick über das gewaltige Bauprojekt, das einen ganzen Straßenblock einnimmt, gewinnen können. Wer mehr sehen wollte, konnte sich am 23. November einer Baustellenführung anschließen, die Birgit Würdemann vom Zentrumsmanagement der Stadt Falkensee organisiert hatte.
Über einhundert Personen fanden sich morgens um zehn Uhr am vereinbarten Treffpunkt vor dem Rohbau ein. Viele interessierten sich tatsächlich aus persönlichen Gründen für die Wohnungen und waren enttäuscht, weil es nicht möglich war, eine zu betreten: Es wurde auch am Wochenende vor Ort gebaut.
Aber immerhin wurde erklärt, wie der Zeitplan aussieht. Annette Tipp ist die Projektleiterin der BUWOG (www.buwog.de) für das Merlin-Quartier: “Am 23. Juni 2022 hatten wir die Grundsteinlegung. Die ersten Wohnungen werden Ende nächsten Jahres, Anfang übernächsten Jahres fertiggestellt und dann auch vermietet. Die übrigen Wohnungen werden im Verlauf des Jahres 2026 fertig sein. Etwa drei Monate vor der Fertigstellung ist es möglich, sich über die Web-Seite für eine Wohnung zu bewerben. Es ist aus Datenschutzgründen nicht umsetzbar, sich für eine Wohnung vormerken zu lassen.”
Es gibt viele unterschiedlich geschnittene Wohnungen mit ein bis vier Zimmern Größe, überwiegend mit Balkon und Terrasse ausgestattet. 145 dieser Wohnungen sind seniorengerecht angelegt, sie sind vor allem “vorne” im Quartier zu finden – vis-a-vis zum Gesundheitszentrum. Das Quartier ist komplett autofrei angedacht. Keller gibt es keine, weil das die Grundwassersituation nicht hergegeben hat.
Annette Tipp: “Wir haben überwiegend kleine Wohnungen für junge Erwachsene, für Senioren und für Paare geplant. Wir denken, wer als Familie in Falkensee leben möchte, entscheidet sich doch eher für ein Einfamilienhaus und nicht für eine Mietwohnung.”
Zum Merlin-Quartier (benannt nach einer kleinen Falken-Art) gehören nicht nur Mietwohnungen, sondern auch 5.000 Quadratmeter Gewerbeflächen im Erdgeschoss, die sich von einem großzügig angelegten Platz aus erschließen lassen. Annette Tipp: “Wir sind hier bereits auf der Suche nach Mietinteressenten. Noch stehen alle Flächen zur Verfügung.” Die Gewerbeflächen werden über eine neue Stichstraße erschlossen, die zwischen famila und dem Quartier errichtet wird.
Die BUWOG hat bereits den Kreisverkehr am neuen Gesundheitszentrum errichtet. Zurzeit wird das Ende der Schwartzkopffstraße und die sich über Eck anschließende Leipziger Straße von Grund auf neu gebaut, um die zu erwartenden Verkehrsströme besser in Richtung Straße der Einheit und schlussendlich der L20 ableiten zu können. Mit einer Fertigstellung der Straßen wird bis Ende 2025 gerechnet. Sie erhalten übrigens auch beidseitig Fußgänger- und Radfahrwege. Für das neue Quartier und auch die bereits vorhandene Kita sind Bushaltestellen geplant. Die Stadt wird die gefürchtete Kreuzung Leipziger Straße und Straße der Einheit auf eigene Kosten mit einer Ampel ausstatten.
Die neue Erschließung kommt auch dem einzeln stehenden Gebäude auf dem sogenannten “Triangelgrundstück” unmittelbar hinter dem famila-Markt zugute, in dem 48 der 108 geförderten Wohnungen untergebracht sind, für die geringere Mieten verlangt werden.
Die BUWOG hat sich übrigens auch dazu verpflichtet, einen weiteren Kreisverkehr ein Stück die Straße hinunter an der Ecke Schwartzkopffstraße und Potsdamer Straße zu errichten. Hier steht ein Datum für den Baubeginn aber noch nicht fest.
Annette Tipp: “Auf dem Gelände von unserem Merlin-Quartier haben wir eine Begegnungsstätte eingeplant, es gibt eine Senioren-WG und wir bauen ein Parkhaus für die Autos der Bewohner. Im Quartier selbst wird es einen begrünten Innenhof mit zwei Spielplätzen geben – und Durchlässe zum famila-Markt und zur Leipziger Straße. Unsere Dächer sind begrünt und mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Für die Heizkraft sorgen Luft-Wärmepumpen.”
Sind denn Falkensees Kitas und Schulen auf den Ansturm neuer Kinder vorbereitet, deren Eltern in die neuen Wohnungen im Zentrum einziehen? Baudezernent Thomas Zylla: “Wir analysieren gerade, wie viele Kinder, Jugendliche und Senioren in die bereits fertiggestellten DEGEWO-Wohnungen im Falkenhorst gezogen sind, um daraus eine sogenannte Alterskohorten-Zusammensetzung der Wohngebiete zu erheben. Wenn wir wissen, wie viele Kinder wir zu erwarten haben, können wir unsere Infrastruktur daran ausrichten. Wir möchten keine Überkapazitäten aufbauen, zugleich aber auch in den Bereichen Kita, Schule und Sport auf alles vorbereitet sein.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 225 (12/2024).
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