20. Weihnachtsgala vom TSV Falkensee: Reise um die Welt!
Seit 1996 setzt der TSV Falkensee konsequent die Idee um, vor allem die Kinder im Verein auf die ganz große Bühne zu stellen. So entstand die “TSV Weihnachtsgala”, die erst im MAFZ und seit 2016 in der Falkenseer Stadthalle aufgeführt wird. Am 7. Dezember fand sie bereits zum 20. Mal statt. Bei der Minigala für die ganz Kleinen sorgten 300 Kinder für die Unterhaltung, bei den beiden Abend-Galen waren es 580 Mitwirkende im Alter zwischen 6 und 92 Jahren.
Bühne frei – für die Mitglieder vom TSV Falkensee. Am 7. Dezember zeigten die Kinder und Erwachsenen gleich in drei aufeinander folgenden Shows, was sie auf dem Kasten haben. Niemand musste extra nach Berlin fahren, um das ganz große Varieté zu sehen: In der Falkenseer Stadthalle entsponn sich ein ganz eigener Zauber.
Die 20. Weihnachtsgala brachte fast tausend Vereinsmitglieder in fantastischen Kostümen auf die Bühne, im Hintergrund wirbelten über 120 Ehrenamtler – und die Firma Manege Dunkelbunt aus Leipzig rückte alles in das richtige Licht und traf den perfekten Ton.
Birgit Faber ist die Chefin vom TSV: “Dem Breitensport, den wir im TSV anbieten, fehlt oft dieser besondere Wettkampfaspekt. Es fällt schwer, bestimmten Sportarten eine Bühne zu geben. Aus diesem Grund habe ich Anfang 1996 die Idee gehabt, eine Show vor allem für unsere Kinder zu entwickeln, um ihnen diesen besonderen Moment in der Öffentlichkeit zu geben. Unsere Weihnachtsgala fand am Anfang jedes Jahr statt – und zwar in der Brandenburghalle im MAFZ in Paaren-Glien. Das wurde mit der Zeit aber viel, viel zu teuer und auch zu aufwändig. 2014 haben wir deswegen gesagt, wir machen das nur noch alle zwei Jahre, um das Highlight so zu verstärken und zugleich Ressourcen zu sparen. Seit 2016 treten wir in der Falkenseer Stadthalle auf.”
Die Mini-Gala ist die kleine Schwester der großen Show. Hier treten die Kinder auf, die null bis sechs Jahre alt sind. Birgit Faber: “Die Mini-Gala legen wir immer auf den Vormittag. Hier können die Eltern, die Omas und die Opas zuschauen. Wir bringen ihnen so schon ein Stück Weihnachten nahe. Die große Abend-Gala müssen wir zwei Mal nacheinander spielen, damit wir alle interessierten Zuschauer unterbringen können. 625 Zuschauer passen auf die Ränge. Wir haben jetzt erstmals zwei Tribünen mitten in die Halle gestellt, die noch einmal 400 Zuschauer fassten. Wir brauchen die 2.000 Zuschauer, um die Kosten des Abends zu decken. Und die Idee, Tribünen in die Halle zu stellen, hat sich wirklich ausgezahlt. Denn die Auftrittsfläche war bislang viel zu groß. Nun blieb ein Quadrat übrig, das wir viel besser bespielen und ausleuchten konnten. Auf einmal war auch der Charakter einer leeren, nackigen Sporthalle weg. Und das Publikum war viel näher am Geschehen dran. Das hat die Stimmung in der Halle deutlich verbessert.”
Natürlich ist es so: Eine so große Show braucht viel Vorbereitungszeit. In den einzelnen Sportfachbereichen beginnen die Vorbereitungen meist schon lange vorher. Birgit Faber: “Wir geben das Thema der neuen Weihnachts-Show meist ein Jahr vor dem Termin bekannt. Bis zum Sommer hat jede Gruppe ihre Ideen ausgearbeitet, um nach den Sommerferien Vollgas zu geben und in die Proben zu gehen. Manche Gruppen trainieren ein ganzes Jahr. Bei anderen wie etwa bei den Leichtathleten ist das nicht ganz so leicht, weil sie ja auch noch viele Wettbewerbe haben. Zuletzt wurde wirklich in allen verfügbaren Sporthallen am Wochenende trainiert, um diese großen Trainingsgruppen für die Proben zusammenzubringen. Ab Donnerstag vor der Show wird die Sporthalle in der Stadthalle belegt, um alles vorzubereiten, am Sonntag geht es gemeinsam an den Abbau. Das alles ist eine riesige Logistik-Leistung. Vergessen darf man nicht, dass so eine Show auch von den bunten Kostümen lebt. Die haben sich unsere Sportler und Trainer selbst ausgedacht, die Eltern haben meist bei der Umsetzung geholfen. Auch das ist eine Riesenleistung. Wir haben nur einen kleinen finanziellen Kostümzuschuss dazugegeben.”
Bei der “Reise um die Welt” gab es in diesem Jahr sehr viel zu entdecken. Die einzelnen Sportgruppen präsentierten sich in bunten, leuchtenden und mit Musik untermalten “Bildern”, die sich stark voneinander unterschieden und so alle paar Minuten für einen vollständigen Szenenwechsel in der Halle sorgten.
Die zentrale Figur auf der Weihnachts-Gala war die Pierrot-Figur Pepino (Dennis Schulz), die von Land zu Land reist und dabei den Darbietungen zuschaut, um wieder Farbe und Kreativität in sein Leben zu lassen. So schaut er den Ringern, den Turnern, den Leichtathleten, den Einrad-Fahrerinnen, den Inlinern und Speedskatern, den Tuchakrobatinnen, den Tanzmäusen, den Line-Dance-Senioren, den Boxern, den Cheerleadern, der Tanzgruppe und dem Showteam bei ihren spektakulären Auftritten zu. 17 Showacts und ein großes Finale mit allen Beteiligten auf der Bühne ließen sich in anderthalb Stunden Show bestaunen.
“Eine Reise um die Welt” – was steckte hinter diesem Titel genau? Birgit Faber: “Es geht um die Toleranz. Wir in Deutschland und erst recht in Brandenburg neigen dazu, immer zu meckern und alles schlimmzureden. Die Reise um die Welt soll uns erden, damit wir einmal wieder zufriedener mit uns sind. Ich bin der Meinung: Man muss der Welt immer mehr geben, als man von ihr zurückbekommt.”
Der TSV selbst kann nicht alle Sportarten bedienen. Und so werden zur Show immer auch ein paar Gäste eingeladen. So etwa die Mädchen von der Rhythmischen Sportgymnastik aus dem SV Dallgow 47 e.V., Leonie Körner & Ole Lehmkuhl im Roue Cyr Reifen oder die japanische Weltmeisterin Mayuko Kogi auf dem Einrad.
Birgit Faber: “Das mit der Mayuko Kogi ist auch wieder so eine tolle Sportgeschichte. Unsere Einradfahrerin Celina Ritter ist ja Dritte bei der Weltmeisterschaft in den USA geworden. Beim Freestyle hat sie die Japanerin kennengelernt – und die beiden haben Freundschaft geschossen. Nun tourt Mayuko Kogi gerade durch Deutschland – und hat versprochen, bei uns aufzutreten. Genau das ist doch unsere Aussage: Wenn du offen bist für die Welt, dann passieren ganz tolle Dinge. Ich habe jetzt noch einen Folgeanruf aus Japan erhalten. Die kennen so ein Vereinsleben wie bei uns gar nicht. Die möchten uns nun mit einer Delegation eine Woche lang besuchen, um zu erfahren, wie man einen solchen Verein organisiert.”
Drei Personen sind rund um die Weihnachts-Gala im Besonderen zu erwähnen, so Birgit Faber: “Meine Anja Güder hat das Programm geschrieben. Und Ines Mainzer und ihr Mann Carsten Klinke haben die gesamte Logistik gestemmt. Für uns alle war die Show super anstrengend. Aber danach sind wir alle immer ganz besonders glücklich, die Endorphine sind immer viel, viel stärker als alles andere.”
Auch die Bundestagsabgeordnete Ariane Fäscher war bei der großen Gala mit dabei: “Es war großartig. Ich bin hin und her gerissen zwischen Bewunderung, Rührung und Begeisterung. Die Show hat einfach eine unheimlich hohe Qualität.”
Die nächste Weihnachts-Gala vom TSV (www.tsv-falkensee.de) wird am 5. Dezember 26 stattfinden. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 226 (1/2025).
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