11. Klasse des Goethe-Gymnasiums erkundet Berufsperspektiven bei der Agro-Farm in Neukammer
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Am 17. Dezember besuchte eine Gruppe aus 14 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 11 des Goethe-Gymnasiums Nauen (GGN) im Rahmen ihres Seminarkursunterrichts „Berufs- und Studienorientierung“, kurz BSO, den landwirtschaftlichen Betrieb der Firma Agro-Farm GmbH Nauen im kleinen Ortsteil Neukammer. Sie erhielten spannende Einblicke in die vielfältigen Arbeitsbereiche eines modernen landwirtschaftlichen Unternehmens in ihrer Region.
Nauen, 19.12.2024/ Begleitet wurden die Schüler von ihrer Lehrerin Sissy Mußhoff. „Berufsorientierung ist sehr wichtig für junge Leute. Der BSO-Kurs hilft ihnen umso mehr dabei, einen Überblick über Berufe zu bekommen und sich generell mit der Thematik ‚was will ich mal werden‘ zu beschäftigen“, so die Lehrerin.
Empfangen wurden die Schüler von Stefanie Peters, die seit sieben Jahren in der elterlichen Agro-Farm GmbH Nauen von Betriebsleiter Dirk Peters arbeitet. Sie hatte einst – genau wie ihr Vater – das GGN besucht. Nach ihrem Abitur studierte Stefanie Peters Biochemie und arbeitete in diesem Bereich etliche Jahre. Zurzeit macht sie eine Zusatzausbildung zur Agrarmanagerin. „Wir sind ein reiner Ackerbaubetrieb, d. h., wir betreiben keine Tierhaltung. Unser Portfolio erstreckt sich von der Herstellung und Vertrieb von Futter- und Lebensmitteln über den Verkauf regionaler Produkte in unserem Hofladen bis hin zur Energieerzeugung in unserer großen Biogas-Anlage. Der Ackerbau wird dabei auf rund 2300 Hektar betrieben“, erläuterte Stefanie Peters. Logisch, dass da eine Menge Arbeit von den derzeit 23 Mitarbeitern gestemmt werden muss. Acht Azubis wurden in den letzten zehn Jahren bei Agro-Farm ausgebildet.
„Mein Papa und ich waren beide Schüler auf dem GGN, daher ist die Zusammenarbeit mit der Schule vor allem eine Herzensangelegenheit. Wir als Agro-Farm legen großen Wert darauf, der breiten Bevölkerung mitzugeben, was moderne Landwirtschaft bedeutet und laden deshalb gern Gruppen zu uns auf den Hof ein. Natürlich sehen auch wir die Chance, hier jemanden aus dem BSO-Kurs für den Beruf „Landwirt“ zu begeistern“, unterstreicht Stefanie Peters.
Denn vor fünf Jahren hatte das schon einmal geklappt: Bennet Büttner, damals noch Schüler, hatte seine Ausbildung bei der Agro-Farm begonnen und sie als bester Azubi seines Jahrgangs abgeschlossen. Vorausgegangen waren mehrere gemeinsame Projekte der Agro-Farm und dem Seminarkurs „Ökologie“ von Biologielehrer Ralf-Reiner Johow am GGN. Dort entdeckte Büttner seinen ‚grünen Daumen‘, wie er später selbst berichtete. „Inzwischen hat Bennet in diesem Jahr seinen ‚Meister‘ gemacht und fährt in unserem Betrieb wichtige Schlüsselmaschinen, wie z.B. die Aussaatmaschine, außerdem ist er neben mir für die Ausbildung der Azubis zuständig.
Bennet Büttner referierte über den Lehrberuf des Landwirts, dessen duale Ausbildung in der Fachschule für Agrartechnik in Groß Kreutz angeboten wird. Die Ausbildung zum Landwirt dort dauert drei Jahre, mit Abitur verkürzt zwei Jahre. „Auch gibt es die Möglichkeit eines Vollzeitstudiums für Agrarwirtschaft bzw. Agrarwissenschaft, z. B. an der Hochschule in Neubrandenburg.“ Seiner Meinung nach lerne man aber einen Betrieb in einer dualen Ausbildung besser kennen.
Die Schüler hatten sich auf die BSO-Exkursion zum langjährigen Kooperationspartner der Schule intensiv vorbereitet, und so konnte Landwirt Büttner einen sehr plastischen Einblick in den Jahresablauf eines Landwirts bieten, der genau wie in der Vergangenheit von den Jahreszeiten abhängt. Auch die Ernteerträge und damit die Umsätze eines Betriebes hängen maßgeblich vom Wetter ab. „In der Erntezeit gibt es für uns am meisten zu tun – das ist im Juli und August, also in der Zeit, in der die meisten von euch in Urlaub fahren“, so Büttner. „Unser Urlaub findet meist dann statt, wenn die Natur ruht – also im Winter. Und natürlich seien auch freie Tage in der warmen Jahreszeit bei besonderen Anlässen machbar, lacht er. „Alles eine Sache der Absprache.“, so Büttner.
Bei dem Rundgang über das Betriebsgelände beeindruckten die Saatmaschine, die Pflanzenschutzspritze und der grüne Acht-Tonnen-Trecker der Firma Fendt nicht nur durch ihre riesigen Ausmaße. Auch die technische Ausstattung ließ das junge Publikum stauen. „Wenn unsere Mitarbeiter in der Erntesaison meist von morgens bis abends auf dem Traktor sitzen, dann dürfen sie einen gewissen Komfort wie Klimaanlage und Hydrauliksitze erwarten“, sagte Peters. Und Büttner ergänzte: „Im Alltag des modernen Landwirts drückt der Schuh aber an ganz anderer Stelle. So sind Überreglementierung und Bürokratisierung zwei Faktoren, die sehr viel Zeit kosten, Zeit, die wir Landwirte lieber für unsere eigentliche Arbeit einsetzen würden.“
Eine Technologisierung in der Landwirtschaft sehen Peters und Büttner eher positiv. „Satellitengesteuerte Traktoren sind keine Seltenheit mehr, Technologie steht eher für Effizienz und Arbeitserleichterung. Da ist der Fachkräftemangel schon eher ein Problem“, stellte Büttner fest. Aber dazu seien BSO-Tage ja für Landwirte eine gute Chance, Nachwuchs zu generieren.
Die Initiative für den heutigen BSO-Tag ging übrigens von GGN-Schüler Luca Przyborowksi aus, der im Rahmen seiner Seminararbeit ein freiwilliges außerschulisches Praktikum bei der Agro-Farm absolvierte. (Text/Fotos: Stadt Nauen – Norbert Faltin)
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.
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