Deutsches Sportabzeichen: Mit dem TSV Falkensee die eigene Fitness überprüfen!
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bietet jedes Jahr aufs Neue Kindern, Erwachsenen und auch Senioren die Chance, die eigene Fitness zu überprüfen. Um das Deutsche Sportabzeichen zu erhalten, muss man in verschiedenen Disziplinen aus der Leichtathletik fest vorgegebene Weiten, Wiederholungen oder Zeiten erreichen. Am 20. September bot der TSV Falkensee allen Sportfreunden die perfekten Rahmenbedingungen zum Ablegen des Sportabzeichens.
Bronze, Silber oder Gold: Wie ist es um die eigene Fitness bestellt? Am 20. September hatte der TSV Falkensee im Sportpark Rosenstraße gleich mehrere Stationen aus dem Baukasten der Leichtathletik vorbereitet, um Kindern oder Erwachsenen dabei zu helfen, das Deutsche Sportabzeichen (www.deutsches-sportabzeichen.de) abzulegen.
Laufen, Springen, Werfen: Jeder, der seinen sportiven Status Quo erheben wollte, konnte ab 16 Uhr auf der Sportanlage vorbeischauen und sich unter den prüfenden Augen der freiwilligen Helfer in den verschiedenen Disziplinen testen lassen.
Das Deutsche Sportabzeichen wird deutschlandweit als Auszeichnung vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vergeben. Es gilt als höchste sportliche Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports und wird als “Leistungsabzeichen für überdurchschnittliche und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit verliehen.” Zum weiteren Hintergrund: “Das Deutsche Sportabzeichen ist ein Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland mit Ordenscharakter und wird an Männer und Frauen verliehen, die in einem Kalenderjahr die Leistungsanforderungen erfüllt haben. Pro Kalenderjahr kann es einmal erworben und beurkundet werden.”
Dabei geht es darum, sich in den motorischen Grundfähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination zu beweisen. In jeder der vier Gruppen stehen verschiedene Aufgaben zur Verfügung. Beim Themenkomplex “Kraft” kann man sich etwa wahlweise für das Werfen eines Medizinballs, das Kugelstoßen, den Standweitsprung oder das Geräteturnen entscheiden.
Zur Einschätzung des Schwierigkeitsgrades lohnt sich ein Blick auf die wirklich umfangreichen Tabellen mit den einzelnen Vorgaben. Um als Mann im Alter von 55-59 Jahren das Deutsche Sportabzeichen in Gold anzuvisieren, müsste man einen Medizinball wenigstens neun Meter weit schleudern, für Bronze reichen bereits 5,50 Meter aus. Anders sieht es bei den Männern zwischen 18 und 19 Jahren aus. Bei ihnen muss der Medizinball bereits zehn Meter für Gold und acht Meter für Bronze durch die Luft geschleudert werden.
Ganz wichtig ist: Das Schwimmen gehört zum Sportabzeichen zwingend mit dazu. Man muss einen Nachweis der eigenen Schwimmfertigkeit erbringen. Das ging natürlich auf dem Sportplatz am Rosentunnel nicht. Der Schwimmnachweis musste deswegen mitgebracht oder nachgereicht werden.
Vor Ort auf dem Sportplatz hat sich Dorit Tscherner als Fachbereichsleiterin Leichtathletik beim TSV Falkensee e.V. (www.tsv-falkensee.de) um die Einhaltung der vorgegebenen Regeln gekümmert.
Dorit Tscherner: “Das Deutsche Sportabzeichen ist ein Fitnesstest für ganz normale Menschen verschiedenster Altersklassen. Man kann jedes Jahr aufs neue mitmachen und sich auch durchaus darauf vorbereiten. Wir bieten beim TSV immer ab Mai ein entsprechendes Training an, stets an einem Mittwochnachmittag. Im nächsten Jahr wird die Abnahme wahrscheinlich schon im Juli stattfinden, weil wir zusammen mit dem Landessportbund eine größe Veranstaltung planen.”
Die Abnahme vom Deutschen Sportabzeichen kostete in Falkensee zehn Euro, für Kinder fünf Euro. Dorit Tscherner: “Diese Kosten fallen aber nur dann an, wenn man wirklich das Abzeichen aus Metall und die Urkunde haben möchte. In diesem Fall kümmern wir uns um das Bürokratische, also um die Einreichung beim Landessportbund.”
In Falkensee konnten freilich nicht alle möglichen Disziplinen abgefragt werden. Ein 10-Kilometerlauf, das 20 Kilometer Radfahren oder das Geräteturnen waren vor Ort nicht möglich. Dorit Tscherner: “Wir hatten aber den 3.000-Meter-Lauf, den Hochsprung, das Seilspringen, das Kugelstoßen, den Weitsprung, den Schleuderball und den Medizinball vor Ort, auch einen Sprint haben wir angeboten. Extra für die Kinder hatten wir extra Schlagbälle mit dabei. Meine eigenen Lieblingsdisziplinen sind übrigens das Kugelstoßen und der Hochsprung. Wo ich nicht so richtig gut bin, das ist der Weitsprung.”
Interessant: Das Deutsche Sportabzeichen braucht man mitunter auch, um sich beim Zoll bewerben zu können oder um an der Universität für die Ausbildung zum Sportlehrer zugelassen zu werden. Es kann aber auch eine einfache Challenge unter Freunden oder in der Familie sein.
Am 20. September war auch Cataleya Schulz (11) aus der Europaschule am Gutspark mit dabei: “Ich möchte auch das Deutsche Sportabzeichen ablegen. Ich habe tatsächlich ein bisschen geübt vorher, mir macht das viel Spaß. Ich habe das Sportabzeichen bereits vor zwei Jahren abgelegt und Silber bekommen. In diesem Jahr möchte ich Gold haben. Hochsprung kann ich am besten, Werfen liegt mir nicht so.”
Ronald Rauhe aus Falkensee, Olympia-Gold-Gewinner im Kanu, war auch vor Ort: “Ich finde das Deutsche Sportabzeichen sehr wichtig – vor allem als Instrument, um den Leuten die Gelegenheit zu geben, sich auch abseits vom Wettkampfsport auszuzeichnen. Es geht darum, die eigenen Leistungen zu verbessern und sich diese Leistung auch anerkennen zu lassen. Man sieht auch sehr gut, wo man selbst gerade sportlich steht und wie fit man ist. So hält die Motivation, Sport zu betreiben, im besten Fall bis ins hohe Alter. Gerade bei sehr alten Menschen bin ich oft wirklich beeindruckt, was sie noch für Leistung zeigen können.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 223 (10/2024).
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