Gedrehter Fußtritt zum Kopf: Großes Taekwondo-Turnier beim TVBB Masters 24 in der Falkenseer Stadthalle!

Großer Sport in der Falkenseer Stadthalle: Am 12. Oktober organisierten die “Falkenfighter” zum wiederholten Male die “TVBB Masters” – und lockten 450 Taekwondo-Kämpfer aller Alters- und Gurtklassen in die Gartenstadt. Auf sechs Matten gleichzeitig fanden die spannenden Kämpfe statt, bei denen vor allem die Füße zum Einsatz kommen. Die Tribünen waren mit mitfiebernden Zuschauern vollbesetzt, die Kämpfer selbst kamen aus ganz Europa nach Falkensee.
So voll war die Falkenseer Stadthalle schon lange nicht mehr. Für das Turnier “TVBB Masters 24”, das der 1997 gegründete Sportverein “Falkenfighter e.V.” (www.falkenfighter.de) erneut für den “Taekwondo-Verband Berlin-Brandenburg e.V.” (www.tvbb.info) ausgerichtet hatte, hatten sich in diesem Jahr 450 Kampfsportler angemeldet – eine Rekordteilnahme.
Die Taekwondo-Kämpfer aus Nah und Fern, die sich in der südkoreanischen Kampfsportart miteinander messen wollten, kamen extra für das Turnier aus Polen, Tschechien und sogar Schweden angereist. Auch viele deutsche Städtenamen von Lübeck über Pinneberg bis nach Gröbern konnte man auf den mit den Namen der teilnehmenden Sportvereine bedruckten T-Shirts ablesen.
In der Stadthalle hatten die Falkenfighter in diesem Jahr zwei Mal drei Kampfmatten ausgelegt. Im Mittelgang zwischen den Mattenreihen standen die Schreibtische der Kampfrichter. Hier wurde eifrig jeder Treffer notiert, um am Ende über Sieg oder Niederlage zu entscheiden.
Klaus Kaufmann ist der 1. Vorsitzende bei den “Falkenfightern”. Der Verein hat zurzeit über 150 Mitglieder, wobei sich über einhundert Kinder, Männer und Frauen nur dem Taekwondo widmen. Die Falkenfighter bieten aber außerdem auch Schwertkampf, Selbstverteidigung und Tai Chi an.
Beim “TVBB Masters 24” kümmerte sich Klaus Kaufmann als Ordner darum, dass alle Abläufe bestens ineinander greifen. Für die Organisation des Turniers zeichnete der 2. Vorsitzende Andrew Tur verantwortlich. Klaus Kaufmann erklärte: “Gekämpft wird beim Turnier im klassischen ‘Best of 3 Modus’, man muss also zwei Runden gewinnen. Bei den Erwachsenen dauert eine Runde zwei Minuten, bei den Kindern ab sechs Jahren nur anderthalb. Beim Taekondo gibt es Punkte für einen Treffer zur Brust oder zum Kopf. Das sind die Körperflächen, die für einen Treffer in Frage kommen. Taekwondo ist eine Kampfsportart, die vor allem auf Fußtritten basiert. Für die Punktvergabe ist auch der Schwierigkeitsgrad entscheidend. Ein gedrehter oder gesprungener Tritt bringt mehr Punkte als ein normaler Fußstoß. Mit der Faust darf auch geschlagen werden, aber nur zur Brust und nicht zum Kopf. Für einen Fausttreffer zur Brust gibt es aber nur einen Punkt, das ist die niedrigste Punkteausbeute, die man beim Taekwondo haben kann. Gepunktet wird eher mit den Tritten.”
Richtig modern: Die Schutzausrüstung bestand aus Kopfschutz, Zahnschutz, Weste und Fußschutz. Unter der Kleidung befanden sich Ellbogen- und Schienbeinschoner sowie ein Tiefschutz. Im Helm, in der Körperweste und in den Fußschützern waren außerdem Sensoren zur Trefferzählung integriert Natürlich waren trotzdem zu jeder Zeit Kampfrichter mit auf der Matte, um jederzeit sofort in einen Kampf eingreifen zu können.
Damit die einzelnen Kämpfe so ausgewogen wie nur möglich angesetzt werden konnten, gab es beim “TVBB Masters 24” gleich sieben Altersklassen, die noch einmal in verschiedene Gewichts- und Leistungsklassen unterteilt wurden. Bei den Leistungsklassen ging es übrigens um die Gurtfarben.
Klaus Kaufmann: “Die Leistungsklasse 1 setzt bei Blau an und ist bis nach oben hin offen. In der Leistungsklasse 2 sind hingegen alle Gurtfarben bis Grünblau enthalten. So kann ein Gelbgurt gegen einen Grünblaugurt antreten, das ist sozusagen der größte Abstand in der Leistungsklasse 2. In der Klasse 1 trifft ein Blaugurt vielleicht auf einen Schwarzgurt.”
Die Erwachsenen kämpfen im Taekwondo ebenfalls mit Helm, aber ohne ein schützendes Visier. Klaus Kaufmann: “Bei beiden Helmvarianten wäre rein theoretisch auch ein K.O. möglich, der den Kampf sofort beendet.”
Gerade bei den Kindern floss nach einem verlorenen Kampf schon einmal das eine oder andere Tränchen. Klaus Kaufmann: “Ja, man sieht, dass auch unsere jungen Kämpferinnen und Kämpfer mit ganzem Herzen beim Turnier mit dabei sind. Aber man muss natürlich mit Niederlagen genauso gut umgehen können wie mit Siegen. Das ist ein Trainingseffekt. Das ist in jedem Sport so. Man muss aber feststellen, dass gerade Kampfsportler in aller Regel immer sehr, sehr fair zueinander sind.”
Über Nachwuchsprobleme braucht sich die Kampfsportart aber anscheinend keine Sorgen zu machen. Auf der Matte waren sehr viele Kinder zu sehen, Jungs ebenso wie Mädchen. Klaus Kaufmann: “Gerade im Kinderbereich haben wir auch bei uns bei den Falkenfightern eine sehr große Nachfrage nach freien Plätzen. Allerdings verlieren wir viele Kinder in den höheren Jahren wieder, etwa beim Wechsel von der Grundschule auf die weiterführende Schule, in der Pubertät oder beim Wechsel von der weiterführenden Schule ins Berufsleben. Oft entwickeln die Kinder gerade im Altersschnitt von 12 bis 15 Jahren ganz andere Interessen.”
Auch Falkensees Bürgermeister Heiko Richter besuchte die Veranstaltung in der Stadthalle und freute sich über das große Interesse auch bei den Zuschauern: “Die Falkenfighter richten das Turnier ja schon seit einigen Jahren aus. Faszinierend finde ich, dass sie mit einer einzelnen Matte angefangen haben. Und jetzt kommen bereits so viele Turnierteilnehmer nach Falkensee, dass bereits sechs Matten benötigt werden. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie viele Veranstaltungen in Falkensee funktionieren. Sie beginnen ganz klein und werden dann immer größer. Da kann man schon stolz drauf sein.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 224 (11/2024).
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