Fliegende Pfeile in der Tanzschule Allround: 3. “Unser Havelland” Dart-Turnier mit der Motschenhöhle

Am 24. August wurde das 3. “Unser Havelland” Dart-Turnier in der Tanzschule Allround in Dallgow-Döberitz ausgetragen. 50 Spieler fanden sich vor Ort ein, um die Pfeile fliegen zu lassen. Es sollte ein Freizeit-Event sein, Vereinsspieler waren nicht zugelassen. Gespielt wurde “Steeldart”. Geworfen wurde also mit Dart-Pfeilen, die eine Stahlspitze aufweisen.
Jeder Spieler hatte drei Pfeile, die maximal 50 Gramm schwer und 30,5 Zentimeter lang sein durften. Jeder Spieler konnte eigene Pfeile mitbringen – oder sich ein Set vom Verein ausleihen.
Vor Ort hatte die Motschenhöhle als austragender Verein fünf Dart-Scheiben aufgestellt. Jede Dart-Scheibe zeigt 20 Felder in der Wertigkeit 1 bis 20, die allesamt auch noch Doppel- und Dreifachfelder aufweisen. Eine Triple-20 (=180 Punkte) ist das Maximum, das ein Dart-Spieler in einer Aufnahme werfen kann.
Das rote Bullseye im Zentrum der Scheibe bringt 50 Punkt, der grüne Ring drumherum als Singe Bull nur 25 Punkte.
Die Dart-Scheibe muss immer so hängen, dass sich das Bullseye auf einer Höhe von 1,73 Metern befindet. Die Abwurflinie (Oche) muss 2,37 Meter von der Dart-Scheibe entfernt sein.
Immer zwei Spieler treten gegeneinander an. Beim “Ausbullen” wird entschieden, wer anfängt. Nämlich der, der mit seinem geworfenen Pfeil näher am Bullseye einschlägt.
Bei der Spielvariante “501” müssen 501 Punkte genau auf Null heruntergespielt werden. Immer nach drei Würfen werden die erzielten Punkte addiert und von der noch verbliebenen Summe abgezogen.
Während der Gruppenphase wurde nach dem Regelwerk “Straight Out” gespielt. Hier durfte man die Null mit einem Wurf auf ein beliebiges Feld erreichen. Ab dem Achtelfinale galt “501 Double Out”. Der letzte Wurf des Spielers musste hier zwingend auf ein Doppelfeld zielen. Um Rest-8 zu nullen, musste der Pfeil also in der Doppel-4 stecken bleiben.
Die Motschenhöhle
Der 2014 Verein Motschenhöhle e.V. besteht aus einem Haufen junger Menschen aus Börnicke und Umgebung. Etwa 50 Mitglieder sind im Verein organisiert.
Robert Pritzkow: “Wir haben uns damals einen eigenen Jugendtreff bei Freunden auf einem Hof organisiert. Da haben wir uns eine Coach in den Stall gestellt, um Playstation zu zocken. So hat das damals angefangen.”
Seitdem mischt die Motschenhöhle das öffentliche Leben in Börnicke und Umgebung ordentlich auf. Einmal im Jahr gibt es eine große Techno-Party mit lokalen DJs und mehreren hundert Besuchern in der Perwenitzer Mühle. In Börnicke wird traditionell der Weihnachtstreff am Börnicker Dorfanger organisiert, außerdem hilft der Verein der Börnicker Feuerwehr bei ihren Festen. Und er plant, ein eigenes Turnier mit dem Kartenspiel “Knack” (“Schwimmen”) umzusetzen.
Robert Pritzkow: “Dart spielen wir mit großem Ehrgeiz, natürlich Steeldart. Wir spielen in Berlin in der Oberliga und in Brandenburg in der Zweiten Liga. Mittwochs und freitags ist Ligabetrieb, am Dienstag trainieren wir.”
Die Gruppenphase
Für das Turnier wurden die Mitspieler in zehn Gruppen à fünf Spieler aufgeteilt. Zwei Spieler erschienen trotz Anmeldung nicht zum Turnier, deswegen konnten zwei Gruppen nur vier Spieler aufnehmen.
Wie fanden nun knapp 50 Spieler heraus, wer zu welcher Gruppe gehört und wer wann mit Spielen an der Reihe ist? Nun, die Motschenhöhle hatte da mal etwas vorbereitet. Nämlich einen kompletten Turnierplan im Internet. Über einen QR-Code konnten sich alle Teilnehmer den Turnierplan ins Handy holen – und hier den ganzen Abend über unzählige Daten abrufen. So etwa auch den eigenen Average der durchschnittlich geworfenen Punkte. Oder den Turnierbaum für die K.O.-Spiele.
Fünf Dart-Scheiben waren im großen Tanzsaal der Tanzschule Allround aufgebaut. Sie alle wurden durch eine ringförmige Beleuchtung angestrahlt. Ein auf dem Parkettboden festgeklebtes Brett gab die Wurflinie vor.
An jedem Spielfeld hatte die Motschenhöhle einen Schiedsrichter platziert, der das laufende Spiel anleitete und für die Spieler die geworfenen Punkte addierte, um sie dann digital zu erfassen. Auf einem kleinen Display direkt neben der Dart-Scheibe konnte jedermann die ganze Zeit über sehen, wer da gerade gegeneinander antritt und wie viele Punkte denn noch bis zur magischen Null verbleiben.
Während der Gruppenphase wurde nur ein einzelnes Leg gespielt. Der Spieler, der seine 501 Punkte als erstes genau auf Null herunterspielte, gewann also sofort das Match.
In der Gruppenphase spielte jeder in der Gruppe gegen alle anderen Gruppenmitglieder. Die besten drei Spieler aus jeder Gruppe kamen weiter in die K.O.-Phase – und auch die besten beiden aller vierten Plätze.
Wer die Gruppenphase nicht überlebt hatte, wechselte ins Team “Zuschauer”: Für diese Spieler war das Turnier beendet. Da die Gruppenphase aber mehrere Stunden dauerte, hatte jeder Teilnehmer bis zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere spannende Partien absolviert. Da es in diesem Jahr sehr viele wirklich aufregende Spiele auf Augenhöhe an den Dart-Brettern gab, lohnte sich der Abend auch für die Zuschauer.
Das sind die Gewinner
Die besten 32 Dart-Spieler kamen in den K.O.-Zweig des Turniers. Hier wurde sofort der Modus “Best of three” aktiviert. Um zu gewinnen, musste man also bereits zwei Legs für sich entscheiden. Ein Spiel konnte so durchaus über drei lange Legs gehen.
Im Sechzehntelfinale ließen die Experten der Motschenhöhle noch einmal Gnade walten. Um Schluss zu machen, musste man nicht zwingend auf ein Doppelfeld werfen.
Veranstalter Carsten Scheibe musste in dieser Turnierebene gegen René Feddersen spielen. Hier holte Scheibe (Average 33,8) sein bislang bestes Dart-Spiel heraus und konnte dem späteren Sieger des Turniers wenigstens ein Leg abnehmen. Danach durfte er sich aber ganz aufs Fotografieren konzentrieren.
Ab dem Achtelfinale wurde es für die verbleibenden 16 Spieler anstrengender. Nun musste der letzte Pfeil zwingend auf ein Doppelfeld gehen. An den Dart-Scheiben ging es wirklich spannend zu: In vielen Partien wollte der Pfeil einfach nicht in den entsprechenden Doppelfeldern stecken bleiben. Viele Partien blieben lange offen: Jeder hätte am Ende die Partie gewinnen können.
Fast tragisch: Am Ende musste Hausherr Christian Thamm gegen seinen eigenen Sohn Florian um den dritten Platz kämpfen. Christian Thamm unterlag 0:2 und musste sich dem Nachwuchs geschlagen geben.
Im Finale traten Gleen Klostermann und René Feddersen, beide aus Falkensee, gegeneinander an – nun im Modus “Best of five”. Man musste also drei Legs gewinnen, um den Pokal für Platz 1 zu gewinnen.
Erneut war es eine knappe Kiste im Finale. René Feddersen zeigte sich eine Spur abgebrühter und entschied das Spiel nach einem anfänglichen 1:1 doch mit 3:1 für sich. Der letzte Pfeil des Abends landete um 0:24 Uhr in einem Doppel-20-Feld. Es war gleich der erste von drei möglichen Match-Darts.
Während des Turniers wurde keine 180 geworfen, dafür waren aber einige 140er Aufnahmen zu verzeichnen. Gleen Klostermann überzeugte mit dem besten Average 49,0, auf Platz 2 folgte Marko Schrobsdorff mit 44,4. Der Durchschnitts-Average für das ganze Turnier lag bei 36,4. (Text: CS / Fotos: CS, Patrick Hückstädt, Oliver Theil)
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