Heute ist Badetag: Erfahrungsbericht – Vier Seniorinnen im Hallenbad!
Das Falkenseer Hallenbad ist endlich eröffnet, nun darf nach Kräften geschwommen werden. Der Seniorenbeirat hat sich bereits vor Jahren für das Hallenbad stark gemacht – und damit auch den Impuls für den Bau gesetzt. Wird es nun auch genutzt? Finden sich Senioren im neuen Bad zurecht? Vier Damen aus Falkensee, alle “ü70”, haben für “Unser Havelland”, den großen Badetest gemacht.
Vier Nachbarinnen fortgeschrittenen Alters packten ihre Badesachen ein und besuchten Anfang August zusammen das neue Falkenseer Hallenbad. Sie alle haben beim damaligen Bürgerentscheid FÜR das Hallenbad gestimmt. Barbara Schmidt (70): “Es ist doch nicht nur wichtig, dass die Kinder schwimmen lernen. Das Hallenbad ist für die Gemeinschaft gut, das kann sich Falkensee ruhig mal leisten.”
Hannelore Dieter (75) bekam mehrere Freikarten von ihrem Enkel für das Probeschwimmen im neuen Hallenbad Falkensee überreicht. Kurzerhand fragte sie ihre Nachbarinnen Birgitt Brandt (74) und Hanne-Lore Natuschke (89), ob sie denn nicht vielleicht mitkommen möchten. Hinzu gesellte sich auch die Tochter von Hanne-Lore Natuschke – Barbara Schmidt (70), ebenfalls aus Falkensee.
Mutter Hanne-Lore Natuschke und Tochter Barbara Schmidt leben seit 1998 in Falkensee, sie kommen ursprünglich aus Spandau. Sie gehen gern zusammen schwimmen, bislang aber meist “outdoor”, so etwa am Brieselanger Nymphensee.
Hannelore Dieter lebt seit etwa 20 Jahren mit ihrem Mann in Falkensee.
Birgitt Brandt wohnt seit 2014 in Falkensee. Sie kommt aus Spandau, wohnte aber zuletzt in Hennigsdorf. Sie besucht ansonsten gern Thermen, wie etwa die in Ludwigsfelde.
Die vier Nachbarinnen machten sich am Freitag, den 2. August, auf und testeten das Falkenseer Hallenbad. Dabei machten sie ihre eigenen Erfahrungen beim ersten Hallenbad-Besuch. Die Freikarten machten ein Bezahlen überflüssig. So mussten sich die Damen nur noch ihre Schlüssel für die Umkleiden an der Hallenbad-Rezeption abholen. Daher können sie nichts zum Bezahlvorgang sagen. Sie haben aber die dafür vorgesehenen Automaten wahrgenommen. Dort prankte aber schon ein Schild “Nur Barzahlung möglich”. Barbara Schmidt: “Ich bezahle sowieso lieber mit Bargeld.” Hanne-Lore Natuschke: “Aber die Mehrheit wird schon lieber mit Karte bezahlen wollen.”
Die Frauen gelangten durch das Drehkreuz in den Umkleidebereich. Alle nutzen beieinander liegende Spinte. Zuerst achteten sie gar nicht auf die Nummern. Aber das sollte man tun. Birgitt Brandt: “Auf dem Schlüssel ist ja nichts vermerkt, man kann den Spint frei wählen. Na, Hauptsache, ich weiß nachher meine Spint-Nummer noch.” Hannelore Dieter: “Ich merke mir einfach, dass ich zwei Spinte neben Birgitt Brandt war.” Hanne-Lore Natuschke: “Mal sehen, wieviele Badegäste dann planlos umherirren und ihren Spint suchen. Jeder Gang sieht ja hier auch gleich aus.”
Die Umkleidekabinen wurden natürlich auch zum Umziehen genutzt. Barbara Schmidt: “Ich hatte eine Eckkabine genommen, die war sehr großzügig bemessen, scheinbar für Familien mit mehreren Personen geeignet.” Hanne-Lore Natuschke: “Aber auch die normalen Kabinen sind sehr geräumig.”
Dann wollten alle gesammelt ins Hallenbad gehen, doch wo lang ging es eigentlich? Birgitt Brandt: “Es gibt keine Beschilderung zum Hallenbad. An den Türen steht nur ‘Damen’ und ‘Herren’, noch nicht mal ‘Duschen’. Wir haben dann reingeschaut und haben so herausgefunden, dass es durch den Duschenbereich zum Hallenbad geht.” Barbara Schmidt: “Wenn man öfter in Hallenbädern unterwegs ist, weiß man ja, dass man vor dem Schwimmen duschen sollte. Dann kennt man diesen Weg.” Hannelore Dieter: “Aber vier Duschen fand ich ganz schön wenig für die vielen Hallenbad-Gäste. Wir haben dann erst später gesehen, dass es ja zwei Durchgänge gibt, also gibt es insgesamt acht Duschen für Damen und acht Duschen für Herren.” Barbara Schmidt: “Die Duschen waren für mich vollkommen in Ordnung.”
Alle vier Damen sind gemeinsam ins Schwimmerbecken gegangen, der Einstieg an der Treppe war für alle angenehm, das Wasser warm. Hanne-Lore Natuschke: “Obwohl ich nicht mehr so fit als Schwimmerin bin, waren mir die Bahnen fast ein bisschen zu kurz.” Birgitt Brandt: “Ich war nicht in Übung und war froh, dass ich mich an den Seiten festhalten und ausruhen konnte.” Barbara Schmidt: „Die abgetrennten Bahnen sind natürlich eine praktische Einteilung. Aber von anderen Hallenbädern kenne ich das nicht, da kann man schon ein bisschen kreuz und quer schwimmen und einfacher die Bahnen wechseln.” Birgitt Brandt: „Ich finde es gut, dass man durch die Sichtschutzfolie nicht so einfach von außen ins Bad hineinschauen kann.”
Die Damen schauten sich den Sprungturm von der Seite an. Birgitt Brandt: “Als vom Drei-Meter-Brett gesprungen wurde, hat es ganz schön gespritzt. Das stört einen vielleicht, wenn man auf der benachbarten Bahn schwimmt.” Barbara Schmidt: “Ich freue mich für die Kinder, dass sie auch mal springen können.”
Dann testeten alle das noch viel wärmere Wasser im Nichtschwimmer-Bereich und im Kurs-Becken. Hanne-Lore Natuschke: “Die 30 Grad Wassertemperatur sind schon fast zu warm, wenn man Bahnen ziehen möchte.” Birgitt Brandt: “Also mir kann es nicht warm genug sein, gerade auch, wenn man aus dem Wasser raus geht. Ich werde mir beim nächsten Mal einen Bademantel einpacken.”
Hannelore Dieter und Hanne-Lore Natuschke würden gern gemeinsam zur Wassergymnastik ins Hallenbad kommen, einmal in der Woche, aber nicht im tiefen Wasser. “Man hat aber noch nicht mitbekommen, wo man so etwas buchen könnte und was alles im Angebot ist.” Hanne-Lore Natuschke: “Meinem Körper würde das sehr guttun.“ (Anmerkung der Redaktion: Auf der Hallenbad-Website www.hallenbad-falkensee.de sind die Kurse vermerkt, diese sind mit je zehn Plätzen aber schon bis Ende des Jahres ausgebucht.)
Der Kinderbereich und die Rutsche wurden nicht getestet, aber die Damen freuten sich für die Familien mit Kindern. In diesem Bereich sind auch die einzigen Liegen im Hallenbad aufgestellt. Birgitt Brandt: “Ein paar mehr Sitzmöglichkeiten zum Ausruhen wären schön. Nicht jeder möchte sich im Kinderbereich hinlegen.” Barbara Schmidt: “Die Wärmebänke am Schwimmerbecken sind praktisch, aber nicht wirklich bequem für längere Zeit.” Hannelore Dieter: “Im Schwimmerbereich fehlen die Regale zur Aufbewahrung von Handtüchern und Taschen. Dieses Regal gibt es nur im Nichtschwimmerbereich.”
Der Weg zum Bistro ist gut ausgeschildert. Hanne-Lore Natuschke: “Das Ambiente ist modern. Aber das gefällt nicht jedem. Mir persönlich ist es zu nüchtern eingerichtet.” Birgitt Brandt: “Wir hatten nur Kaffee und Kakao an dem Testtag. Die Bedienung ging schnell, das Personal war sehr freundlich.” Barbara Schmidt: “Die Einrichtung mit Tischen und Stühlen ist zweckmäßig für ein Hallenbad-Bistro.”
Die vier Seniorinnen besuchten auch den Saunabereich. Barbara Schmidt: “Ich gehe mit meiner Mutter gerne im Herbst und Winter zum Schwimmen und Saunieren. Aber ist dies auch so einfach hier im Hallenbad möglich? Kann ich für drei Stunden buchen und dann immer im Wechsel schwimmen gehen und saunieren? Wie oft darf man in den Bereichen eigentlich wechseln?” Hannelore Dieter: “Die großen Fenster mit Blick in den Saunagarten sind sehr schön.” Birgitt Brandt: “Das Dampfbad ist uns erst gar nicht aufgefallen. Aber das muss hinter der beschlagenen Glastür gewesen sein.” Der große Duschbereich und die Ruhezonen haben allen sehr gut gefallen. Hannelore Dieter: “Die Erlebnisdusche hinten in der Ecke war interessant. Da gab es vier Knöpfe, was wohl ‘Niagara-Fälle’ bedeutet?”
Auf die Kegelbahn wurde auch ein kurzer Blick riskiert. Hanne-Lore Natuschke: “Ich habe 30 Jahre lang gekegelt, jetzt geht das leider gesundheitlich nicht mehr. Ich freue mich für die Vereine, dass es jetzt eine moderne Anlage hier in Falkensee gibt. Da kommen bestimmt auch die Berliner Kegler zu Besuch.”
Fazit: Hanne-Lore Natuschke: “Bei einem Wassergymnastikkurs, bei dem ich im Wasser stehen kann, bin ich sofort dabei.”
Hannelore Dieter: “Ich würde gern gemeinsam mit Hanne-Lore einmal in der Woche hierherkommen zum Schwimmen und Saunieren.”
Barbara Schmidt: “Ich bin schon in der Woche bei Sportkursen, könnte mir das Schwimmen aber gut als Ergänzung vorstellen. Saunieren tue ich eigentlich nur in der kalten Jahreszeit.”
Birgitt Brandt: “Das Hallenbad ist von außen und innen ein Hingucker. Ich finde es gemütlich und angenehm. Das Wasser ist für mich warm genug, so dass ich bestimmt öfter mal zum Schwimmen hierherkomme. Die Eintrittspreise sind für mich in Ordnung.” (Text: AE,cs / Fotos: Patrick Hückstädt (Gruppenbild) + Ann-Kristin Ebeling)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 222 (9/2024).
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