Kino-Filmkritik: Red One – Alarmstufe Weihnachten
Dwayne Johnson war lange Jahre der strahlende Superheld im Kino, der jeden neuen Film sofort in die schwarzen Zahlen brachte und mit Humor und Muckis die ganze Familie auf den Kinositzen zusammenführte. Der unfassbar schlechte Film “Black Adam” floppte dann aber nicht nur an den Kinokassen, sondern trieb auch erste Risse in die makellose Bilanz von Dwayne Johnson.
Der gestolperte Ex-Wrestler braucht dringend ein neues Erfolgserlebnis an den Kinokassen. Die familienfreundliche Komödie “Red One – Alarmstufe Weihnachten” könnte dieser eine Film sein. Verantwortlich für den zwei Stunden langen Fun-Streifen mit viel Weihnachtsgefühl ist Regisseur Jake Kasdan, der mit Johnson bereits die beiden “Jumanji-Filme” inszeniert hat.
Worum geht es? Jack O’Malley (Chris Evans) ist ein wirklich garstiger Typ. Er kümmert sich nur um sich, ignoriert den eigenen Sohn, stiehlt und trickst sich durchs Leben und ist sich nicht einmal zu fein, einem kleinen Baby den Lolli zu klauen. Er hat aber eine echte Gabe. Er findet Menschen.
Leider auch den Weihnachtsmann (megalustig: J.K. Simmons), der prompt am Nordpol entführt wird. Callum Drift (Dwayne Johnson) ist der Sicherheitschef des Nordpols. Er muss sich nun mit Jack O’Malley zusammentun, um den Weihnachtsmann wiederzufinden, bevor der heilige Abend anbricht. Und: Es bleibt nicht mehr viel Zeit.
“Red One – Alarmstufe Weihnachten” ist ein völlig verrückter Film, der mit zahllosen Einfällen aufwartet, die den Zuschauer immer wieder aufs Neue verblüffen. Das beginnt damit, dass die amerikanische Regierung ganz genau über den Weihnachtsmann Bescheid weiß, und ihm mit Kampfflugzeugen ein sicheres Geleit aus dem eigenen Luftraum heraus gibt. Oder dass der Bruder vom Weihnachtsmann, der garstige Krampus, in einem dunklen Schloss in Deutschland haust, und sich hier mit dem Spiel “Krampus Slap” die Zeit vertreibt, bei dem es nur darum geht, sich gegenseitig ordentlich Schellen auf die Wangen zu hauen.
Man muss sich schon einlassen können auf den spleenigen Weihnachtsspaß, der statt Plätzchen und Zuckerstangen lieber ordentliche Kloppereien mit übergroßen Schneemännern oder garstigen Hexen bietet. Wer aber schon den überdrehten Humor der letzten Jumanji-Filme mochte, wird auch an diesem Film seinen Spaß haben. Zumal die CGI-Elemente wirklich gut aussehen.
Dwayne Johnson tut wenig dafür, den Film voranzubringen. Er ist der starke Haudrauf mit nur einem Gesichtsausdruck. Chris Evens macht als skrupelloser Bösewicht zu Beginn eine wirklich gute Figur. Als Sidekick von Dwayne Johnson verliert er aber schnell an Präsenz, da er in der übernatürlichen Zauberwelt meist nur Zuschauer bleibt und als zunehmend “netter” werdender Erdling auch an Charisma verliert. Aber wie cool ist denn bitteschön J.K. Simmons als Hanteln stemmender Weihnachtsmann, für den die Bescherung ein ultracooles Workout mit akrobatischen Einlagen vom Feinsten ist!
Klarer Fall: Bei “Red One” ist den Machern die Fantasie durchgegangen – und das im besten Sinne. Man langweilt sich keine einzige Minute. (CS / Bilder: Warner Bros. Pictures Germany)
Fazit: 3,5 von 5 Sternen (FSK: 12)
Spieldauer: 124 Minuten
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=GBLAMl2ZXWA
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 128 (11/2024).
Seitenabrufe seit 26.11.2024:
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