Garten-Kreisläufe: Falkenseer Galafa erweitert die eigenen Kapazitäten!
Bei vollem Betrieb hat die Galafa GmbH Kompost- und Erdenwerk ihren Betriebshof erweitert und dabei auch noch anteilig asphaltiert. Nun lassen sich pro Jahr deutlich mehr Gartenabfälle in Empfang nehmen und in beste Komposterde umwandeln. Das alles hört sich so einfach an. Behördenauflagen, ein neuer B-Plan, die Nordumfahrung, ein Landschaftsschutzgebiet und ein ehemaliges Kirchengrundstück haben aber dafür gesorgt, dass die 2013 erdachten Umbaupläne erst in diesem Jahr realisiert werden konnten.
Für viele Havelländer und auch für etliche Gala-Bau-Betriebe aus der Umgebung ist es eine alltägliche Selbstverständlichkeit: Sie fahren mit dem Auto auf den Betriebshof der Galafa GmbH (www.galafa.de) im Falkenseer Gewerbegebiet Nord. Hier können sie Grünschritt, Äste, Baumstubben und anderen Gartenabfall abladen – gegen eine geringe Gebühr.
Doch so einfach ist es gar nicht, so einen Betriebshof zu unterhalten und ggf. auch einmal zu erweitern. 1992 wurde die Falkenseer Galafa GmbH auf dem Gelände der früheren “LPG 8. Mai” gegründet. Vor Ort wurden zu DDR-Zeiten noch Schweine und andere Nutztiere gehalten.
2002 erhielt der Familienbetrieb eine sogenannte “immissionsschutzrechtliche Genehmigung als regionaler Entsorger”. Diese Genehmigung erlaubte es der Galafa, im Jahr maximal 10.000 Tonnen Gartenabfälle anzunehmen und zu Kompost zu verarbeiten. Karsten Fehmer, Inhaber und Geschäftsführer: “Die 10.000 Tonnen wurden in den letzten Jahren bereits immer wieder einmal erreicht. Oft mussten wir im Herbst großen Entsorgern absagen, weil die Grenzen bereits fast erreicht waren. Aus diesem Grund haben wir schon früh überlegt, uns vor Ort zu erweitern. Wir haben ein angrenzendes Grundstück erwerben können, das zuvor der Kirchengemeinde gehört hatte. Wir hätten aber nicht gedacht, dass es so schwierig sein würde, unsere Idee in die Tat umzusetzen.”
Bislang war das Substratlager unbefestigt. Die Kunden standen bei schlechtem Wetter oft genug im Matsch – und trugen den Dreck anschließend mit ihren Autos auf die Zubringerstraßen. Aus diesem Grund sollte das Gelände anteilig asphaltiert und anschließend neu geordnet werden.
Was einfach klingt, stellte das Familienunternehmen vor echte Herausforderungen. Um die verschiedenen Grundstücke gemeinschaftlich entwickeln zu können, musste ein neuer B-Plan erarbeitet werden. Die angedachte Nordumfahrung spielte dank eines schwebenden Planfeststellungsverfahrens ebenfalls in die Geländeplanung hinein. Ein Teil der Fläche liegt außerdem in einem Landschaftsschutzgebiet.
Juniorchef Jonathan Fehmer: “Wir wollten unsere Genehmigung als regionaler Entsorger dem steigenden Bedarf und den Erfordernissen einer gelebten Kreislaufwirtschaft anpassen. Seit 2013 haben wir sehr intensiv mit den unterschiedlichen Fachämtern der Stadtverwaltung Falkensee, dem Landkreis Havelland und der zuständigen Landesbehörde zusammengearbeitet, mit dem Ziel, umfangreiche planungsrechtliche Hürden und Hindernisse aus dem Weg zu räumen und die gesetzlichen Regelungen im Bereich des Immissionsschutz- und Abfallrechts in unserem Vorhaben zu berücksichtigen. Im Februar 2024 wurde uns endlich der Änderungsgenehmigungsbescheid vom Landesamt für Umwelt zugestellt und wir konnten mit den Umbauarbeiten beginnen.”
Am 1. Oktober wurde der erweiterte Betriebshof offiziell in Betrieb genommen. Am 15. Oktober wurde der erfolgte Umbau mit Bürgermeister Heiko Richter, Baudezernent Thomas Zylla und vielen gewerblichen Nachbarn ausgiebig gefeiert.
Der neue Betriebshof ist nun ergänzend asphaltiert. Regenwasser wird dank einer Neigung des Geländes in zwei Absetzbecken geleitet und darf anschließend vor Ort versickern. Gleich nach der Auffahrt auf das Gelände finden sich nun rechtsseitig eingefasste Lager mit den Erden und Substraten, die Kunden für ihren eigenen Garten einkaufen können. Auch die Grünschnittabgabe erfolgt nun in räumlicher Nähe zur Auffahrt.
Albrecht Hihlan ist der Betriebsleiter vor Ort: “Wir können nun bis zu 14.000 Tonnen Gartenabfälle im Jahr verarbeiten. Das Rohmaterial wird von uns geschreddert und zu Rottemieten aufgehäuft. Bei der biologischen Kompostierung werden im Inneren der Mieten Temperaturen bis zu 70 Grad erreicht. In 16 Wochen werden die Mieten drei Mal umgesetzt und am Ende abgesiebt. So entsteht hochwertiger RAL-Kompost, dessen Güte wir fremdüberwachen lassen.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 224 (11/2024).
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