Axel Eiferts Nachrichten aus dem Regionalsport – Oktober 2024

Axel Eifert ist der Sportreporter aus dem Havelland. Seit vielen Jahren ist er vor Ort zwischen Falkensee und Nauen unterwegs, um über die regionalen Sportereignisse zu berichten. Er kennt die Hintergründe, er kennt die Akteure aus dem Sport. Um den lokalen Vereinen eine Bühne zu geben, wird Axel Eifert ab sofort für jede Ausgabe von “Unser Havelland” eine mehrseitige Übersicht zusammenstellen, die genau aufzeigt, was in den Vereinen gerade vor sich geht.
Verlust für die Eintracht Falkensee
Alexander Stach und Sohn Julien als Trainer und Spieler zum SV Falkensee-Finkenkrug
Alexander Stach war lange Zeit eng mit dem Sportverein Eintracht Falkensee verbunden. Von 2017 bis 2023 bekleidete er dort sogar das Amt des Vereinsvorsitzenden. Als Fußballtrainer ist Alexander Stach vor der kürzlich gestarteten Saison zusammen mit seinem Sohn Julien von Eintracht Falkensee zum SV Falkensee-Finkenkrug gewechselt, weil der Filius in seinem zweiten Jahr bei den C-Junioren (13/14 Jahre) gerne in der Brandenburgliga kicken wollte. Stach bildet zusammen mit Andreas Mahnke und André Gohlke das Trainerteam der ersten FF-Mannschaft in dieser Altersklasse, die in der Nordstaffel der höchsten Spielklasse des Landes in dieser Altersklasse angesiedelt ist.
Die Saisonpremiere für das Team des SV Falkensee-Finkenkrug verlief nicht ganz wie erwartet, denn zum Auftakt verloren sie das Heimspiel gegen die SpG Rathenow/Premnitz knapp mit 2:3 (1:1). Ein FF-Akteur sah dabei nach einer unglücklichen Aktion bereits nach nur fünf Minuten die Rote Karte, und die Gastgeber mussten fast das ganze Spiel in Unterzahl bestreiten. Mit einem Mann weniger gingen sie zwar mit 1:0 in Führung und schafften durch Julien Stach auch noch einmal den 2:2-Ausgleich. Kurz vor Schluss kamen die Gäste aus dem Westhavelland dann aber doch noch zum Siegtreffer.
Im zweiten Saisonspiel waren die C-Junioren vom SVFF dann aber mit 5:1 (3:1) auswärts beim MSV Neuruppin erfolgreich. Julien Stach glänzte diesmal sogar als zweifacher Torschütze. Die weiteren Treffer für die siegreichen Gäste erzielten Lukas Liersch, Nick Kleinschmidt und Raphael Kirsch. “Am dritten Spieltag haben wir dann sogar dem großen Favoriten Stahl Brandenburg die drei Punkte geklaut”, sagte Alexander Stach. Beim 3:2 (1:0)-Heimerfolg waren Raphael Kirsch, Julien Stach und Anis Kurt die FF-Torschützen.
“Beim ersten Saisonspiel wussten wir noch nicht genau, wo wir stehen, auch weil es für eine ganze Reihe von Spielern der Mannschaft die Premiere auf dem Großfeld war. Nach der Steigerung und den erfolgreichen weiteren Spielen haben wir uns vorgenommen, nach der Hinrunde den Sprung in die Meisterrunde der Brandenburgliga zu schaffen”, sagte Coach Alexander Stach. Aus dem beiden Achterstaffeln Nord und Süd der Brandenburgliga bei den C-Junioren qualifizieren sich nach der Hinrunde die jeweils ersten Vier für die Meisterrunde, die anderen vier Teams spielen dann in der Platzierungsrunde. (Foto: Alexander Stach)
Aktiv-Sport in Falkensee
Sven Steller übergab Staffelstab an Detlef Plückhahn
Das Aktiv-Sport der Stadt Falkensee ist eine Plattform, in der die Sportvereine der Gartenstadt auf freiwilliger Basis zusammengeschlossen sind. Sie setzen sich dort dafür ein, dass für alle Vereine entsprechend der jeweiligen Satzung optimale Bedingungen geschaffen werden, welche die vielfältigen sportlichen Angebote in Falkensee entsprechend den Kapazitäten und Möglichkeiten erweitern. Die im Aktiv-Sport vertretenen Vereine treffen sich in regelmäßigen Abständen. An den Treffen nehmen auch Vertreter der Stadt Falkensee, des Seniorenbeirats, des Jugendbeirats und des Beirats für Teilhabe teil.
Die Ursprünge des Falkenseer Aktiv-Sports liegen schon lange zurück. Bereits Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre gab es in der Stadt ein Sportstätten-Aktiv. Dessen Hauptaufgabe war es, die Nutzung der damals wenigen Sportplätze und -hallen in Falkensee unter den Vereinen gerecht zu verteilen. Das ist auch heute noch eine wichtige Aufgabe des Aktiv-Sport, allerdings unter veränderten Bedingungen, was zum einen viel mehr Sportstätten, aber andererseits auch viel mehr aktive Sportler und Vereine betrifft.
Sven Steller war seit dem Jahr 2014 Vorsitzender von Aktiv-Sport. Damals war er auch Vorsitzender des SV Falkensee-Finkenkrug. Unter seiner Federführung wurde vor etwas mehr als zwei Jahren vom Aktiv-Sport unter Mitwirkung weiterer Gremien der Entwurf einer offiziellen Sportförderrichtlinie der Stadt Falkensee erarbeitet, die Anfang 2022 in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich mit nur einer Gegenstimme angenommen wurde. Steller, der sich inzwischen weitestgehend aus dem Vereinssport zurückgezogen hat, aber noch 2. Vorsitzender des Kreissportbunds ist und als Abgeordneter in der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung sitzt – er ist Vorsitzender des Bildungsausschusses -, gab jetzt den Vorsitz im Aktiv-Sport nach zehn Jahren ab. Den Staffelstab überreichte er an den 60-jährigen Detlef Plückhahn, den bisherigen Stellvertreter. Plückhahn, Geschäftsführer der Firma Pumpen Plückhahn in der Gartenstadt, ist seit 2006 mit Unterbrechungen Vorsitzender des Handballvereins SSV Falkensee. (Foto: CS)
Als Mitfavoritin gleich gegen die spätere Weltmeisterin verloren
Kickbox-WM in Budapest: Nauenerin Lucy Pieczinski muss im Viertelfinale die Segel streichen
Als amtierende Vizeweltmeisterin hatte sich Lucy Pieczinski vom SV Leonardo da Vinci Nauen bei den Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften im Kickboxen Ende August in Budapest einen Medaillengewinn fest vorgenommen. Doch ihr Traum war in der ungarischen Hauptstadt schnell ausgeträumt. Gleich in ihrem ersten Kampf im Viertelfinale in der Disziplin Leichtkontakt der Juniorinnen U19 im Limit bis 65 Kilogramm musste sich die 18-jährige Nauenerin einer recht unbekannten Gegnerin aus der Ukraine geschlagen geben. Lucy Pieczinski unterlag gegen Polina Krysevych, die zuvor im Achtelfinale schon eine Slowakin bezwungen hatte, mit 0:3, schied aus und blieb damit ohne die anvisierte Medaille.
Gleich zu Beginn des Kampfes musste Lucy Pieczinski, die für das vorangegangene Achtelfinale ein Freilos gezogen hatte, von der Ukrainerin zwei Kicks am Kopf hinnehmen. Von diesen beiden schweren Treffern konnte sie sich im weiteren Verlauf des Duells nicht mehr erholen, und somit war der WM-Auftritt der ehrgeizigen Nauenerin schon frühzeitig beendet. Im Nachhinein wurde die Leistung von Lucy Pieczinski aber aufgewertet, denn die Ukrainerin Polina Krysevych sicherte sich in Budapest überraschend den Weltmeistertitel. Im Finale besiegte sie auch die favorisierte Britin Freya Holmes mit 3:0
Zum Kickboxen hatte Lucy Pieczinski durch ihre Eltern bei der SG Brieselang gefunden. Vater Dietmar Pieczinski war als interimsmäßiger Sportdirektor des Bundesfachverbands Kickboxen WAKO in Budapest mit vor Ort. Mutter Dominique Pieczinski hatte für den Brieselanger Verein im Jahr 2019 in Sarajevo den WM-Titel im Limit bis 55 Kilogramm gewonnen und ist im April diesen Jahres zur Vizepräsidentin der WAKO Deutschland gewählt worden.
„Trotz des frühzeitigen Ausscheidens bei der Weltmeisterschaft in Budapest sind wir dennoch sehr stolz auf die von Lucy in diesem Jahr gezeigten Leistungen“, sagte Dominique Pieczinski. Neben dem erfolgreich abgelegten Abitur hat sich ihre Tochter erfolgreich in die deutsche Kickbox-Nationalmannschaft zurückgekämpft und auf diesem Weg auf nationaler Ebene alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Und bei den drei Weltcups in der ersten Hälfte des Jahres in Italien, der Türkei und Ungarn hat Lucy Pieczinski, die an der Uni Potsdam ein Studium der Rechtswissenschaft begonnen hat, mit einem Sieg und zwei zweiten Plätzen gezeigt, dass sie mit zur Weltspitze gehört.
Im vorigen Jahr hatte die Familie Pieczinski mit weiteren Kickboxern die SG Brieselang verlassen und beim SV Leonardo da Vinci Nauen eine neue Abteilung in dieser Sportart aufgebaut. Der Verein in Brieselang musste aufgelöst werden, weil kein vollständiger Vorstand im Ehrenamt mehr zusammengestellt werden konnte. Umso erfreulicher war dann der Neustart am Campus in Nauen, wo beim dortigen SV Leonardo da Vinci Nauen im September 2023 eine neue Abteilung Kickboxen gegründet wurde. Diese wurde von Dietmar und Dominique Pieczinski zusammen mit Sylva Wallstab und dem Nauener Verein aufgebaut. Inzwischen trainieren dort bereits 104 Mitglieder in drei Altersgruppen an drei Tagen in der Woche.
Lucy Pieczinski und ihre Vereinskollegin Hanna Jachmann stehen dabei auch regelmäßig selbst als Jung-Trainerinnen auf der Matte, um den Nachwuchs für die recht beliebte Kampfsportart zu begeistern. Der SV Leonardo da Vinci Nauen ist mit seiner Abteilung Kickboxen Mitglied in der WAKO, dem vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) anerkannten Bundesfachverband für Kickboxen in Deutschland, und ist im Gegensatz zu anderen Angeboten dieser Sportart im Havelland nicht kommerziell. (Fotos: Karl Thüring)
TSV Falkensee sucht Trainer und Helfer
Start in das neue Trainingsjahr
Traditionell kurz nach Beginn des neuen Schuljahres ist der TSV Falkensee in das neue Sportjahr 2024/25 gestartet. Die Trainingseröffnung in und an der Stadthalle war am 7. September für den größten Sportverein im Landkreis Havelland ein voller Erfolg. Rund 500 TSV-Mitglieder und sportinteressierte Bürgerinnen und Bürger aller Altersklassen nutzten dort die Gelegenheit, die vielfältigen Sport- und Bewegungsangebote des TSV Falkensee auszuprobieren und sich wenn möglich, direkt anzumelden. “Die Begeisterung und das große Interesse, besonders in den Bereichen Kinderwelt, Turnen, Cheerleading, Kindertanz und Einradfahren, haben uns sehr gefreut”, sagte die Vereinsvorsitzende Birgit Faber.
Leider stoße der TSV Falkensee nach ihren Worten aufgrund der hohen Nachfrage an seine Kapazitätsgrenzen und kann nicht alle Anfrage bedienen – es fehlen einfach die Menschen, die Menschen bewegen. Daher sucht der Verein engagierte Helferinnen und Helfer sowie Trainerinnen und Trainer, die Lust haben, Teil des TSV-Teams zu werden. Ob als Betreuerin oder Betreuer einer Eltern-Kind-Gruppe oder als jemand, der früher selbst geturnt hat und Kindern seine Erfahrungen weitergeben möchte – der Sportverein freut sich über jede Unterstützung. “Wir begleiten gerne die ersten Schritte hin zur Helferin und zum Helfer oder zur Trainerin und zum Trainer im Verein”, so Birgit Faber.
Sie bedankte sich bei allen Helferinnen und Helfern sowie Trainerinnen und Trainern, die den Auftakt des neuen Trainingsjahres beim TSV Falkensee so großartig vorbereitet und durchgeführt haben. Einen besonderen Dank richtete sie an die Teams des Einrad- und Cheerleading-Bereiches, die mit beeindruckenden Showeinlagen das Publikum begeisterten und Einblicke in ihre Sportarten gaben. (Foto: Thomas Schumann)
Viertelfinal-Einzug nicht unrealistisch
Kicker vom SV Falkensee-Finkenkrug stehen nach zehn Jahren wieder im Landespokal-Achtelfinale
Sehr gut läuft es in der neuen Fußballsaison 2024/25 für den SV Falkensee-Finkenkrug bisher im Landespokal-Wettbewerb. Der Landesligist gewann die Auswärtsspiele in den ersten drei Runden bei unterklassigen Gegnern recht souverän und steht erstmals seit zehn Jahren wieder im Achtelfinale. In der Saison 2014/15 waren die FF-Kicker sogar bis ins Viertelfinale gekommen, ehe sie das Heimspiel gegen den SV Altlüdersdorf mit 0:2 verloren und aus dem Wettbewerb ausschieden.
Diesmal mussten die Finkenkruger schon in der Vorrunde ran und waren da beim Spitzenteam der Landesklasse Nord vom FSV Schorfheide Joachimsthal mit 3:0 (1:0) erfolgreich. Dabei waren Rückkehrer Robin Schultze zweimal und Jungstürmer Finley Bittner einmal erfolgreich. In der ersten Runde gab es dann für die FF-Elf einen haushohen 9:0 (3:0)-Auswärtssieg beim Prignitzer Kreispokalsieger und Kreisoberligsten Stahl Wittstock.
Bei der Elf des Trainerduos Tom Buschke und Thomas Geisler trugen sich mit Julian Ullmann, Ole Oppermann, Robin Schultze, Cedric Burchardi, Yannic Sykora, Simon Thümmler, Lucas Menne und Michael Werner gleich acht Akteure in die Torschützenliste ein. Dazu kam noch ein Eigentor der Wittstocker.
Den Einzug in das Achtelfinale machte der SV Falkensee-Finkenkrug danach mit einem 4:1 (2:0)-Erfolg bei Grün-Weiß Union Bestensee aus der Landesklasse Ost perfekt. Zweimal Maximilian Ladewig sowie Eyke Espig und Arafa El-Moghrabi schossen dabei eine 4:0-Führung für die FF-Elf heraus, ehe die Gastgeber kurz vor Schluss noch zum Ehrentreffer kamen.
Bei der Auslosung für die Runde der besten 16 Teams erhielten die Finkenkruger ein Heimspiel und empfangen nun am 12. Oktober ab 15 Uhr auf dem heimischen Sportplatz an der Leistikowstraße die Vertretung von Schwarz-Rot Neustadt zum Landesliga-Duell. FF-Torwart Daniel Bittner, der in der vorigen Saison auch noch Trainer der Mannschaft war, sprach von “einem spannenden Duell”. Er sieht beim Gegner aus Neustadt, der die vergangenen drei Vergleiche in der Liga alle für sich entschieden hat, leichte Vorteile, sagte aber auch: “Im Pokal geht es nur um das Weiterkommen”. Coach Buschke sieht mit dem Heimvorteil im Rücken Chancen für seine Mannschaft auf das Erreichen des Viertelfinals. In der Landesliga trafen beide Teams gleich nach der Auslosung in der Dossestadt aufeinander, und dort setzten sich die Gastgeber in einem Duell, in dem es lange 0:0 stand, knapp mit 1:0 durch. Schon am 12. Oktober können sich die Finkenkruger, die vor zwölf Jahren mit dem Landespokalsieg einen ihrer bisher größten Erfolge gefeiert hatten, zu Hause für diese Niederlage revanchieren.
Knapp zwei Wochen später gibt es auf dem Sportplatz an der Leistikowstraße noch ein weiteres Fußball-Highlight im Monat Oktober. Am 25. Oktober, einem Freitagabend, empfängt der SV Falkensee-Finkenkrug ab 19.30 Uhr unter Flutlicht die Elf von Blau-Gelb Falkensee zum mit Spannung erwarteten Stadtderby in der Landesliga Nord. (Foto: Axel Eifert)
Profiboxen: Zweiter WM-Kampf des Jahres in Falkensee
Kubaner William Scull und Vladimir Shishkin kämpfen am 19. Oktober um den vakanten IBF-Titel im Supermittelgewicht
Das Supermittelgewicht ist eine sehr traditionsreiche Gewichtsklasse für die deutschen Profiboxer. Graciano Rocchigiani und Sven Ottke waren bekannte Weltmeister nach Version des Weltverbands IBF aus Berlin in dem Limit bis 76,203 Kilogramm. Auch der leider viel zu früh verstorbene Markus Beyer (WBC), Arthur Abraham (WBO) und Felix Sturm (WBA) errangen schon WM-Gürtel in dieser Gewichtsklasse. Letzter deutscher Titelträger im Supermittelgewicht war bis 2018 der Berliner Tyron Zeuge (WBA). In ihre Fußstapfen will der für den Berliner Agon-Boxstall kämpfende Kubaner William Scull am 19. Oktober in der Falkenseer Stadthalle treten. An diesem Tag trifft der 32-Jährige in einem Duell zweier noch ungeschlagener Fighter auf den in Florida (USA) lebenden Russen Vladimir Shishkin.
Es geht um den vakanten IBF-Titel, nachdem dieser im Juli dem Mexikaner Saul „Canelo“ Alvarez vom Verband aberkannt wurde, weil er ihn nicht gegen Pflichtherausforderer Scull verteidigen wollte. Die IBF ordnete daraufhin das Duell zwischen Scull und dem ebenfalls noch ungeschlagenen Shishkin an. Die Berliner Agon Sports Promotion erzielte mit der Salita Promotions von Shishkin eine Einigung über die Austragung des WM-Fights, der am 19. Oktober in Falkensee bei der sechsten Veranstaltung des Spandauer Promoters Almin Kuc ausgetragen werden soll, mit dem der Agon-Boxstall seit längerem zusammenarbeitet.
Das Duell Scull gegen Shishkin ist erst der zweite WM-Kampf im Profiboxen überhaupt, der in Falkensee ausgetragen wird. Bereits im April diesen Jahres war in der Stadthalle der havelländischen Gartenstadt der Berliner Agon-Boxer Jack Culcay um die IBF-Weltmeisterschaft im Super-Weltergewicht gegen den Russen Bakhram Murtazaliev angetreten, verlor den Kampf aber durch K.o. in der elften Runde. Scull soll es nun besser machen. „Das ist bereits der fünfte WM-Kampf für einen Agon-Boxer in etwas mehr als einem Jahr. Wir werden alles daransetzen, dass der neue IBF-Weltmeister aus unserem Stall kommt“, sagte Agon-Chef Ingo Volckmann.
Scull selbst, der den Kampfnamen “El Indomable” (Der Unbezwingbare) trägt, sagte zum bisher größten Fight seiner bisherigen Karriere: “Es ist eine große Chance für mich und mein Team, einen Weltmeistertitel zu gewinnen. Ich kämpfe für meine Familie, mein Team und für ganz Kuba.” Für William Scull ist es bereits der zweite Kampf in Falkensee. Am 7. Oktober 2023 hatte er in der Stadthalle ein Sechs-Runden-Duell gegen den Argentinier Cristian Fabian Rios einstimmig nach Punkten gewonnen.
In weiteren Kämpfen werden am 19. Oktober in Falkensee die beiden serbischen Schwergewichtler Dusan Veletic und Sanel Hasanovic in den Ring gehen. In dem auf zehn Runden angesetzten Fight will sich Veletic den Titel eines Internationalen Deutschen Meisters gegen den Tschechen Thomas Salek holen. Der 29-jährige Veletic hatte sich in diesem Jahr noch einmal bei den Amateurboxern versucht. Dabei wurde er im April in seiner Heimat in Belgrad Vizeeuropameister im Superschwergewicht. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris verpasste er aber bei den Qualifikationsturnieren in Italien und Südkorea, auch weil er im italienischen Busto Arsizio dem späteren Olympia-Bronzemedaillengewinner Nelvie Tiafack aus Köln nach Punkten unterlag.
Nun ist Veletic aber wieder zurück bei den Berufsboxern und will in Falkensee in seinem elften Profifight den neunten Sieg feiern. Wenn ihm dies gelingt, dann soll er vielleicht schon im nächsten Jahr erstmals um einen internationalen Titel kämpfen. Dazu muss er aber den drei Jahre jüngeren Thomas Salek, der die Nummer zwei in Tschechien im Schwergewicht ist und eine Kampfbilanz von 22 Siegen und fünf Niederlagen aufweist, aus dem Weg räumen.
Als zweiter Schwergewichts-Schützling von Promotor Kuc geht in Falkensee mit Sanel Hasanovic ein weiterer Serbe in den Ring. Der 25-Jährige, der schon mehrmals als Sparringspartner in Trainingscamps des ukrainischen Vierfach-Weltmeisters Olexander Usyk weilte, sollte eigentlich den Rückkampf gegen den Tschechen Lukas Fajk bestreiten, gegen den er im vorigen Jahr seine bisher einzige Niederlage in acht Profifights einstecken musste. Doch Fajk ist nicht mehr im Besitz des damals gewonnenen IBO Continental Titels, weshalb sich das Hasanovic-Team anders entschied. Sein Gegner wird der 33 Jahre alte und aus Göppingen kommende Deutsch-Albaner Christian Demaj sein, der sieben Siege und drei Niederlagen in seinem Kampfrekord zu stehen hat. Hasanovic soll mit weiteren Siegen in der unabhängigen Weltrangliste im Schwergewicht in die Top 100 rücken – derzeit auf Platz 152 -, um in nicht allzu ferner Zukunft wieder um einen internationalen Titel zu boxen.
Schach von Caissa Falkensee
Falkenseer Jugendteams messen sich mit Norddeutschlands Elite
Anfang September waren Magdeburg und Binz (Rügen) der Mittelpunkt für Norddeutschlands jugendliche Schachspieler.
So kämpften vom 5. bis 8. September 18 Jungen-Teams der Altersklasse U12 im Schatten von Magdeburgs Bischofskirche St. Sebastian um den Norddeutschen Meistertitel. Mit dabei war auch die Mannschaft des SC Caissa Falkensee, bestehend aus den Spielern Theo Gritz, Janosch Engelmann, Vlad Roth und Severin Bathmann. „Die Jungs sind mit der richtigen positiven Einstellung in die Partien gegangen und konnten zwischenzeitlich schöne Siege erspielen. Leider spiegelt der 17. Platz als Endergebnis nicht die Leistung wider, die wir von den Jungs auf den Brettern während der Partien sehen konnten. Aber so ist Schach: Das macht die Spannung dieses Sports aus! Wir gehen mit viel Motivation und neuen Erfahrungen in die nächsten Turniere“, so ihr Trainer Manuel Seitz, der die Jungs in den Wochen zuvor auf die Meisterschaft vorbereitet hat. Norddeutscher Meister wurde der Hamburger Schachklub, Vizemeister der Nachwuchs vom SC Empor Berlin und Bronze erspielte sich die Mannschaft der Barnimer Schachfreunde.
Eine überaus erfolgreiche Premiere feierte am gleichen Wochenende das Mädchen-Team von SC Caissa Falkensee bei der Norddeutschen Vereinsmeisterschaft der Altersklasse U12 in Binz (Rügen). Von Platz 13 (von 14 Mannschaften) ins Turnier gestartet, landete das Team am Ende auf einem völlig unerwarteten sechsten Platz. Trotz dieser starken Leistung verpasste die Mannschaft, zu der Sara Alnajjar, Sanaa Bathmann, Aurelia Dittrich, Johanna Schellknecht und Helin Polast gehörten, damit leider knapp die Qualifikation zur Deutschen Vereinsmeisterschaft, die Ende des Jahres in Bad Homburg stattfindet.
„Schon in der gemeinsamen Vorbereitung auf die Meisterschaft mit dem Jungen-Team haben die Spielerinnen gezeigt, dass sie alles andere als Anfängerinnen sind. Sie sind auf dem Brett viel stärker als auf dem Papier. Ich freue mich sehr, dass die Mädchen dies auch in der Meisterschaft zeigen konnten. Wir haben bewiesen, dass man es auch als vermeintlicher Außenseiter weit schaffen kann. Das wirkt über das Turnier hinaus und ist eine starke Werbung für diesen Sport“, fasste Trainerin Angelina Jacoby das Turnier zusammen.
Über die Leistung der beiden Teams freute sich auch der Vorsitzende des SC Caissa Falkensee Carsten Stelter. „Das sind für uns als kleinen Verein großartige Ergebnisse. Es wird jetzt darauf ankommen, diese Talente angemessen zu fördern und neue Talente für das Schachspiel zu gewinnen. Die beiden Teams haben dafür ein exzellentes Fundament gelegt“, sagte er. (Foto: Torsten Bathmann)
Christian Härtel trainiert die Fußball-Frauen von Grün-Weiss Brieselang
Erfolgreicher Landesliga-Saisonauftakt mit 5:2-Heimsieg über Neuling FC Energie Cottbus
Kurz vor dem Start in die neue Saison der Fußball-Landesliga der Frauen hat Mitfavorit Grün-Weiss Brieselang die nach der Trennung von Sven Thoß frei gewordende Trainerstelle neu besetzt. Der Verein stellte dafür einen Mann vor, der sowohl eine Vergangenheit bei den Brieselangern hat, als auch langjährige Erfahrungen im Frauenfußball mitbringt. Neuer Trainer der erfolgreichen Grün-Weiss-Kickerinnen ist Christian Härtel (ehemals Eichelmann).
„Christian Härtel hat sich in den vergangenen Jahren durch seine erfolgreichen Engagements sowohl im Frauen- als auch im Männerfußball einen Namen gemacht und trifft im Brieselanger Team auf einige bekannte Weggefährtinnen“, schreibt der Verein in einer Pressemitteilung zur Verpflichtung des neuen Trainers. Von Juli 2020 bis kurz vor Saisonschluss 2022 war er als Nachfolger des heutigen Vereinspräsidenten Patrick Schlüter für die Männer von Grün-Weiss verantwortlich, als diese noch in der Landesliga spielten.
Härtel war von 2011 bis Ende 2019 auch Trainer der in der Landesliga aktiven Frauen von Forst Borgsdorf, von denen viele wie die damalige Forst-Kapitänin Franziska Kühn dann nach Brieselang wechselten, wo das dortige Frauenteam ab 2020 wieder am Ligaspielbetrieb teilnahm. Christian Härtel trainierte in dieser Zeit auch Männerteams wie die SG Zühlsdorf oder den SC Oberhavel Velten, wo er von Oktober 2017 bis September 2019 tätig war.
Deshalb zeigt sich der Brieselanger Verein in der Mitteilung davon überzeugt, dass der neue Trainer die Frauenmannschaft in ihrer sportlichen Weiterentwicklung unterstützen und neue Impulse setzen wird. „Er wird die positive Entwicklung unserer Damenmannschaft weiter vorantreiben und sie erfolgreich durch die kommende Saison führen“, heißt es. 2023 war das Team unter Leitung von Thoß Brandenburger Landesmeister und Pokalsieger geworden.
Selbst sagt Christian Härtel zu seinem neuerlichen Engagement in Brieselang: „Trotz aller Kurzfristigkeit freue ich mich auf die neue Herausforderung und das mir entgegengebrachte Vertrauen.” Mit seinem neuen Team startete der neue Trainer erfolgreich in die Saison. Gegen Neuling FC Energie Cottbus gewannen die Brieselanger Frauen zu Hause mit 5:2 (1:1), wobei Franziska Kühn (2), Sandra Wiegand, Maria Diekmann und Alicia Thiemer die Tore für die Gastgeberinnen erzielten. (Foto: Verein)
Kurznachrichten
Unter dem neuen Trainerduo Sven Neilson und Robert Wesidner sind die Handball-Frauen des HSV Falkensee erfolgreich in die neue Saison gestartet. In der ersten Runde des Verbandspokals gewannen sie auswärts deutlich mit 29:15 (12:7) und zogen in die zweite Runde ein. Zum Auftakt in der Oberliga Brandenburg (ehemals Brandenburgliga) setzten sich die HSV-Frauen ebenfalls auswärts beim HSC Potsdam klar mit 28:18 (10:7) durch. Beste Werferinnen auf Falkenseer Seite waren Ruby Kloskowski und Lisa Wenzel (beide 6).
Die offenen Falkenseer Stadtmeisterschaften im Crosslauf werden am Sonnabend, dem 12. Oktober, wieder vom TSV Falkensee im Waldgebiet am Bahnhof Finkenkrug (dort sind auch Start und Ziel) veranstaltet. Teilnehmen können daran Kinder ab fünf Jahren bis zu den Erwachsenen, wobei die Jüngsten ab 11 Uhr zuerst starten. Auf der traditionellen Laufstrecke werden je nach Altersklasse Distanzen von 600 Meter bis zu 5,3 Kilometer absolviert. Die Anmeldung erfolgt vor Ort am Start (Ecke Karl-Marx-Straße/Am Wildpark) ab 10:30 Uhr.
Die in die Landesliga Nord-West aufgestiegenen Handball-Männer des SSV Falkensee brachten vom ersten Spieltag gegen den Oranienburger HC III beim 33:33 (15:16) einen Auswärtspunkt mit. Erfolgreichster Torschütze im SSV-Team war Maurice Gernig mit 15 Treffern, davon fünf per Siebenmeter.
Der Hockey Club (HC) Falkensee hat einen hoch qualifizierten Sportlichen Leiter gefunden. Der 37-jährige Martin Marquardt, der in Falkensee wohnt und über 17 Jahre Erfahrung in der Bundesliga verfügt (TC 1899 Blau-Weiss Berlin, Schwarz-Weiß Köln und Club Raffelberg, sein Heimatverein), wo er auch mehrfach Torschützenkönig war, wird künftig für den Verein tätig sein. Dabei wird der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung der Trainingskonzepte und der Fortbildung der Trainerinnen und Trainer liegen. Im April diesen Jahres hatte Martin Marquardt mit der deutschen Ü35-Nationalmannschaft die Hallenhockey-Weltmeisterschaft gewonnen.
Bei den Tischtennis-Verbandsranglistenturnieren der jeweils zehn besten Nachwuchsspielerinnen und -spieler Brandenburgs in vier Altersklassen in Doberlug-Kirchhain waren die Teilnehmerinnen aus dem Osthavelland bei den Mädchen 19 am erfolgreichsten. Hinter Siegerin Luisa Bernitz vom TTC Finow Eberswalde (9:0) kamen Cosima Müller und Laura Marquardt (beide Motor Falkensee) mit jeweils 7:2-Siegen auf die Plätze zwei und drei. Friederike Jahn von Hellas Nauen (6:3) wurde Vierte. Jeweils fünfte Plätze belegten Annemarie Jahn (Hellas Nauen) bei den Mädchen 15 und Erik Schwedtner (Motor Falkensee) bei den Jungen 19.
Insgesamt sieben Siege gab es für die Leichtathleten aus Falkensee und Nauen am 7. und 8. September bei den Löwenspielen der Leichtathleten in Löwenberg (Kreis Oberhavel), die traditionell am Ende der Freiluftsaison stattfinden. Jüngster Sieger war Matteo Markgraf (TSV Falkensee) in der Altersklasse M10 über 800 Meter in 2:40,23 Minuten. Er warf auch den Schlagball mit 41,00 Metern am weitesten. Sein Vereinskollege Timo Düsterhöft gewann in der M14 das Diskuswerfen mit 31,71 Meter. Der Nauener Julien Goese war in der U18 Schnellster über 400 Meter in 53,27 Sekunden. Seine Vereinskollegin Amelie de Beer, die kürzlich in Hannover DM-Fünfte im Siebenkampf geworden war, siegte in der W15 im Weitsprung mit 5,37 Meter. Die Falkenseerin Nina Böhme wurde in der U18 Erste über 400 Meter in 1:04,17 Minuten. Bei den Senioren der W50 war die für den VfV Spandau startende Falkenseerin Andrea Zahn im Speerwerfen mit 34,28 Meter erfolgreich.
Alle Texte: Axel Eifert
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