Outdoor Escape Game: Curionigma lädt zur Knobelrallye in die Spandauer Altstadt!
Viele Rätselfreunde haben schon einmal Bekanntschaft mit einem “Escape Room” gemacht. In einem solchen Raum muss man in einer vorgegebenen Zeit sehr knifflige Rätselaufgaben lösen, um den rettenden Ausgang aufzuschließen. Die Spandauerin Simone Jahnen von “Curionigma” verlegt das Knobelspiel ins Freie – und lädt Spieler dazu ein, die historischen Geheimnisse der Spandauer Altstadt spielend zu erkunden. Ihr “Outdoor Escape Game” nennt sich “Die gestohlene Zeitmaschine”.
Simone Jahnen ist 28 Jahre alt. Sie stammt aus Köln, lebt aber inzwischen seit zwei Jahren in Berlin-Spandau. Ihr Studium hat sie in die Hauptstadt geführt: “Ich habe mich der Papierrestaurierung verschrieben und bin inzwischen in der Staatsbibliothek angestellt. Hier arbeite ich an alten Dokumenten und Büchern, um sie für die Zukunft zu erhalten.”
Die junge Kölnerin hat ein echtes Faible für Rätsel aller Art. In der Folge hat sie bereits zahlreiche “Escape Rooms” besucht – und das sogar in mehreren Ländern. Aufgabe in einem “Escape Room” ist es immer, in kurzer Zeit zahlreiche Hinweise zu entdecken, die so geschickt ausgewertet werden müssen, dass das gemeinsam angetretene Rätselteam die gestellte Aufgabe lösen und die Tür zum Ausgang öffnen kann.
Simone Jahnen: “Während der Corona-Zeit war es leider nicht mehr möglich, die engen ‘Escape Rooms’ zu betreten. In dieser Zeit habe ich verstärkt die ‘Outdoor Escape Games’ für mich entdeckt. Dabei fand ich es aber traurig, dass diese im Freien durchgeführten Spiele so selten etwas mit den Orten zu tun haben, an denen sie stattfinden. Man müsste doch die Geschichte einer Lokalität viel mehr mit in das Spiel einbauen können.”
Auf die Idee folgte die Tat. Simone Jahnen gründete im Juni 2022 die Ein-Frau-Firma “Curionigma” (www.curionigma.com) und entwickelte ihr erstes “Outdoor Escape Game”. Es trägt den Namen “Die gestohlene Zeitmaschine”. Es spielt in der Altstadt Spandau und entlängs der Havel.
Simone Jahnen: “Unterstützung habe ich von zwei Freundinnen erfahren. Eine hat mich beim Marketing unterstützt, eine bei den Programmierarbeiten.”
Worum geht es eigentlich im ersten Curionigma-Spiel, das “den Rätselspaß einfach nach draußen verlegt”? Nun: “Vor dem Spandauer Rathaus erreicht euch ein Hilferuf aus der Vergangenheit. Professor Wolters ist es im 19. Jahrhundert gelungen, die erste funktionierende Zeitmaschine zu entwickeln. Doch kurz nach ihrer Fertigstellung wurde sie aus dem Labor des Professors gestohlen! Der Dieb ist zu euch in die Zukunft gereist. Helft Professor Wolters dabei, seine Maschine zurückzuerlangen und den Dieb zu stoppen!”
Wer den gemeinen Dieb direkt an den wichtigen Sehenswürdigkeiten und historischen Stätten der Spandauer Altstadt stellen möchte, braucht zunächst einmal die Rätsel-Box mit allen wichtigen Materialien. Sie kostet 59,99 Euro und wird nach der Online-Bestellung per Post verschickt.
Klar muss vor der Bestellung sein: Die Mitspieler sollten über 14 Jahre alt sein. Das Outdoor-Knobelspiel nimmt in etwa drei Stunden Zeit in Anspruch und das Team, das aus zwei bis acht Personen bestehen kann, wird 2,5 Kilometer zurücklegen. Der Schwierigkeitsgrad ist relativ hoch, er wird mit 4 von 5 möglichen Punkten angegeben. Zum Spielen wird ein Smartphone benötigt. Außerdem sollte man ein Notizbuch und einen Stift mitbringen.
Simone Jahnen: “Wer unsere liebevoll gestaltete und selbst kreierte Box erhalten hat, ist bereit dazu, in das Spiel zu starten. Es gibt keinen festen Zeitpunkt, man kann jederzeit loslegen. Der Startpunkt ist am Rathaus Spandau. Hier kann man die Box zum ersten Mal öffnen.”
Ein typisches Gruppenproblem möchte Simone Jahnen gleich aushebeln: “Meist kümmert sich ein Teil der Gruppe energisch um die Lösungsfindung – und der Rest schaut zu. Bei uns bekommt jeder Teilnehmer vor dem Spielbeginn eine feste Rolle zugewiesen – und einen vorbereiteten Aufkleber auf die Brust geklebt. So wird man zum Navigator, zum Privatdetektiv oder zum Hinweis-Experten.”
Im Paket finden sich nach dem Start des Spiels Umschläge mit Anweisungen, aber auch verschiedene Gegenstände, die unterwegs zur Anwendung kommen müssen. Eine kleine Schatzkiste voller wundersamer Überraschungen ist es, die der Spieler hier mit auf den Weg bekommen hat.
Simone Jahnen: “Bei der Entwicklung des Spiels bin ich oft durch die Spandauer Altstadt spaziert. Ich habe die Zitadelle entdeckt, den Kolk und viele andere historische Stätten. Mein Spiel ist ganz eng mit der Geschichte des Ortes verknüpft.”
Die Redaktion von “Unser Havelland” hat das Spiel “Die gestohlene Zeitmaschine” selbst einmal ausprobiert.
Zusammen mit der Spielekiste erhält die Spielgruppe eine E-Mail mit einem Link zu einem virtuellen Online-Spielführer. Sobald die Rätseltruppe vor dem Rathaus Spandau steht, drückt man im Handy innerhalb des Spielsystems einfach auf “Start”, um die neue Partie zu beginnen. Und schon ertönt die Stimme des bestohlenen Professors aus der Vergangenheit, der das Rateteam instruiert: Es gilt, den Zeitdieb zu fangen.
Sonja Schröder: “Die Software erklärt in Rätseln, wohin man zu gehen hat und wie man dorthin gelangt. Immer wieder muss man vor Ort in die Spielekiste greifen, um Briefumschläge zu öffnen, das vollgeschriebene Journal des Professors aufzuschlagen oder um verschiedene Utensilien zu verwenden, die für den Spielverlauf unerlässlich sind.”
Wenn also mehrere Leute mit verkniffenen Mienen, seltsamen Gerätschaften in der Hand und mit antiquierten Plänen durch die Spandauer Altstadt laufen, könnte es sein, dass sie gerade auf der Jagd nach dem Zeitmaschinen-Dieb sind.
Patrick Hückstädt: “Vor Ort muss man sich die Umgebung ganz genau anschauen und durchaus etwas nachgrübeln, um auf die Lösung zu kommen. Manchmal sind normaler Menschenverstand und eine gute Beobachtungsgabe gefragt, manchmal muss man mathematische Berechnungen anstellen oder mit dem Handy im Internet recherchieren, wie etwa ein uraltes Verschlüsselungsverfahren funktioniert. Die Rätsel sind so beschaffen, dass jeder in der Gruppe einmal seine Chance hat, vor den anderen zu glänzen.”
Carsten Scheibe: “Am besten haben mir die Rätsel gefallen, bei denen wir Informationen nutzen mussten, die direkt vor Ort zu finden sind. Dann funktioniert die Verzahnung mit Spandaus Geschichte am besten.”
Gut anderthalb Stunden braucht man in jedem Fall, um das Rätsel zu knacken und den Zeitdieb zu fangen. Patrick Hückstädt: “Das ist schon ein erhabenes Gefühl, wenn man am Ende Erfolg hat und dem Professor helfen konnte, ein schlimmes Zeitunglück zu vermeiden. Da steht man als Held mitten in der Spandauer Altstadt – und niemand von den Passanten hat mitbekommen, was man gerade für eine grandiose Tat vollbracht hat. Da fühlt man sich wie ein Superheld.”
Carsten Scheibe: “Schade fand ich, dass nicht jedes Rätsel eng mit Spandau verzahnt war. Man muss aber ganz klar loben, dass dieses Spiel mit sehr viel Liebe konzipiert wurde. Sowohl die Software als auch die Spielebox sind mit sehr viel Aufwand umgesetzt worden.”
Simone Jahnen denkt bereits über ein zweites Spiel nach, das ebenfalls in Berlin spielen könnte – nur eben in einem anderen Bezirk. Die Redaktion könnte sich auch ein Spiel in der Nauener Altstadt sehr gut vorstellen. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 224 (11/2024).
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