Alt-Bürgermeister Heiko Müller im 12-Fragen-Interview!
Heiko Müller (65) war von 2007 bis 2023 Bürgermeister von Falkensee. In seiner Amtszeit ist die Gartenstadt weiter stark gewachsen. Dabei ist es gelungen, die Infrastruktur zu großen Teilen mitwachsen zu lassen: Falkensee hat neue Schulen, asphaltierte Straßen, eine neue Stadthalle und inzwischen sogar ein Hallenbad bekommen. Trotz aller Investitionen ist Falkensee schuldenfrei und steht finanziell auf sicheren Beinen.
Heiko Müller ist in Falkensee aufgewachsen, er kennt die Geschicke “seiner” Stadt also von Kindesbeinen an. So hat er selbst die Lessing-Grundschule besucht, vor Ort Handball gespielt und den Bass in der Band “Second Nature” gezupft. Im Ruhestand kehrt er nun zu einer alten Leidenschaft zurück – dem Computer. Schließlich war der gelernte Diplom-Schiffskonstrukteur einmal Inhaber einer Computerfirma. In der digitalen Welt stehen nun mehrere Projekte an, die Heiko Müller gern umsetzen möchte.
Raus in die Natur: Ihr Lieblingsplatz im Havelland?
Heiko Müller: “Mein Lieblingsplatz in Falkensee ist der Bereich um den Falkenhagener See und den Neuen See. Schon als Kinder waren wir dort im Sommer baden und im Winter Schlittschuh laufen. Unterdessen ist es eher nicht mehr das Baden oder das Schlittschuh laufen, sondern das spazieren gehen. Dort fühlt man sich noch mehr im Urlaub, als es das sonst schon in Falkensee der Fall ist.”
Shopping? Wo kann man das im Havelland am besten?
Heiko Müller: “Bisher war es meist so, dass ich losgefahren bin und alles eingekauft habe, was ich in der nächsten Zeit dringend brauchte. Mit dieser Strategie ist man sicherlich im Havelpark in Dallgow-Döberitz oder bei Famila in Falkensee aufgehoben. Für mich wird es jetzt aber immer wichtiger, einfach mal ‘um die Ecke’ einkaufen zu können. Da ist der EDEKA in Finkenkrug mein Tipp – auch wenn er derzeit noch zu klein für das breite Angebot ist. Da hoffe ich auf die baldige Realisierung des Neubaus.”
Wenn der kleine Hunger kommt? Der Imbiss Ihres Vertrauens?
Heiko Müller: “Am häufigsten sind wir beim ‘Imbiss 2000’ in der Hansastraße am Bahnhof Falkensee. Da schmeckt es immer.”
Wenn der große Hunger kommt? Wo gehen Sie dann essen?
Heiko Müller: “Uns geht es vermutlich wie vielen anderen Familien in Falkensee: Oft ist es das Ergebnis der Überlegungen, dass der Grill im Garten angeschmissen wird. Wenn das nicht passt, dann sind der ‘Kronprinz’ oder das Restaurant ‘Zur Oase’ in Falkensee die Gaststätten, die wir am liebsten aufsuchen.”
Abends etwas trinken? Nur wo?
Heiko Müller: “Da kann ich nicht wirklich mitreden. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal in einer Gaststätte war, um ‘nur’ etwas zu trinken. Ein Grund dafür ist: Mit einem großen Garten und einem großen Haus wird dann meist doch Zuhause gefeiert. Da das viele so machen, haben es auf Getränke spezialisierte Gastronomie-Betriebe wie Clubs oder Kneipen in Falkensee leider schwer.”
Was fehlt im Havelland?
Heiko Müller: “Manchmal fehlt mir so ein wenig ein lokales oder regionales Zusammengehörigkeitsgefühl. Viele Menschen aus dem Osthavelland können mit dem Westhavelland wenig anfangen. Umgekehrt ist es vermutlich nicht viel anders. Das hat sich seit der Fusion der beiden Altkreise Nauen und Rathenow auch nicht wesentlich verändert.”
Wie beschreiben Sie den typischen Havelländer?
Heiko Müller: “Die Frage kann man so eigentlich nicht beantworten. Genau genommen gibt es drei Typen. Am einfachsten kann man die nach 1990 in Falkensee und im Havelland aufgewachsenen Menschen beschreiben. Die kennen den ‘Osten’ und ‘Westen’ nur vom Hörensagen und sind insbesondere auch im Osthavelland eine typische Jugend der Metropolen-Region. Dann gibt es die ‘Zugezogenen’. Die sind typischer Weise sehr flexibel. Meist haben sich diese Familien komplett neu orientiert und den Lebensmittelpunkt in eine neue Heimat verschoben. Und dann gibt es die ‘Alteingesessenen’. Die sind – ob man es glaubt oder nicht – auch sehr flexibel. Für diese Gruppe hat sich nach der Wende auch extrem viel verändert – auch wenn die Menschen noch immer dort wohnen, wo ihre Familien die Wurzeln haben.”
Was muss man im Havelland unbedingt gesehen haben?
Heiko Müller: “Ich empfehle Osthavelländern immer, sich einmal im Westhavelland umzuschauen. Da kann man vieles entdecken. Diese Empfehlung gilt natürlich umgekehrt auch für die Westhavelländer.”
Was sollte man tunlichst im Havelland NICHT gesehen haben?
Heiko Müller: “Am meisten ärgert mich, wenn irgendwelche merkwürdigen ‘Mitbürger’ ihren Bauschutt oder anderen Müll in den Wäldern abladen. Auch die Unachtsamkeit im Umgang mit Müll innerhalb der Ortschaften ist ein permanentes Ärgernis. Da hilft auch die Ausrede nicht, dass da gerade kein Mülleimer zu finden war.”
Was ist das Besondere am Havelland?
Heiko Müller: “Das Besondere und auch die größte Herausforderung sind einerseits das Zusammenwachsen zweier ganz unterschiedlicher Altkreise zum Landkreis Havelland und andererseits die Lage direkt an der Metropole Berlin.”
Ich fahre gern nach Berlin, um …
Heiko Müller: “… Gästen zu zeigen, wie toll man in Falkensee leben kann. Im Grünen wohnen und (meist) die Ruhe genießen und in zwanzig Minuten mitten in der Großstadt die Angebote einer Welt-Metropole zu erleben.” (Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 219 (6/2024).
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