Ben Horn staunt über den Trend der Dubai-Schokolade: Pistaziencreme von Nunocci aus Brieselang geht durch die Decke!
Ben Horn bringt streichfähige Liebe auf den Frühstückstisch. Seine Aufstriche aus dem Nunocci-Löffelglas kommen bei den Kunden bestens an. Seit vier Jahren gibt es eine Nusscreme, die nur mit den feinsten Zutaten angesetzt wird. Weitere Brotaufstriche wie “Gebrannte Mandel” oder “Salted Caramel”, allesamt “Made in Brieselang”, sind ebenfalls sehr lecker. Der Hype rund um die “Dubai-Schokolade” hat aber die Verkaufszahlen der neuesten Sorte “Pistachio” förmlich explodieren lassen. (Anzeige)
In den letzten Jahren ist die Firma “Sobelle Sweets” mit ihrer Hausmarke “Nunocci” extrem gewachsen. Inzwischen arbeitet Ben Horn mit mehreren Mitarbeitern im Brieselanger Gewerbegebiet auf einer extra angemieteten Industriebau-Etage an der Ernährung der Bevölkerung.
Vor Ort sind zahlreiche Apparaturen in Reih und Glied aufgestellt, die stundenlang nichts anderes tun, als eine weiche Masse glatt zu rühren, bis sie jede Stückigkeit verloren haben und sich streichzart mit dem Messer oder dem Löffel aufnehmen lassen. Eine 5-Kilo-Maschine braucht vier bis sechs Stunden, um die Masse für 25 Gläser zu produzieren. Zurzeit werden pro Woche 1.500 bis 2.000 Gläser produziert. Um die Ausbeute zu optimieren, wurde nun erstmals eine 60-Kilo-Maschine angeschafft.
Ben Horn (45): “Angefangen hat alles mit der Idee, eine besonders hochwertige Nuss-Nougat-Creme auf den Markt zu bringen. So ist ‘Nunocci Exquisit’ entstanden – mit einem 55-prozentigen Anteil gerösteter Haselnüsse aus dem Piemont. Hinzu kommen noch Rohrohrzucker aus Kolumbien, Bourbon-Vanille aus Madagaskar, Kakao-Pulver und Rapsöl anstelle von Palmöl. Wir verzichten auf Milchpulver und setzen auf Stärke, so sind unsere Produkte auch vegan.”
Zur klassischen Nuss-Nougat-Creme kamen mit der Zeit weitere Sorten wie “Macadamia” oder “Cashew” hinzu. Weiterhin im Programm sind die Abfüllungen “Gebrannte Mandel”, “Premium Bianco” mit der weißen Haselnuss und “Salted Caramel”. Vor einem Jahr kam die Nunocci-Sorte “Pistaccio” hinzu, das 200-Gramm-Glas für 6,99 Euro.
Ben Horn, der “nebenbei” einen ganz normalen 40-Stunden-Job hat: “Ich wurde gedrängt, die Sorte Pistazie neu einzuführen. Das ist insofern erwähnenswert, weil ich selbst überhaupt kein Pistazienfan bin. Als die Entscheidung feststand, dass wir eine feine Pistaziencreme herstellen wollen, war aber sofort klar, dass wir nur Pistazien aus Sizilien nehmen. Sie gelten als die besten der Welt. Und statt der üblichen 30 Prozent Pistazien, die sonst in den Cremes verarbeitet sind, haben wir uns gesagt, wir verwenden 36 Prozent. Wir bekommen die Pistazien bereits als Mus geliefert. Das kommt von zwei Lieferanten, die direkt im Ort Bronte sitzen. Zu dem Mus geben wir noch Zucker, Rapsöl und Stärke. Zum Verfeinern des Geschmacks kommt echte Bourbon-Vanille mit ins Glas. Mit dieser Mischung sind wir auf den Markt gegangen.”
Wie lange hat es denn gedauert, bis der perfekte Pistazienmix feststand? Ben Horn: “In der Regel mache ich alle Rezepte selbst. Wir haben etwa zwei Wochen gebraucht, bis die Pistazie die richtige Konsistenz hatte. Wir arbeiten ja mit einem echten Naturprodukt. Man hat mit Schwankungen innerhalb der einzelnen Chargen zu tun. Da gibt es vielleicht eine Ernte, da sind die Pistazien sehr öllastig. Da hat unsere Creme am Ende des Tages eine deutlich weichere Konsistenz. Bei Pistazien mit weniger Öl wird die Creme fester. Unser Produkt ist übrigens sehr lange haltbar. Selbst nach dem Öffnen des Glases darf die Pistaziencreme ein ganzes Jahr lang ungekühlt auf dem Esstisch stehen bleiben.”
Erstaunlich war, dass die Pistazie von Anfang an ein echter Bestseller war. Ben Horn: “Wir vertreiben unsere Nunocci-Gläser ja nicht nur über unseren Online-Shop oder über kleine regionale Geschäfte wie etwa den Falkenseer Hofladen, die Biosphäre Potsdam oder lokale EDEKA-Geschäfte, sondern auch deutschlandweit im Lebensmitteleinzelhandel, etwa bei Kaufland oder bei Butter Lindner. Da war die Pistazie innerhalb kürzester Zeit auf Platz 1 unserer Verkaufszahlen. Und das, obwohl es unser teuerstes Produkt ist. Und dann kam plötzlich der Hype um die Dubai-Schokolade.”
Bei der Dubai-Schokolade handelt es sich um eine Schokolade mit einer ganz besonderen Füllung, die aus einer Pistaziencreme und gerösteten, zerkleinerten Teigfäden (Kadayif) besteht. Diese besondere Schokolade trendete im vierten Quartal 2024 plötzlich in allen Medien, stand in den sozialen Netzwerken und war in aller Munde. Plötzlich wollte JEDER die Dubai-Schokolade probieren. Auf eBay wurden einzelne Tafeln zu wahren Fantasiepreisen gehandelt. Zum Teil wurden Autos aufgebrochen, um eine Tafel Schokolade auf dem Beifahrersitz zu stehlen.
Ben Horn: “Auf einmal und ohne Vorwarnung ist die Nachfrage nach unserer Pistazien-Creme explodiert. Das war nicht mehr normal. Wir haben im Einzelhandel Verkaufsdisplays, da passen 180 Gläser rein. Plötzlich sollten wir die Displays nur noch mit Pistazie füllen – und die Gläser waren sofort weg. Viele Kunden haben eben versucht, ihre eigene Dubai-Schokolade herzustellen. Andere haben erst durch den Hype entdeckt, dass es so etwas wie Pistaziencreme gibt – und herausgefunden, dass sie auf einem Brot, auf einem Pfannkuchen oder in einem Gebäck einfach toll schmeckt. Manche löffeln die Creme sogar mit dem Finger aus unseren Gläsern. Wie auch immer: Inzwischen schreiben uns immer mehr Händler an, die unsere Pistaziencreme verkaufen möchten. Wir kommen gar nicht mehr mit dem Herstellen nach. Zum Glück haben unsere Lieferanten in Sizilien noch Reserven – und können weiter liefern. Zuletzt rief ein Großproduzent von Räucherlachs an, der gern passend zu seinem Lachs eine Pistaziencreme mit anbieten möchte.”
Ben Horn gibt zu bedenken, dass es 2025 eng werden könnte mit der Pistazie: “Die Reserven sind nun langsam aufgebraucht. Und die Ernte 2024 war extrem schlecht. Pistazien und auch Haselnüsse werden im kommenden Jahr nur in kleinen Mengen und zu deutlich höheren Preisen zur Verfügung stehen.”
Angst vor einem Ende des Hypes hat der Creme-Experte aus Brieselang nicht: “Wir haben die Pistazie auch schon vor dem Hype gut verkauft. Wir haben gut zu tun. Ganz neu sind bei uns die 50-Gramm-Probiergläser und die 400-Gramm Maxigläser. Sechs Produkte gibt es zurzeit von uns. Dabei soll es erst einmal bleiben.”
Die Havelländer dürfen sich freuen: Immer am Dienstag, Donnerstag und Freitag gibt es bei Nunocci von 10 bis 16 Uhr einen Werksverkauf (Forstweg 1, Haus 23, Brieselang). (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 226 (1/2025).
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