WATERLOO – Die ABBA Show: Tribute Band “4Swedes” im Ribbecker Schlossgarten!
Viele Menschen auf der ganzen Welt sind mit der fröhlichen Musik der schwedischen Pop-Band ABBA aufgewachsen. Sobald irgendwo auf der Welt einer der vielen berühmten Songs der Band angespielt wird, strömen sofort Endorphine durch den ganzen Körper und die Füße beginnen automatisch zu wippen. Schade ist es da, dass man ABBA gar nicht mehr live auf Tour sehen kann. Aber die Tribute-Band “4Swedes” erledigt den Job auch sehr gut. Am 20. Juli spielte die Live-Band im Garten von Schloss Ribbeck.
Man muss ja gar nicht bis nach Berlin fahren, um kulturell und musikalisch etwas erleben zu können. Der Garten von Schloss Ribbeck erlaubt wirklich große Open-Air-Konzerte mit vielen hundert Zuschauern – und das auch noch vor der malerischen Schloss-Kulisse.
Am 20. Juli war die ABBA-Tribute-Band “4Swedes” bei schönstem Sommerwetter vor Ort, um ab 20 Uhr zu “WATERLOO – Die ABBA Show” einzuladen. Die Coverband tourt bereits seit 18 Jahren, darunter die ersten 17 Jahre unter dem Namen “ABBA Review”. Im letzten Jahr gab es allerdings böse Post vom Anwalt. Der Name würde dafür sorgen, dass eine “Verwechslungsgefahr” mit der echten ABBA-Band aufkommen könnte. Für eine Tribute-Band kann es zwar kein größeres Lob geben. Trotzdem benannte sich die Truppe um – und heißt nun seit einem Jahr “4Swedes”.
Die “4Swedes” haben natürlich einen besonders schönen Job: Jeder Zuschauer kennt die von ihnen gespielten Songs und kann die meisten auch laut mitsingen. Um den Schwierigkeitsgrad wieder etwas hochzukurbeln, verzichtet die Band dafür auf ein Teil-Playback und holt stattdessen eine sechsköpfige Live-Band auf die Bühne. Jeder gespielte Ton ist also “echt”.
In Ribbeck blieb am Ende kein Platz auf dem Rasen frei – es war richtig etwas los. Im Publikum saßen viele Hardcore-ABBA-Fans, nicht selten mit Glitzer-Pumps, ABBA-Shirt und Lichterkranz im Haar.
Die Musiker auf der Bühne, die aus Deutschland, Schweden, Polen und Jamaika stammen, machten gleich klar, dass es sich bei ihrem Auftritt um eine echte Mitmach-Show handelte. Mitsingen, Aufstehen, Handylichter anmachen, Schunkeln und ein “Fingertanz” zur Musik von “Mamma Mia”: Da kamen nur die wenigsten Zuhörer zur Ruhe.
Die “4Swedes” stellten jeden einzelnen Song kurz vor und brachten dabei eine Menge ABBA-Trivia unter die Fangemeinde. Wer wusste denn, dass “Fernando” der meistverkaufte Song von ABBA ist, dass “Summernight City” ein monströser Erfolg in Japan war und dass “Chiquitita” von ABBA zum Jahr des Kindes komponiert wurde und weiterhin alle Einnahmen aus dem Song für Kinderprojekte gespendet werden? Und dass “Dancing Queen” als DER Discofox-Titel überhaupt gilt? Was ein Paar am Bühnenrand sofort unter Beweis stellte.
“4Swedes” (www.abba-review.band), das sind Lidia Lingstedt als Agnetha, Lukas Münten als Benny, Annette Dunsing als Anni Fried und Steve H. Stevens als Björn. Die vier zeigten sich das gesamte Konzert über in immer wieder neuen Glitzerkostümen, die laut eigener Aussage von der Schneiderin Katia Convents stammten, die auch die “Let’s Dance”-Tänzer einkleidet.
Passend zu sehr professionellen Animationen auf einer Videoleinwand gab es u.a. Songs wie “SOS” (erste Strophe auf Schwedisch), “Mamma Mia”, “Knowing Me Knowing You”, “Ring Ring”, “Fernando”, “Money Money”, “The Winner Takes It All” und “Super Trooper”.
Direkt vor der Bühne schepperte der Sound leider etwas. Das war dem Publikum allerdings völlig egal. Die angereisten Berliner und Brandenburger waren völlig entrückt. Es dauerte nicht lange und die meisten der mitunter auch schon älteren Zuschauer standen von ihren Stühlen auf, um auf ihren Plätzen zu tanzen.
Nach der Pause, die es nach über einer Stunde Spielzeit gab, war auch klar, warum das Konzert auf die späte Startzeit von 20 Uhr gelegt wurde. Zu dieser Zeit hat man ansonsten in Ribbeck längst die Bürgersteige hochgeklappt und alle gastronomischen Einrichtungen geschlossen. Doch nach der Pause wurde es langsam dunkel. Jetzt wirkten die Lichter der Show und die vorher in Bündeln an die Zuschauer verteilten Leucht-Knicklichter natürlich erst so richtig. Schade war nur, dass die Bühne etwas kurz geraten war. Die vier ABBA-Tribute-Musiker konnten so nicht mehr von vorne angestrahlt werden und verschwanden etwas im Halbdunkel.
Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Zum Ende hin stürzten viele Hardcore-Fans direkt vor die Bühne, reichten den Musikern entrückt die Hand und tanzten ausgelassen und zum Teil sogar barfuß im Gras des Schlossgartens.
“Dancing Queen” war übrigens der letzte Song des Konzerts. Steve H. Stevens: “Wir waren das erste Mal in Ribbeck, aber vielleicht nicht das letzte Mal.”
Die Fans schafften es, der Band noch zwei Zugaben abzuringen. Am Ende dankte die Tribute-Band den ABBA-Originalen für ihre “wundervolle Musik”. Und was passte am besten zu diesem Dank? Natürlich der letzte Song des Abends: “Thank you for the Music”.
Organisiert hatte den Abend übrigens das Paulis Veranstaltungsbüro aus Braunschweig (www.paulis.de). (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 221 (8/2024).
Seitenabrufe seit 21.07.2024:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige