Karls freut sich und darf bauen: Gemeinde Wustermark erwirkt einstimmig den Satzungsbeschluss für den Karls B-Plan!
Am Ende ging alles ganz schnell. In der Wustermarker Gemeindevertretersitzung in der Aula der Grundschule gleich gegenüber vom Rathaus zuckten am frühen Abend des 17. Dezembers viele Hände mit grünen Abstimmungskarten in die Luft: Einstimmig befürworteten die Gemeindevertreter den Satzungsbeschluss für die B-Plan-Erstellung eines 78 Hektar umfassenden Geländes.
Für Robert Dahl von Karls bedeutet das: Nach zehn Jahren Planung hat er nun die Gewissheit, in den kommenden zwanzig Jahren genau das bauen zu dürfen, was sein Team bereits akribisch auf dem Papier geplant hat – das Karls-Feriendorf mit Funbad, den Bibi & Tina Freizeitpark, den Karls Campus und noch mehr Karls-Attraktionen.
“Das ist ein extrem wichtiger Termin für Karls, bestimmt der wichtigste in den letzten zehn Jahren.” Das sagte Robert Dahl als Inhaber und Chef vom Karls Erlebnis-Dorf in Elstal in den Tagen vor dem 17. Dezember immer wieder. Die nervliche Anspannung war sozusagen mit Händen zu greifen.
Denn was Außenstehende noch immer nicht so richtig realisiert haben: Was zurzeit von Karls (www.karls.de) an der Flanke der Bundesstraße B5 zu sehen ist, ist nur die Spitze des Eisbergs. Viele, viele Erweiterungen sind für die kommenden zwanzig Jahre geplant.
Denn Karls gehören seit etwa zehn Jahren auch die Flächen rechts und links neben dem bestehenden Karls Erlebnis-Dorf. Das betrifft die ehemalige Löwen-Kaserne “links” neben Karls, die bereits bis auf einige wenige Gebäude abgetragen wurde. Hier sollen in Zukunft das Karls Feriendorf, mehrere Hotelanlagen, das Funbad, aber auch der Bibi & Tina Freizeitpark entstehen. Karls gehört aber auch das Gelände “rechts” neben dem Erlebnis-Dorf – bis hinauf zur Höhe des Outlet Centers auf der anderen Straßenseite. Auf dieser Fläche soll Karls ebenfalls erweitert werden. Vor Ort soll aber auch der Karls Campus entstehen – mit preiswerten Wohnungen für Mitarbeiter, einem Materiallager und einem eigenen Logistik-Zentrum.
Um all diese Vorhaben zukunftssicher planen zu können, wurde ein großer B-Plan erstellt, der all diese Ideen bereits abbildet. Dabei geht es um 78 Hektar auf einen Streich – eine mehr als ungewöhnlich große Fläche für einen B-Plan. Am besten kann man sich die Geländegröße vor Augen führen, wenn man weiß, dass das bestehende Erlebnis-Dorf gerade einmal eine Fläche von sechs Hektar umfasst. Zehn Jahre hat es deswegen gedauert, um dieses Projekt auf den Weg zu bringen.
Am Ende der Prozedur steht der Satzungsbeschluss, den die Gemeindevertreter absegnen müssen. Erst mit diesem Satzungsbeschluss bekommen Robert Dahl und sein Team die Planungssicherheit für die Zukunft. Schließlich geht es darum, über 100 Millionen Euro am Standort zu investieren.
Eben dieser Satzungsbeschluss hat es nun am 17. Dezember durch die Gemeindevertretersitzung geschafft. Der Bebauungsplan E 46 “Karls” gilt damit höchst offiziell als beschlossen.
Robert Dahl war extra für die wichtige Sitzung aus Rövershagen angereist und bedankte sich nach der Abstimmung ausführlich bei Bürgermeister Holger Schreiber, bei den Gemeindevertretern und bei seinem Team. Was hier nun vor Ort gestemmt werden soll, konnte er selbst kaum glauben: “Ich bin seit 32 Jahren selbstständig, aber so ein Projekt, wie Karls das hier in Elstal angeht, kann man auch nur einmal im Leben anpacken und dann vor allen Dingen auch noch verwirklichen.”
Anschließend fuhr Robert Dahl mit seiner Entourage gleich wieder nach Hause an die Küste. “Unser Havelland” hatte zwischen Tür und Angel noch die Möglichkeit, dem Karls-Chef ein paar Fragen zu stellen. So auch diese: Wie wichtig war der Beschluss in der Gemeindevertretersitzung?
Robert Dahl: “Das war der ultimativ wichtige Beschluss für Karls. Das ist das, woran wir zehn Jahre lang gemeinsam gearbeitet haben. Am 17. Dezember ist das alles zu einem guten Ende gekommen. Ich bin überglücklich, dass dieses große Projekt auch noch einstimmig von den Gemeindevertretern angenommen wurde. Wir wollen jetzt den Bibi und Tina Freizeitpark, den Wasserpark, das 1000-Sterne-Resort und den Karls Campus für die Mitarbeiter umsetzen. Das ist mit dem Satzungsbeschluss nun tatsächlich auch möglich. Man kann sich kaum vorstellen, um was für eine Fläche es geht. Es sind 79 Hektar. Für alle, die keine Erdbeerbauern sind – das sind 790.000 Quadratmeter. Vor Ort geht es gut voran. Wir sind auf der Fläche immer noch bei der Kampfmittelberäumung. 60 Prozent der Fläche haben wir bereits geschafft.”
Was wird bei Karls nun als nächstes passieren? Robert Dahl: “Anfang 2025 geht es bereits los. Wir verlegen zunächst die Straße, die in die Döberitzer Heide führt, etwas nach Osten. Dann wird der neue Hauptparkplatz errichtet. Im April geht es mit dem Start für den Bibi und Tina Freizeitpark los.”
Auch bei Karls selbst stehen die Zeichen auf Veränderung. Hier entsteht zurzeit mit dem “Flying Döner” ein neues Fahrgeschäft, das bereits am 5. April eröffnen soll. Noch interessanter wird die dazugehörende Gastronomie werden, in der ein Erdbeer-Döner ausgegeben wird.
Robert Dahl: “Da sind wir bereits ordentlich am Bauen. Das wird ein besonders abgefahrenes Fahrgeschäft, mit dem wir die Geschichte erzählen, was der Döner überhaupt mit Karls zu tun hat. Die ist nämlich hochinteressant. In unserem Betrieb in Schleswig-Holstein, wo die Erdbeeren angepflanzt werden, bin ich mit vielen Türken auf unseren Feldern aufgewachsen. Damals hatten wir nur türkische Erntehelfer, es gab noch keine polnischen Helfer, weil die Grenze noch zu war. Da wurde damals in den Pausen immer Döner auf dem Parkplatz gegrillt. Da gibt es alte Fotos, die haben wir auf dem Dachboden ausgebuddelt. Da sitzen die Leute mit einem selbstgemachten Döner und einer Handvoll Erdbeeren in der Hand – und lassen es sich schmecken.”
Daraus wurde nun, viele Jahre später, der Erdbeer-Döner. Im Fahrgeschäft selbst kann man mit 16 Personen an Bord eine Flugrunde durch die Luft antreten.
Einen echten Blanko-Freiflugschein hat Robert Dahl für seine großen Pläne in Elstal übrigens noch nicht ganz. Eine Auflage ist, dass sich die steigenden Besucherzahlen auf dem Karls-Gelände nicht in einem Rückstau der Autos auf die B5 auswirken dürfen. Aus diesem Grund muss der Verkehrsknoten mit der Auf- und Abfahrt an der B5 erweitert werden, was einige Millionen Euro kostet. Auch hier wird sich Karls finanziell beteiligen, damit das Bauvorhaben in der kürzestmöglichen Zeit gestemmt werden kann.
Es bleibt also spannend in Elstal und damit in Wustermark. Die Karls-Nachrichten werden in den kommenden zwanzig Jahren nicht abreißen. (Text/Fotos: CS, Luftfoto: Sebastian Kelm, Gemeinde Wustermark)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 226 (1/2025).
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