Landrat Roger Lewandowski unterwegs: Zu Besuch bei der Interessengemeinschaft Geschichte Dallgow-Döberitz!
Roger Lewandowski ist der Landrat vom Havelland. Immer wieder begibt er sich auf Reisen durch seinen Landkreis, um Menschen, Initiativen, Firmen und Vereine direkt vor Ort kennenzulernen – und mit ihnen zu sprechen. Am 21. August besuchte er Dallgow-Döberitz – und begleitete die “Interessengemeinschaft Geschichte Dallgow-Döberitz” auf einem informativen Spaziergang.
Wenn sich niemand um die Geschichte einer Gemeinde bemüht, gerät sie schnell in Vergessenheit. In Dallgow-Döberitz wurde, um das zu verhindern, die “IG Geschichte Dallgow-Döberitz” gegründet. 15 Personen mit großem Interesse an der historischen Vergangenheit ihres Wohnorts haben sich in dieser Interessengemeinschaft zusammengefunden. Am 13. September gründet sich daraus sogar ein Verein.
Hans-Heinrich Rathjen: “Wir möchten die Geschichte von Dallgow-Döberitz erhalten, bewahren, sichern und aufarbeiten. Wir wollen Zeitzeugen befragen und unsere Fundstücke und die gesammelten alten Fotografien den Leuten zugänglich machen. Wir haben Kontakt zu einem alten Reichseisenbahner, der kennt jede Schraube, die hier verbaut wurde. Auch die Dallgower Bibliothekarin Nora Weisse ist eine wichtige Initiatorin unseres Vereins.”
Die Personen, die nun in der Interessengemeinschaft den Schulterschluss üben, sind vor Ort schon länger aktiv. Seit 2018 werden Vorträge gehalten und informative Rundgänge für Interessierte angeboten, die u.a. aufzeigen, welche Militärvergangenheit Dallgow-Döberitz hat. Klaus Michels (86) und Hans-Heinrich Rathjen (77) sind hier besonders aktiv.
Am 20. August war Landrat Roger Lewandowski in der Dallgower Gemeindebibliothek zu Gast, um mehr über die Vergangenheit der Gemeinde zu erfahren. Dass der Landrat die Region bereist und Menschen trifft, hat bereits Tradition. Roger Lewandowski: “Die Gemeinde-Besuche sind mir sehr wichtig. Wir haben einen Landkreis mit tollen Projekten und tollen Menschen. Ich bin selbst immer wieder überrascht, was ich Jahr für Jahr auf meinen Touren neu entdecke.”
Christina Stepien (64): “Unser großes Ziel ist es, ein eigenes Museum in Dallgow-Döberitz zu haben. Ein möglicher Standort wäre der alte Wasserturm hinter dem Rathaus. Da muss halt nur noch ein Dach rauf. Wir sind aber schon froh, dass wir bereits einige Exponate in zwei Gemeinderäumen neben dem Rathaus ausstellen dürfen. Unsere Archive sind gut gefüllt, vieles müssen wir aber noch sichten. Wer uns Dachbodenfunde wie alte Zeitungen, Karten, Grundrisse oder Fotografien zur Verfügung stellen möchte, schreibt uns über geschichte@dallgow.de.”
Dass man der lokalen Geschichte am besten zu Fuß nachspürt, konnte der Landrat selbst feststellen. Zusammen mit Dallgows Bürgermeister Sven Richter und einigen Mitgliedern der Interessengemeinschaft ging es auf einen zwei Kilometer langen Rundgang über die Bahnhofstraße und den Schwanengraben über die Wilmsstraße bis zum Rathaus.
Die Gruppe spürte u.a. dem “Kaiserbahnsteig” nach, an dem Kaiser Wilhelm der II. am 1. April 1895 ankam, um den neuen Truppenübungsplatz Dallgow einzuweihen. Rüdiger Wichmann: “Früher gab es hier einmal über ein Dutzend Kneipen, Restaurants und Bierstände, es war immer etwas los. Sogar ein Kino gab es.”
Auch eins von fünf Offizierscasinos in Deutschland stand in Dallgow-Döberitz. Hans-Heinrich Rathjen: “Solche Gebäude stehen sich leider kaputt. Es fehlte der Gemeinde Geld für den Wiederaufbau. Dann kam der Schwamm und das Casino wurde 2014 abgerissen. Sehr schade.” (Text: AE,cs / Foto: Ann-Kristin Ebeling)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 222 (9/2024).
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