Die WusterMitte: Die Neugestaltung der Wustermarker Ortsmitte steht an!
In Wustermark soll die gesamte Ortsmitte zwischen Rathaus und REWE-Markt neu gestaltet und auf links gedreht werden. Was vor Ort alles geplant ist, konnte die Bevölkerung am 27. Juni selbst in Erfahrung bringen. Da hielt einmal mehr der historische Bus auf dem Brunnenplatz. Hier wurden die aktuellen Pläne zur Weiterentwicklung der Wustermarker Mitte präsentiert. Anschließend durfte diskutiert werden.
Bürgermeister Holger Schreiber fasste selbst kurz in Worte, worum es bei der Weiterentwicklung des Brunnenplatzes eigentlich geht: “Das Vorhaben, den Brunnenplatz neu zu gestalten, ist schon länger Thema bei uns in Wustermark, damit beschäftigen wir uns im Rathaus seit über einem Jahr sehr intensiv. Alle vier Wochen haben wir uns mit allen Beteiligten zusammengesetzt, um gemeinsam zu überlegen, wie der finale Plan aussehen könnte. Nun stehen die Lage und die Anordnung der Gebäude fest, auch die Stellplatzanlagen sind fixiert. Am 27. Juni ging es nur noch darum, die Bevölkerung mit ins Boot zu holen, was die Detailgestaltung auf dem Brunnenplatz betrifft. Unser Ziel ist es auf jeden Fall, eine neue attraktive Mitte für Wustermark zu schaffen.”
Was heißt das nun ganz konkret? Nun, das aktuelle Vorhabengebiet umfasst das Rathaus, eine Bankfiliale, mehrere Wohn- und Geschäftshäuser, die gastronomischen Angebote sowie das “Einkaufszentrum Wustermark” rund um den Brunnenplatz.
Der REWE-Markt soll an seinem Standort um einen Neubau erweitert werden, sodass die Verkaufsfläche anschließend 3.800 Quadratmeter beträgt. Angrenzend an REWE wird der ALDI-Markt komplett neu gebaut, dafür wird der alte ALDI-Markt aber abgerissen. Dessen bisheriger Platz wird nämlich für Parkplätze benötigt, die wiederum dem Neubau weichen müssen.
Hinter dem aktuellen Standort von ALDI sind drei neue dreieinhalbgeschossige Mehrfamilienhäuser geplant. 29 2- bis 3-Zimmer-Wohnungen vor allem für ältere Menschen sollen hier entstehen. Die barrierefreien und mit einem Aufzug zugänglichen Häuser sollen das Brunnenplatzgelände weiter “einrahmen”. Fest mit eingeplant ist vor Ort auch eine Gewerbeeinheit. Hier könnte man sich eine Arztpraxis vorstellen, aber auch eine öffentliche Nutzung durch die Gemeinde.
Die beiden bestehenden Gastronomieflächen sollen im Zuge der Umbaumaßnahmen erweitert werden – mit einem neuen Außenbereich, einem Café und einem Backshop.
All diese Baumaßnahmen stehen bereits fest. Nun geht es aber darum, was in der Mitte des Projektes entstehen soll, also auf dem Brunnenplatz. Ein Mehrgenerationenspielplatz könnte vor Ort entstehen, ein Biergarten wäre möglich oder gar eine öffentlich nutzbare Veranstaltungsfläche. Oder soll man einen Bewegungs-Parcours, einen Kinderspielplatz oder eine Chill-out-Area mit Liegeelementen, Schattenspendern und Wassermodulen realisieren?
Bürgermeister Holger Schreiber: “Angedacht sind Spielplätze für die Kinder und eine barrierefreie Gestaltung, um Angebote für Jung und für Alt zu schaffen.”
Die Frage ist: Was ist gewollt, was ist relevant? Hier konnten sich die Bürger am 27. Juni einbringen und bunte Aufkleber als Zustimmung auf aushängende Planentwürfe kleben. Die Gemeinde wird diese Interessensbekundung auswerten.
Wie geht es weiter? Es muss ein neues Verkehrskonzept entwickelt werden. Der B-Plan muss neu entworfen und bewilligt werden. Die neuen Verkehrsanlagen gilt es zu planen. Auch die spätere Gestaltung des Brunnenplatzes muss zentimetergenau determiniert werden. Angesichts der anstehenden ToDos wird mit einer Fertigstellung nicht vor 2027 gerechnet.
Holger Schreiber: “Es freut uns, dass unsere bewährten Nahversorger dem Ort erhalten bleiben und sich mit der Neugestaltung sogar noch erweitern können.”
Mani Brzoska von der Aldi Immobilienverwaltung GmbH & Co. KG: “Wir passen uns der demografischen Entwicklung an und erweitern unsere ALDI-Verkaufsfläche. So schaffen wir mehr Platz für die Kunden, insbesondere im Hinblick auf die Rollstuhlfahrer. Das gesamte Einkaufserlebnis soll auf diese Weise deutlich verbessert werden. Die ALDI-Erscheinung außen und innen wird zugleich modernisiert, außerdem verbessern wir die energetische Signatur unseres Marktes.”
Silke Meyer ist Gemeindevertreterin und Ortsbeiratsmitglied: “Uns war es sehr wichtig, dass die Gastronomie am Standort erhalten bleibt. Der Brunnenplatz soll ein Punkt bleiben, an dem sich die Wustermarker treffen können, gerade in Hinblick auf das direkt angrenzende Seniorenpflegezentrum.”
Stephan Neumann ist Vorsitzender des Inklusionsbeirats in Wustermark: “Der wichtigste Punkt für uns ist die Barrierefreiheit des Brunnenplatzes und dass hier ein Begegnungsort gerade für die Älteren geschaffen wird. Eine helle und freundliche Gestaltung sowie eine optimierte Beleuchtungssituation sind gerade in den dunklen Monaten unverzichtbar. Wir wünschen uns außerdem ein Blindenleitsystem. Da sowieso der ganze Platz neu angelegt wird, sollte das keine Probleme bereiten. Barrierefreie Bänke, bei denen in der Mitte auch Rollstuhlfahrer einen Platz finden, würden ebenfalls zur Inklusion beitragen.”
Roland Mende ist der Ortsvorsteher von Wustermark: “Wir haben sehr für dieses Projekt gekämpft und wollten etwas bewegen. Uns war es sehr wichtig, das Lokal vor Ort zu behalten, es wird etwa 80 Quadratmeter größer. Auch der Imbiss soll einen neuen Platz finden. Die Wohnungen und die Eingänge zu den Geschäften an der Hoppenrader Allee bleiben bestehen, nur der Eingang von der Apotheke muss versetzt werden.” (Text: CS + Patrick Hückstädt, Fotos: Patrick Hückstädt, Luftbild: Sebastian Kelm, Visualisierung: WINKENS Architekten)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 221 (8/2024).
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