Neueröffnung: Cinnabun’s: Zimtschnecken am Spandauer Rathaus!

Es duftet. Und wie. Wer in der Spandauer Altstadt unterwegs ist, sollte sich einmal ganz bewusst in die Mauerstraße gleich neben dem Rathaus “verirren”. In der kleinen Seitenstraße hat David Arakelian sein erstes Café “Cinnabun’s” aufgemacht. In der Backstube gibt es nur eine Spezialität – die aber in vielen verschiedenen Variationen. Wer Zimtschnecken liebt, wird das “Cinnabun’s” gar nicht mehr verlassen wollen. (ANZEIGE)
David Arakelian (32) ist in Spandau geboren und aufgewachsen, er kommt aus Gatow. Viele Jahre hat er einen klassischen Bürojob in einer großen Firma gehabt: “Ich komme aus dem Controlling. Da ging es für mich um die Projektplanung und die Projektkalkulation. Gearbeitet habe ich für ein großes Bauunternehmen.”
Und wie das manchmal eben so ist im Leben, gibt der junge Spandauer alles auf, den sicheren Arbeitsplatz und die finanzielle Sicherheit, um seiner Passion zu folgen. Er backt nämlich sehr gern. Und das schon immer: “Ich habe immer sehr viel Spaß am Backen gehabt. Es hat mir aber niemand gesagt, dass ich doch aus meinem Hobby einen Beruf machen soll. Darauf bin ich ganz von alleine gekommen. Ich habe gleich gewusst, dass ich mich auf richtig gut gemachte Zimtschnecken spezialisieren möchte. Dass ich ein freies Ladengeschäft direkt in Spandau gefunden habe, das war irgendwie eine glückliche Fügung. Am 16. November haben wir das Café eröffnet.”
Das alte Fachwerkhaus, in dem früher einmal ein Lampengeschäft zu finden gewesen ist, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Entsprechend lange hat es gedauert, die Räumlichkeiten dem Denkmalschutz entsprechend zu renovieren und zu sanieren. Nun gibt es vorn im “Cinnabun’s” einen Verkaufstresen mit dem aktuellen Angebot an Zimtschnecken und dahinter einen großen Café-Raum zum Verweilen – mit mehreren Sitzecken und einem Tresen direkt an der Fensterfront. Ein heller Holzboden, stellenweise freigelegtes Mauerwerk und ein riesiges Gemälde von Davids Onkel mit einer überlebensgroßen Biene machen das “Cinnabun’s” äußerst gemütlich und laden zum Verweilen ein.
Das so hochgradig auf eine Backware spezialisierte “Cinnabun’s” hat in der Mauerstraße aufgemacht – schräg gegenüber vom “Kulturhaus Spandau”. Wer die Mischung aus Bäckerei und Café betritt, sollte aber unbedingt ein Faible für Zimt und damit einhergehende Backwaren haben.
Die Zimtschnecken, die David Arakelian direkt am frühen Morgen vor Ort im Ofen gebacken hat, gibt es bereits in 16 verschiedenen Varianten. Acht bis zehn unterschiedliche Sorten sind Tag für Tag (nur Montag ist geschlossen) in der Auslage zu bestaunen. Da gibt es zunächst einmal die klassische Zimtschnecke für 3,60 Euro. Alle anderen Sorten kosten unisono 4,30 Euro. Da gibt es etwa die Sorten “Zimt Cream-Cheese”, “Paranuss Ahornsirup mit Zimt”, “Spekulatius”, “Pistazie” oder “Toffee Caramel”. Wer vier Zimtrollen auf einmal zum Mitnehmen bestellt, zahlt für die Box nur 15 Euro. Da bekommt man sozusagen eine Leckerei geschenkt.
David Arakelian: “Unser Bestseller sind ganz klar die Cream-Cheese Zimtrollen. Das ist der amerikanische Klassiker, den wir allerdings ein wenig eingedeutscht haben. Die werden immer sehr gern gekauft. Sehr gut geht auch die Pistazie. Das hängt wohl mit der Dubai Schokolade zusammen, auch wenn ich den Zusammenhang noch nicht richtig verstehe. Aber im Fahrwasser von diesem Trend verkauft sich anscheinend alles mit Pistazie besser.”
Die Zimtschnecken sind so groß wie ein Handteller. Gern kann man sie gleich vor Ort im Kaffee verputzen – am besten zusammen mit einer frisch zubereiteten Kaffeespezialität. Es gibt Café Crema, einen Cappuccino, einen Milchkaffee, einen Latte Macchiato, einen Espresso oder einen Flat White. Auch Tee, ein Matcha Latte oder Heiße Schokolade (weiß oder dunkel) stehen auf der Karte. Bei der Milch kommt Bio-Milch zum Einsatz.
Beim Kaffee gelangt zwingend immer nur die Bohne einer regionalen Kaffeerösterei in die Siebträgermaschine. Zurzeit ist es “Fckin’ Great Espresso” von OLOR, der sich auch abgepackt in Tüten erstehen und mit nach Hause nehmen lässt.
Qualität ist David Arakelian sowieso sehr wichtig: “Ich backe jeden Morgen ab fünf Uhr frisch, inzwischen backe ich sogar noch einmal im Verlauf des Tages nach. Dabei setze ich auf frische Hefe, arbeite mit einem selbst angesetzten Vorteig und verwende nur die besten Zutaten, so etwa Pistazienmus aus Italien. Es dauert bis zu fünf Stunden, bis so ein Backvorgang abgeschlossen ist. Meine Zimtrollen sollten möglichst am gleichen Tag gegessen werden, dann sind sie frisch, fluffig und lecker. Da stecken weder Glycerin noch andere Haltbarmacher im Teig, die ansonsten dafür eingesetzt werden, um Backwaren länger haltbar zu machen. Aus diesem Grund gibt es bei mir auch keine Zimtschnecken vom Vortag. Um nichts zu vergeuden, arbeite ich inzwischen mit ‘Too good to go’ zusammen.”
Wie wird man als Projektplaner im Baugewerbe eigentlich zum Zimtschneckenbäcker? Das war alles andere als einfach. Denn im traditionellen Backgewerbe gibt es noch immer eine Meisterpflicht. Und einen Meister hat David Arakelian nicht: “Wer Zimtschnecken selbst produzieren möchte, muss einen Bäckermeister beschäftigen. Ich habe trotzdem eine Genehmigung erhalten. Ich musste aber mit einer praktischen und auch einer theoretischen Prüfung nachweisen, dass ich das, was ich tue, auch tatsächlich beherrsche.”
Das “Cinnabun’s” öffnet an jedem Tag (außer Montag) ab 10:30 Uhr. Und hat dann bis 20 Uhr geöffnet, auch wenn der frischgebackene Chef darüber nachdenkt, die Öffnungszeit auf 19 Uhr zu verkürzen.
Der zweifache Vater, dessen Frau auch manchmal im Café hilft, freut sich über einen guten Start: “Der Umsatz nimmt langsam zu. Die Menschen entdecken uns in der Seitenstraße, die Mundpropaganda nimmt zu. Ich hatte schon zwei Tage, da waren wir mittags ausverkauft. Es gab aber auch viele Tage, da hatten wir abends noch viele Zimtschnecken übrig. Das pendelt sich nun ein. Ich freue mich, wenn wir Tag für Tag ein wenig bekannter werden.”
Wichtig ist natürlich die Frage: Kann David Arakelian selbst noch Zimtschnecken essen, wenn er sie Tag für Tag selbst zubereitet? Er sagt: “Ein Problem ist, dass ich noch nie ein Freund von Zucker war. Ich mache einen Bogen um süße Lebensmittel. Wenn ich Industriewaren mit Zucker esse, habe ich am nächsten Tag ein aufgequollenes Gesicht und es geht mir schlecht. Ich fühle mich regelrecht verkatert. Wenn ich eine oder zwei von meinen Schnecken esse, ist das nicht so. Sie sind eben frisch zubereitet, es stecken nur gute Zutaten im Teig. Was mir langsam etwas Probleme bereitet, ist das Abschmecken. Ich muss ja immer die Toppings probieren. Da bin ich schon leicht übersättigt, das kann man so sagen.”
Wie geht es nun vor Ort weiter? David Arakelian möchte gern weitere Zimtschnecken-Sorten erfinden – und experimentieren: “Ich würde gern Schnecken mit einem Teig aus Urgetreide entwickeln. Urgetreide sind sehr robuste Getreidesorten, die halt früher verwendet wurden. Sie sind sehr bekömmlich, aber nicht so leicht zu verarbeiten und leider im Anschaffungspreis recht teuer. Ich frühstücke privat viel Urgetreide mit Milch und das bekommt mir sehr gut.”
Eine Homepage ist in Planung, Fotos der Zimtschnecken sollen demnächst auch auf Instagram veröffentlicht werden. (Text/Fotos: CS)
Info: Cinnabun’s, Mauerstraße 16, 13597 Berlin, Tel.: 0152-08454403
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 226 (1/2025).
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