Neueröffnung Bäckerei Kluczyk in Nauen: Polnisches Brot
Es gibt wieder frische Brötchen in der Nauener Altstadt. Vater und Sohn Kluczyk betreiben bereits seit dem Januar eine Backstube im Nauener Ortsteil Kienberg. Nun wurde Mitte August eine zusätzliche Verkaufsstelle in der Dammstraße 12 eröffnet. Vor Ort gibt es frisch gebackenes Brot und Brötchen, hinzu kommt Kuchen vom Blech. Die Nachfrage ist enorm, die polnische Familie ist oft schon am frühen Nachmittag ausverkauft.
Frische Brötchen vom Bäcker gehören für viele Havelländer einfach mit dazu, wenn es darum geht, gut gelaunt in den Tag zu starten. Für die Nauener war es deswegen Ende letzten Jahres eine wahre Hiobsbotschaft, dass die lokale Bäckerei & Konditorei Nickel am 27. Dezember ihren Betrieb einstellte – nach 171 Jahren.
In die Lücke springt nun die polnische Familie Kluczyk. Vater Marcin (49) und Sohn Mateusz (25) hatten bereits im Januar eine Produktionsstätte für Brot und Brötchen im Nauener Ortsteil Kienberg eröffnet. Hier können die Nachbarn immer am Samstag ihre Backwaren einkaufen.
Der Familie fehlte aber noch eine zentraler gelegene Verkaufsstätte für jeden Tag. Diese wurde inzwischen gefunden. Das Ladengeschäft in der Dammstraße 12 in der Nauener Altstadt stand zehn Jahre lang leer. Nun ist hier die “Bäckerei Kluczyk” eingezogen. Von Montag bis Samstag kann hier eingekauft werden und zwar immer von 5:30 bis 16 Uhr. Alle Backwaren werden in der selben Nacht frisch hergestellt. Vom Aufbacken vor Ort halten die Kluczyk nämlich nichts. Auch deswegen gilt: Wenn alle, dann alle.
Mateusz Kluczyk: “Die Nauener haben uns sehr gut angenommen. Unsere ersten Tage waren sehr erfolgreich. Manchmal haben die Kunden uns die gesamte Auslage leer gekauft. Mitunter blieben nur fünf Brötchen übrig. Wir haben dann zwar mehr gebacken, sind aber schon in der zweiten Woche an unsere Kapazitätsgrenze gekommen.”
Die Familie hat zuletzt noch in Elstal gewohnt, nun aber eine große Wohnung direkt in Nauen gefunden. Mateusz Kluczyk: “Mein Vater backt, seit er 15 Jahre alt ist. Er ist gelernter Bäcker und arbeitet bereits seit etwa 30 Jahren in der Branche. Seit zehn Jahren sind wir in Deutschland.”
In Nauen sind immer über zehn verschiedene Brotsorten im Angebot, darunter auch Mehrkorn-, Weizenvollkorn- und Zwiebelbrote. Mateusz Kluczyk: “Eine echte polnische Spezialität ist unser Talarbrot. Es wird mit Dinkel-, Roggen- und Weizenvollkorn-Schrotmehl, Leinsamen und Quark als Sauerteig angesetzt. Mehl importieren wir aus Polen, weil wir dort eine gute Qualität einkaufen können.” Die Brote kosten zwischen zwei und 2,80 Euro. Die Nauener haben sich vor Ort aber auch schon ein deutsches Landbrot gewünscht.
Selbst bei den Brötchen ist die Auswahl groß. Gern können sich die Nauener ein Sesam-, Alpen-, Fitness-, Mohn-, Roggen-, Sonnenblumenkern- oder Mehrkornbrötchen in die Tüte legen lassen. Klassische Schrippen gibt es natürlich auch. Und das polnische Brokatbrötchen, das auch “Glitzerbrötchen” genannt wird. “Es glitzert aber nicht wirklich”, so Mateusz. Die Brötchen kosten zwischen 50 und 75 Cent.
Frischer Blechkuchen rundet die Produktpalette ab. Der Bienenstich darf da nicht fehlen. “Das ist wohl der Lieblingsblechkuchen der Deutschen?”, wundert sich Mateusz. Darüber hinaus gibt es polnische Cremeschnitten mit Blätterteig und süße Teilchen, vorrangig mit Hefeteig.
Die Nauener haben bereits gelernt, dass sie früh erscheinen müssen, um noch die freie Auswahl zu haben. Ein Nauener Rentner: “Aber nicht um 5:30 Uhr, da schlafe ich noch.” (Text: AE,cs / Foto: Ann-Kristin Ebeling)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 222 (9/2024).
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