Der Kulturpreis Havelland wurde zum 4. Mal vergeben: Ulrike Hogrebe aus Neuwerder gewinnt!
Ein Landkreis definiert sich auch über die Kunst, die in seinem Wirkungsbereich erschaffen wird. Die “Kulturstiftung Havelland” stellt kulturelle Projekte von besonderer Qualität ins Licht der Öffentlichkeit und bedenkt sie einmal im Jahr mit dem “Kulturpreis Havelland”, der mit 3.000 Euro dotiert ist. Am 11. Dezember wurde er zum vierten Mal auf Schloss Ribbeck verliehen. Gewonnen hat ihn in diesem Jahr Ulrike Hogrebe mit ihrem Atelier Neuwerder aus Gollenberg im Ländchen Rhinow.
Die “Kulturstiftung Havelland” (www.kulturstiftung-havelland.de) wurde im November 2011 gegründet. Das Ziel war es dabei von Anfang an, besondere kulturelle Projekte im Landkreis finanziell zu fördern und sie aktiv zu begleiten.
Neben der Durchführung verschiedenster eigener Aktivitäten sieht die Kulturstiftung ihre Aufgabe vor allem darin, einmal im Jahr einen “Kulturpreis Havelland” zu verleihen, der mit 3.000 Euro dotiert ist. In jedem Jahr wird neu vorgegeben, in welchem Bereich der Preis vergeben wird. Die Bandbreite reicht dabei von Musik und Tanz über die Bildende Kunst, Literatur und Film bis hin zu einer kreativen Geschichtspflege.
In jedem Jahr kann die Öffentlichkeit Künstler über das Online-Portal nominieren, eine Jury kürt anschließend die Gewinner, die an einem Abend in feierlicher Kulisse im großen Saal auf Schloss Ribbeck bekannt gegeben werden.
Am 12. Februar 2019 ging es los mit dem “Kulturpreis 2018”, der ausnahmsweise gleich an zwei Preisträger ging. Es gewannen die “Sugar Beats” aus Grünefeld als wohl älteste Rock-Band aus dem Havelland zusammen mit Gabriele Konsor und Birte Hoffmann, die mit einer besonderen “Kittelschürzenausstellung” auffielen.
Der “Kulturpreis 2019” ging am 10. Februar 2020 an das Künstlerehepaar Annette und Gerhard Göschel, die regelmäßig Kunst- und Kulturinteressierte auf ihren Dreiseitenhof im Milower Land einladen. Corona-bedingt gab es einen kombinierten “Kulturpreis 2021/22”, der im Jahr 2022 an das Jugendblasorchester Havelland unter der Leitung von Christoph Lipke verliehen wurde.
Der “Kulturpreis 2024” wurde ganz frisch noch im laufenden Jahr am 11. Dezember vergeben – und zwar in diesem Jahr im Bereich der Bildenden Kunst. 33 kreative Künstler aus dem Havelland waren im Vorfeld nominiert worden, darunter etwa Anna Filimonova aus Falkensee und Daniel Schröder aus Ribbeck.
Eine Jury kürte auch in diesem Jahr wieder den Gewinner. Als Vorsitzende der Jury fungierte die Kunsthistorikerin Dr. Petra Lange, die u.a. auch als Kuratorin für die Flur- und Saalgalerie auf Schloss Ribbeck verantwortlich ist. Zur Jury gehörten außerdem Brigitte Faber-Schmidt, Abteilungsleiterin für Kultur im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Barbara Richstein, ehemalige brandenburgische Justizministerin und amtierende Vorsitzende des Kreistages Havelland, Christian Kneisel, ehemals Intendant des Brandenburger Theaters und der 2. Vorsitzende der “Kulturstiftung Havelland” – Thilo Hardt.
Am 11. Dezember kamen wieder viele Gäste aus dem Kulturbereich nach Ribbeck, um in festlicher Abendgarderobe der Preisverleihung zuzuschauen.
Roger Lewandowski, Landrat vom Landkreis Havelland und Vorsitzender der “Kulturstiftung Havelland”, begrüßte die Gäste: “Ich freue mich, dass in diesem Jahr so viele Künstler nominiert worden sind. Die Verleihung vom Kulturpreis ist eine schöne Tradition geworden, die wir auch in den kommenden Jahren fortführen werden – mit wechselnden Themen.”
Bruno Kämmerling ergänzte: ” Das Havelland hat sich in den zurückliegenden 30 Jahren zu einem lebendigen Raum für Künste aller Art entwickelt. Neben einem flächendeckenden Angebot im musikalischen Bereich von Hof- bis zu Schlosskonzerten sind es besonders die Bildenden Künstler, die in Ausstellungen und mit gemeinsamen Schaffungsprozessen unseren Landkreis eine kulturelle Identität ermöglichen. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht Ausstellungen in Flurgalerien von Rathäusern, Kulturhäusern oder anderen kreativen Zentren eröffnet werden.”
Als Geschäftsführer der Kulturstiftung machte er kein langes Geheimnis aus dem Namen des diesjährigen Preisträgers und kürte Ulrike Hogrebe zur Gewinnerin.
Ulrike Hogrebe lebt seit 1993 auf einem Gehöft in einem kleinen Dorf im Westhavelland. Dort entstehen ihre eigenen Werke, hier wirkt sie aber auch mit beim Projekt “Land(schafft)Kunst”. Bruno Kämmerling: “Das ist eine Biennale, die alle zwei Jahre mehrere Tausend Besucher in das Kolonistendorf Neuwerder lockt. Dabei nutzen die Künstler das ganze Dorf als Galerie. Die Einwohner stellen dazu Ställe, Scheunen, Gärten oder Wiesen, Beete und Bäume zur Verfügung und packen bei der Organisation mit an.”
Die Gäste des Abends freuten sich mit der Künstlerin. Sie genossen aber auch den besonderen musikalischen Akt des Abends. Ulli Zelle, Urgestein des RBB und auch als “Abendschau-Rocker” bekannt, trat als “Ulli und die Grauen Zellen” mit Begleit-Band auf, um Schloss Ribbeck zu rocken.
Ulli Zelle spielte “Black Magic Woman” von Santana, “It’s all over” von den Rolling Stones, “Light my Fire” von den Doors, “Helden” von David Bowie und “Hey Jude” von den Beatles – und heizte den eher steifen Zuschauern ordentlich ein: “Ich habe es verpasst, mit 16 eine Band zu gründen, das habe ich mit 50 nachgeholt. Das ist jetzt aber auch schon wieder 23 Jahre her.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 226 (1/2025).
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