Wunschkugelernte in Falkensee: 234 Wünsche zum Pflücken vom Weihnachtsbaum!
In der “Interessengemeinschaft Falkensee” (IGF, www.ig-falkensee.de) finden sich seit 1993 viele Gewerbetreibende aus Falkensee (und Umgebung) zusammen. Sie tauschen sich untereinander aus, organisieren aber auch das große Stadtfest im September und stellen zur Weihnachtszeit einen riesigen Tannenbaum auf dem Brunnenplatz vor dem Gutspark auf. Der Weihnachtsbaum wird stets von Privatpersonen gespendet und nach dem Absägen im Garten mit Hilfe einer Kranfirma auf einen Lastwagen geladen und von einer Spedition zum Zielort gefahren. Hier wird er von der Falkenseer Feuerwehr aufgestellt.
Daniela Richter leitet die IGF zusammen mit Sabrina Nenn: “Leider können wir den Baum immer erst ab zwei Meter Höhe mit Lichterketten und großen Kugeln schmücken. Ansonsten würde der Schmuck die Adventstage leider nicht überstehen.” Vandalismus ist seit Jahren ein echtes Problem.
Die IGF lädt stets vor dem ersten Advent zur großen “Wunschkugelernte” ein. Dieses Jahr fand sie am 29. November um 16:30 Uhr statt – kurz nachdem die festliche Beleuchtung des Weihnachtsbaums feierlich im Anschluss an einen Countdown eingeschaltet wurde.
Daniela Richter: “In jeder Kugel steckt ein Wunsch für Weihnachten – von Menschen, die bedürftig sind und sich bereits über Kleinigkeiten freuen. Frauenhäuser, die Willkommensinitiative, der ASB, die Lebenshilfe und auch die Schulen haben die einzelnen Wünsche zusammengetragen. Wir haben sie in Kugeln verpackt und an den Weihnachtsbaum gehängt.”
Auch in diesem Jahr dauerte es nicht lange, bis alle 234 Kugeln einen Spender gefunden hatten, der sich nun um die Erfüllung der – anonymen – Wünsche kümmert. Die Geschenke werden an Sammelstellen entgegengenommen und rechtzeitig vor Weihnachten verteilt.
Brauchen wir in unserer wohlhabenden Gegend rund um Falkensee überhaupt Wunschkugeln?
Daniela Richter: “Leider ja. Es gibt viele unter uns, die es eben nicht so dicke haben und sich wahnsinnig freuen, wenn ihre wirklich kleinen Wünsche erfüllt werden. Da gibt es Kinder, die wünschen sich eine Trinkflasche, eine Brotdose oder eine Tüte mit Gummitieren. Dinge, von denen wir glauben, dass sie selbstverständlich sein sollten, und dass Eltern das für ihre Kinder einfach im Alltag mit besorgen.”
Falkensees Bürgermeister Heiko Richter schaltete die Weihnachtsbeleuchtung an der Wunschkugeltanne ein. Er sagte: “Jede Kugel, die an diesem Baum hängt, ist eine zu viel. Deswegen nehmt bitte alle Kugeln mit. Es darf keine übrig bleiben.”
In jedem Jahr finden sich mehr Menschen am Wunschkugelbaum ein, um die Weihnachtszeit einzuläuten, in bekannte Gesichter zu schauen, eine Bratwurst zu essen oder um eben eine Wunschkugel mitzunehmen. Daniela Richter: “Von Jahr zu Jahr wird das Event größer und es kommen mehr Menschen. Die Kinder machen Musik und es werden immer mehr Buden mit Essen und Trinken aufgestellt.”
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 226 (1/2025).
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