Verspäteter Einzug: Gemeinschaftsunterkunft wird erst im 4. Quartal bezogen!
In Falkensee wächst seit einigen Monaten eine neue Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge. Sie entsteht in der Spandauer Straße direkt neben der Shell-Tankstelle mitten auf dem nackten Feld – und soll Platz für 400 temporäre Bewohner schaffen. Eigentlich sollte die dritte Flüchtlingsunterkunft in Falkensee bereits am 1. Juli in Betrieb genommen werden. Nun meldete der Landkreis, dass die Unterkunft erst im 4. Quartal bezogen wird.
Die neue Gemeinschaftsunterkunft in der Spandauer Straße 24 in Falkensee wird nicht am 1. Juli in Betrieb genommen. Die Rede ist nun von einer Eröffnung im 4. Quartal.
Martin Kujawa ist Pressereferent im Landkreis Havelland, der für die Einrichtung verantwortlich zeichnet. Auf eine Nachfrage der Redaktion zur Verzögerung der Inbetriebnahme gibt er die folgenden Informationen weiter: “Verzögerungen in der Bauphase sowie bei der Gewinnung der Betreiberschaft sind ursächlich für eine spätere Inbetriebnahme. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zu Vergabeverfahren erst im Nachgang äußern können. Als Gründe der Bauverzögerung sind die schlechten Witterungsbedingungen zu Beginn der Arbeiten zu nennen sowie Verzögerungen bei der Vergabe der Leistungen zur Herstellung der Außenanlagen.”
400 Plätze für Flüchtlinge könnte die noch im Bau befindliche Anlage einmal bereitstellen. Wird diese Zahl überhaupt benötigt? Martin Kujawa: “Im Vergleich zum letzten Jahr sind die Zuweisungszahlen vom Land dieses Jahr geringer ausgefallen. Der Landkreis Havelland erfüllt die Vorgaben zur Aufnahme Geflüchteter, die ihm vom Ministerium des Inneren und für Kommunales des Landes Brandenburg (MIK) zugewiesen werden. Im Jahr 2024 wurden dem Landkreis Havelland bisher 333 Flüchtlinge zugewiesen.”
Wenn die Unterkunft zum 4. Quartal einsatzbereit ist, wird sie dann auch gleich belegt? Martin Kujawa: “Nach den dem Landkreis aktuell vorliegenden Informationen gehen wir davon aus, dass eine Inbetriebnahme voraussichtlich zum 4. Quartal erfolgt. Unmittelbar nach Inbetriebnahme sollen erste Bewohnerinnen und Bewohner die Einrichtung beziehen. Nach aktuellem Stand gehen wir nicht davon aus, dass die Kapazitäten der Einrichtung dabei voll ausgeschöpft werden.”
Wird denn die bundesweit diskutierte Bezahlkarte für Flüchtlinge ebenfalls zum 4. Quartal eingeführt? Martin Kujawa: “In Kenntnis der Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene zur Einführung einer Bezahlkarte für Asylbewerberinnen und Asylbewerber ist der Landkreis, wie alle anderen brandenburgischen Landkreise auch, sehr daran interessiert, die Bezahlkarte möglichst schnell einzuführen. Der Landkreis Havelland hat die klare Erwartung, dass dies auch zum 4. Quartal möglich ist.”
Im Gespräch war zuletzt immer noch eine weitere Flüchtlingsunterkunft in Dallgow-Döberitz – und zwar gleich neben dem Havelpark. Wie ist denn hier der Stand der Dinge? Martin Kujawa: “Wie bereits in der Vergangenheit mehrfach betont, gibt es für diesen Standort derzeit kein konkretes Bauvorhaben. Der Landkreis Havelland prüft lediglich die Eignung des Grundstücks für den Fall, dass weitere Gemeinschaftsunterkünfte errichtet werden müssen.” (Text: CS / Fotos: Ann-Kristin Ebeling)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 220 (7/2024).
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