Karls Masterplan in Elstal: Baubeginn von “Bibi & Tina” Freizeitpark steht bevor?
In der Kommandozentrale von Karls scharren bereits alle mit den Hufen. Am liebsten würden sie lieber heute als morgen mit den weiteren Ausbauarbeiten beginnen. Doch erst muss der vorhabenbezogene Bebauungsplan für eine Fläche von 79 Hektar genehmigt werden. Die öffentliche Auslegung ist nun beschlossen worden. Wird der Bebauungsplan rechtskräftig, könnten bereits im Frühjahr 2025 die ersten Bagger rollen. Als erstes steht dann die Bauphase 1 vom “Bibi & Tina Freizeitpark” auf der Agenda.
Viele Besucher von “Karls Erlebnis Dorf” in Elstal sind der Meinung, dass der bunte Freizeitpark rund um die Erdbeere wahrlich riesig ist. Schließlich gibt es vor Ort zahlreiche Manufakturen, einen großen Markt, mehrere Gastronomien und dann auch noch einige beeindruckende Fahrgeschäfte wie etwa die K2-Achterbahn.
Das Erlebnis-Dorf, wie es sich zurzeit den Besuchern darstellt, ist aber eigentlich nur fünf Hektar groß. Die gesamte Fläche, die Robert Dahl inzwischen gekauft hat, misst aber 78 Hektar. Dabei geht es nicht nur um das inzwischen beräumte Gelände der ehemaligen Adler-Löwen-Kaserne. Sondern auch um ein Gebiet, dass sich vom Karls-Gelände aus bis zur Höhe des Designer Outlets Berlin erstreckt.
Robert Dahl und sein Team planen auf dem Gelände “links” von Karls den allerersten “Bibi & Tina” Freizeitpark, ein Ferienresort mit vielen Übernachtungsmöglichkeiten in verschiedenen Hotels, ein Spaßbad und ein Parkhaus. “Rechts” neben Karls soll das Erlebnis-Dorf ausgebaut werden. Auch ein eigenes Logistik-Zentrum und ein Karls-Campus mit etwa hundert Wohnungen für die Mitarbeiter sollen hier entstehen. Bis alles fertig gebaut ist, können gut und gern zwanzig Jahre vergehen.
Um planungssicher vorgehen zu können, arbeiten Karls und die Gemeinde Wustermark schon lange an einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Der nennt sich “E 46 Karls” und schließt die gesamten 78 Hektar mit ein. Der Vorteil: Sobald der B-Plan steht und bewilligt ist, lassen sich für alle geplanten Projekte auch gleich Bauanträge einreichen. Der Nachteil: Man muss heute schon wissen, was man in den kommenden Jahren und Jahrzehnten einmal bauen möchte.
Robert Dahl: “Für diese Planungen benötigt man fast hellseherische Fähigkeiten. Unser Masterplan hat bereits etliche Versionen hinter sich, er wurde immer wieder verändert und angepasst. Inzwischen sind wir dankbar, dass der ganze Prozess so lange gedauert hat. Wir haben in der Zeit vieles gelernt und vieles verändert. Elstal ist das größte Bauprojekt, das Karls jemals gestemmt hat.” Es ist übrigens auch das größte Tourismus-Projekt Brandenburgs.
Am 14. Mai wurde der aktuelle Bebauungsplan den Bewohnern Wustermarks in einer Bürgerinformationsveranstaltung in der Aula der Grundschule Wustermark vorgestellt, um das rechtlich vorgeschriebene Thema “Öffentlichkeitsbeteiligung” weiter voranzutreiben.
Bei dieser Informationsveranstaltung wurde klar artikuliert, dass der Verkehr eine sehr wichtige Stellgröße beim Ausbau von Karls sein wird. Robert Dahl: “Karls darf immer nur bis zur Leistungsgrenze vom Knotenpunkt Ost der B5 wachsen, um einen Rückstau der Autos auf die B5 zu verhindern. Zum Glück können wir noch den nächsten Bauabschnitt inklusive ‘Bibi & Tina’ planen, ohne dass dafür die Abfahrt der B5 ausgebaut werden muss.”
Sobald der B-Plan endlich rechtsgültig beschlossen ist (was noch nicht der Fall ist), kann es losgehen. Robert Dahl: “Wir beginnen dann mit der Bauphase 1 vom Freizeitpark ‘Bibi & Tina’. Das betrifft etwa 30.000 Quadratmeter. ‘Bibi & Tina’ wird ebenso wie Karls nach und nach wachsen. So planen wir für die Bauphase 2 bereits Schloss Falkenstein mit einem Darkride.”
Gleichzeitig soll die neue Umgehungsstraße gebaut werden, die erst parallel zur B5 verläuft, um dann zur alten Erschließungsstraße aufzurücken, die zum Naturerlebniszentrum der Sielmann-Stiftung führt. Neue Parkplätze werden entstehen. Und das geplante Parkhaus wird zumindest in der Ausbaustufe 1 (von drei geplanten) Gestalt annehmen.
Zunächst sollen zwei Hotels zwischen den beiden Freizeitparks entstehen, die zusammen 90 Familiensuiten aufweisen werden. Robert Dahl: “45 Suiten zeigen in dem einen Hotel zum ‘Bibi & Tina’ Park und sind entsprechend gestaltet. 45 Suiten in dem anderen Hotel zeigen zu Karls und sind dem Thema ‘Die Karls-Bande’ gewidmet. Die Gäste können selbst entscheiden, in welchem Bereich sie wohnen möchten. Klar ist schon jetzt, dass die Kunden alle Wünsche online äußern können. Sie checken vor Ort ganz einfach mit ihrem Handy und ihrer vorab getätigten Buchung ein.”
All diese Baumaßnahmen liegen räumlich eng beisammen, was natürlich Sinn ergibt. Robert Dahl: “Wir müssen darauf achten, dass wir nicht zu sehr im Gelände hin und her springen, sondern immer nah zusammenliegende Bereiche ausbauen.”
Der Karls-Chef erklärte den Bürgern ganz transparent, in welchem Tempo die Baumaßnahmen erfolgen können: “Wir haben keine Schulden, wir haben keine Investoren. Wir arbeiten mit 20 bis 30 Millionen Euro Gewinn im Jahr, den wir vollständig reinvestieren. Das ist genau das Tempo, in dem wir wachsen können. Der erste Bauabschnitt von ‘Bibi & Tina’ wird 25 Millionen Euro kosten.”
Die Planer sitzen bereits daran, auch die Erdbeerferienhäuser, das Upcycling-Hotel “Alles Paletti”, das 1000-Sterne-Hotel, das Wildlife-Hotel im Eichenwald und das Mieze Schindler Erdbeer Hotel im viktorianischen Ambiente zu planen.
Viel Mühe wird auf das Spaßbad aufgewendet. Robert Dahl: “Es wird goldgelbe Fliesen am Beckenboden geben. Das Wasser strömt in Wellen aus einem riesigen Mähdrescher, das Wasser wogt also wie Getreide in einem Kornfeld.”
Jetzt muss nur noch das Go zum B-Plan “E 46 Karls” kommen, dann kann es endlich losgehen mit der Erweiterung. (Text/Foto: CS / Visualisierungen: Karl)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 219 (6/2024).
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