8. August: Das Falkenseer Hallenbad wurde offiziell eröffnet!
Na endlich. Nach unendlich vielen Diskussionen, einem Bürgerentscheid, drei Jahren Bauzeit, Kosten jenseits der 30 Millionen Euro und einem hartnäckigen Leck im Schwimmbecken war es am 8. August 2024 endlich so weit: Das Falkenseer Hallenbad öffnete zum ersten Mal offiziell seine Türen und ließ das badefreudige Volk hinein. Die feierliche Eröffnung mit Vertretern aus Politik, Sport und Wirtschaft fand bereits am Abend zuvor statt.
Nun ist es also endlich fertig gebaut, getestet und eröffnet. Das Falkenseer Hallenbad (www.hallenbad-falkensee.de) kann ab sofort innerhalb der Öffnungszeiten nach Belieben von jedermann benutzt werden, um im Wasserbecken Abkühlung von der Sommerhitze zu suchen.
Das Hallenbad bietet seinen Gästen ein großes Schwimmerbecken mit sechs Bahnen à 25 Meter Länge, eine Sprungturmanlage, ein Lehrschwimmbecken, ein Kleinkinderbecken mit Wasserspielplatz und eine Rutsche an. Die städtische Einrichtung überzeugte auch mit einem großen Wellness- und Saunabereich, einem eigenen Bistro sowie einer turniertauglichen Kegelbahn mit vier Bohlebahnen.
Über 2.800 Gäste durften schon in den zwei Wochen vor der Eröffnung zum “Probebaden” antreten. Kostenlose Eintrittskarten wurden an Sportvereine, an die Stadtverordneten und an die Beiräte verschenkt, um so gezielt überprüfen zu können, ob alle gut geplanten Abläufe auch wirklich funktionieren. 1.200 Freikarten konnte sich auch die normale Einwohnerschaft im Rahmen einer Aktion abholen.
Offiziell eingeweiht wurde das neue Hallenbad am Abend des 7. Augusts. Bürgermeister Heiko Richter begrüßte über 70 geladene Gäste bei einem Sektempfang im Foyer des Hallenbades. Die feierlichen Reden wurden vor dem Lehrschwimmbecken an der blauen Rutsche gehalten. Neben vielen Stadtverordneten waren auch die beiden Altbürgermeister Heiko Müller und Jürgen Bigalke mit dabei.
Nach den Reden konnten sich die Gäste ihr eigenes Bild vom Hallenbad machen: Alle Bereiche waren geöffnet und konnten frei besichtigt werden. Im Bistro wartete ein Buffet mit Fingerfood.
Für alle technisch interessierten Gäste organisierte der Betriebsleiter Randy Kästner eine Führung durch die tiefliegenden Katakomben des Hallenbads. Hier findet sich u.a. die Dosiertechnik für die Wasseraufbereitungschemikalien, die gesamte Mess- und Regeltechnik sowie die Pumpentechnik.
Heiko Richter: “Als Bürgermeister werde ich mich regelmäßig vom gut laufenden Badebetrieb vor Ort überzeugen. Ich werde versuchen, wenigstens einmal im Monat nach der Arbeit oder am Wochenende selbst schwimmen zu gehen. Meine Kinder sind ‘flügge’, daher wird man mich wohl eher allein oder mit meiner Frau antreffen. Ein erster Termin für einen Kegelabend ist tatsächlich schon gebucht.”
Altbürgermeister Heiko Müller: “Geplant ist es, mit den Enkelkindern ins Hallenbad zu gehen und die Kegelbahn auszuprobieren.”
Juliane Kühnemund, Stadtverordnete der Grünen: “Als ich noch in England gewohnt habe, bin ich öfter schwimmen gegangen. Das tut dem Rücken sehr gut. Schwimmen ist sowieso eine der besten Sportarten, die es gibt.”
Dr. Margot Kleinert (90) hat sich schon vor zehn Jahren als damalige Vorsitzende des Seniorenbeirats für das Thema Hallenbad stark gemacht. Leider fühlt sie sich inzwischen nicht mehr sicher genug auf den Beinen, um das Hallenbad nun auch selbst zu nutzen. Sie hofft, dass es von vielen Seniorinnen und Senioren besucht wird: “Es ist jedenfalls viel größer geworden, als ich mir das vorgestellt habe.”
Ingrid Junge (SPD): “Das Hallenbad sieht fantastisch aus, so großzügig habe ich mir das gar nicht träumen lassen. Ich war bereits mit meiner Familie beim Probeschwimmen. Das planen wir nun als regelmäßigen Familienausflug mit ein. Mein Enkel (9) hatte vor dem Bau schon die ganze Zeit über gesagt: ‘Oma, ohne Rutsche gehe ich da aber nicht rein’.”
Ulf Hoffmeyer-Slotnik vom Seniorenbeirat: “Das soll ein Platz für alle Generationen werden. Für uns Senioren wird Reha-Wassersport angeboten, der Kurs der Fibromyalgie-Gruppe findet z.B. mittwochs um 15 Uhr statt. Ich bin dankbar, dass man sich wegen der Öffnungszeiten und der Eintrittspreise nach einem halben Jahr noch einmal neu zusammensetzen möchte. Gerade Altfalkenseer, die eine kleine Rente beziehen, können sich das regelmäßige Schwimmen sonst gar nicht leisten. Der Seniorenbeirat kämpft weiter für günstige Preise.”
Amid Jabbour hat sich als Stadtverordneter der FDP damals gegen den Bau des Hallenbades ausgesprochen: “Es ist schön, dass wir das Bad doch realisiert haben. Nun hoffe ich, dass es von den Bürgern auch angenommen wird. Und dass es für Falkensee zu einem Gewinn wird.”
Veit Sponholz, stellvertretender Schulleiter der Geschwister-Scholl-Grundschule in Falkensee: “Ich freue mich sehr für unsere Schulkinder, dass es ab September nun endlich mit dem Schwimmunterricht losgeht. Der Transfer zum Hallenbad wird wohl gerade geklärt. Die Alternative Waldbad war an einigen Tagen doch zu kühl.”
Marius Miethig, war mit weiteren Mitgliedern des Jugendbeirats vor Ort: “Auch wir vom Jugendbeirat Falkensee hatten damals aus ökologischen und finanziellen Gründen gegen das Hallenbad gestimmt. Ich persönlich war bereits beim Probeschwimmen und finde es sehr schön hier, die moderne Einrichtung auch gerade des Saunabereichs und der Bistros ist schon sehr ansprechend. Für mich mit Rückenproblemen wäre das regelmäßige Schwimmen sinnvoll. Ich glaube aber, ich warte noch bis Ende des Jahres ab, da wird sich das mit dem `Ansturm` vielleicht eingependelt haben. Und ich finde übrigens auch, dass der Eintrittspreis für Jugendliche zu hoch ist. Hier regelmäßig mit Freunden schwimmen zu gehen, werden sich viele nicht leisten können.“
Bodo Oehme, Bürgermeister von Schönwalde-Glien: „Meine Frau hat mich schon überredet, hier öfter schwimmen zu gehen. Das ist gut für meine Gesundheit und Beweglichkeit. Ich finde den Bau sehr großzügig und geräumig. Hier wurden hochwertige Materialien verbaut, das sieht man. Ob unsere Schönwalder Schulkinder hier nun zum Schwimmunterricht gehen, weiß ich noch gar nicht so genau. Eigentlich läuft es bisher recht gut mit dem einwöchigen Schwimmlager im Sportzentrum Lindow. Wir werden sehen…“
Detlef Plückhahn von der Firma Pumpen Plückhahn blickt stolz auf den von seiner Firma installierten großen Mähroboter, der an den Grünflächen der Außenanlage im Saunabereich auf seinen Arbeitseinsatz wartet. „Ein Schwimmbad-Besuch ist fest eingeplant mit meinem Enkel (4). Der hat mich schon immer beim Vorbeifahren an der Baustelle vom Hallenbad gefragt: ‘Opi, wann gehen wir denn nun endlich schwimmen?` Und er rutscht für sein Leben gern.“
Hallenbad-Geschäftsführer Andreas Koch: „Das Fingerfood-Buffet, die Suppen und Desserts beim Empfang am 7. August hat unser Küchenteam vom Hallenbad zubereitet. Die Karte für den Bistrobetrieb steht. Es gibt natürlich die typische Schwimmbad-Pommes, Currywurst, Schnitzel, Pizza, Baguettes und natürlich auch Salate. Aber wir sind kein vollwertiges Restaurant, wir sind `nur` ein Hallenbad-Bistro.“
Hans-Peter Pohl, neuer Vorsitzender der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung (CDU): „Es ist bekannt, dass ich zu denen gehöre, die sich gegen das Hallenbad ausgesprochen haben. Es ist finanziell zu belastend für die Zukunft von Falkensee. Jetzt ist es aber da und ich hoffe auf eine größtmögliche Auslastung, damit genug Einnahmen generiert werden. Ich werde natürlich dafür werben, das Hallenbad zu nutzen. Umso geringer werden dann die Zuschüsse aus dem Haushalt sein. Das Geld aus dem Haushalt wird benötigt, um andere wichtige Projekte für Falkensee zu realisieren – vor allem im Kulturbereich.“
Am 8. August wurde das Hallenbad pünktlich um acht Uhr früh eröffnet. Das Band durchschnitten haben übrigens nicht nur Bürgermeister Heiko Richter und andere Verantwortliche, sondern auch der kleine Elias Luber (8) aus Falkensee. Er war bereits einen Tag zu früh mit seinem Vater zum Hallenbad gefahren, weil sie dachten, es habe schon offen. Elias war darüber sehr traurig. Bürgermeister Heiko Richter war aber aufgrund des anstehenden Empfangs vor Ort und bekam das Drama mit. Er lud Vater und Sohn spontan zu einer Führung ein und schlug Elias vor, am nächsten Tag um 8 Uhr vor Ort zu sein, dann würde er zusammen mit ihm das Band durchschneiden. Gesagt – getan.
Der Besucherandrang hielt sich am ersten Tag in Grenzen. Der erste Badegast vor Ort war Matthias Fenzke (58) aus Staaken. Er freut sich schon seit drei Jahren auf das Hallenbad, er war bisher im MeridianSpa in Spandau schwimmen.
Nummer zwei in der Schlange war Wolfgang Wilde (71) aus Wustermark. Er kam sportlich mit dem Fahrrad. Er ist allerdings der Meinung, dass die Schwimmbahnen eigentlich zu kurz für ihn sind, da er gerade sein Abschlusstraining für einen bald anstehenden Triathlon absolviert.
Das erste Kind in der Besucherschlange war Tim (10) aus Falkensee. Er kam mit seiner Mutter, sie planen zwei Hallenbadbesuche im Monat ein. Er freute sich besonders auf den Sprungturm, denn er absolviert gerade in Berlin ein richtiges Training zum Turmspringer. (Text: CS/AE / Fotos: Ann-Kristin Ebeling)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 222 (9/2024).
Seitenabrufe seit 13.08.2024:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige