Klimaschutz im Krankenhaus: Ministerin Nonnemacher und Minister Vogel besuchen Havelland Kliniken
Krankenhäuser sind ressourcen-intensive Großverbraucher, die viel Energie benötigen. Steigende Energiepreise setzen sie wirtschaftlich unter Druck. Aus diesem Grund unterstützt die Landesregierung mit dem Programm „Green Care and Hospital“ sie dabei, in Energiesparmaßnahmen und Stromproduktion aus erneuerbaren Energien zu investieren. Das Programm ist eine Maßnahme des Brandenburg-Pakets und ist auch im Nachtragshaushalt 2024 abgebildet.
Zusätzlich ist die Maßnahme Teil des im März 2024 beschlossenen Brandenburger Klimaplan. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher und Klimaschutzminister Axel Vogel informierten sich heute in Nauen über Baumaßnahmen der Havelland Kliniken und über die Fortschritte auf dem Weg hin zu einem energieautarken Krankenhaus. Sie sprachen unter anderem mit Thilo Spychalski, Geschäftsführer der Havelland Kliniken, Christina Tech, Geschäftsführerin der Gesundheitsservicegesellschaft Havelland, und Annegret Randa, stellv. Kaufmännische Direktorin der Havelland Kliniken.
Die Havelland Kliniken haben für den Standort in Nauen rund 660.000 Euro aus dem Programm „Green Care and Hospital“ für energetische Maßnahmen erhalten. Mit dem Geld wird derzeit eine weitere Photovoltaikanlage auf dem Dach der Klinik installiert.
Gesundheitsministerin Nonnemacher: „Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind sensible Bereiche, die auch in Krisenzeiten sicher funktionieren müssen. Investitionen in erneuerbaren Energien sind der beste Weg, sich vor Preisschwankungen für fossile Brennstoffe zu schützen. Mit unserem Programm ‚Green Care and Hospital‘ machen wir Krankenhäuser und Einrichtungen der Pflege krisensicher, und leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz.“
Klimaschutzminister Vogel: „Der Gesundheitssektor als eine Säule der Energiewende: daran denkt man nicht als Erstes. Als relevante Klimaschutz-Stellschrauben im Klinikbetrieb benennt die Weltgesundheitsorganisation Eigenstromproduktion aber auch energetische Gebäudesanierung, Raumkühlung in Hitzeperioden, nachhaltige Verpflegung und Textilien wie Kittel, Bettwäsche und Handtücher, vor allem aber auch die Narkosegase, die bis zu 35 Prozent der Emissionen an einem Krankenhaus verursachen. Die neue Photovoltaik-Anlage der Havelland-Kliniken macht deutlich wie sinnvoll es ist, das Flächen- und Transformationspotenzial im Gesundheitswesen zu nutzen, um den benötigten Strom erneuerbar selbst zu produzieren.“
Klinik-Geschäftsführer Spychalski: „Das Green Care and Hospital“-Programm kam genau zur richtigen Zeit, als die Energiepreise sprunghaft nach oben stiegen. Wir hatten bereits ein Optimierungsprogramm mit konkreten Maßnahmen konzipiert und priorisiert. Das Ganze ist eingebettet in unseren Masterplan „Der Weg ins Grüne“ hin zu einem energieautarken Krankenhaus. Die nächsten Bausteine sind die bessere Nutzung der Fernwärme und die Einbeziehung von Windenergie der „Nauener Platte“. Fernziel ist die Speicherung der gewonnenen Überschüsse z.B. in Wasserstoff. Die Havelland-Kliniken haben sich zudem ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt.“
Hintergrund
Mit dem Soforthilfeprogramm „Green Care and Hospital“ unterstützt das Land Krankenhäuser, Reha-Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe zusätzlich dabei, ihre Energieversorgung nachhaltig umzustellen – zum Beispiel mit einer energetischen Gebäudesanierung und Anlagen zur Eigenstromproduktion. Dafür stehen in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt rund 65 Millionen Euro zur Verfügung. Es wurden bereits 345 Anträge mit einem Gesamtvolumen von rund 50 Millionen Euro bewilligt, davon gingen rund 16,4 Millionen Euro an Krankenhäuser, rund 21,4 Millionen Euro an Einrichtungen der Pflege und 12,1 Millionen Euro an Einrichtungen der Eingliederungshilfe.
Die Soforthilfe „Green Care and Hospital“ wird insbesondere für folgende Maßnahmen gewährt:
· Investitionen an Gebäuden, Gebäudekomplexen oder Grundstücken (zum Beispiel Wärmedämmung, Verschattung, Dachbegrünung, Umstellung der Energie- und Wärmeversorgung auf Fernwärme oder eine auf erneuerbaren Energien basierende Strom- und Wärmeversorgung, Umstellung auf Energiegewinnung zur Selbstversorgung, basierend auf erneuerbaren Energien),
· Investitionen für weitere Maßnahmen (zum Beispiel Umrüstung auf LED-Technik, Umstellung auf Elektromobilität für Nutzfahrzeuge, PKW und auch andere Fahrzeuge wie E-Bikes/-Lastenräder),
· Kosten für Beratung, Schulung und Fortbildung von Personal, die ein energieeffizientes Nutzerverhalten zum Gegenstand haben sowie einen sparsamen Energieeinsatz befördern.
Voraussetzung für eine Förderung im Rahmen des Soforthilfeprogramms ist unter anderem, dass die geplanten Maßnahmen zu einer erheblichen Reduzierung des Einsatzes fossiler Energien zur Deckung des Endenergieverbrauchs führen. Außerdem muss die Energieagentur Brandenburg der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH bauliche Maßnahmen prüfen.
(Text: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg / Foto: Sonja Schröder – Unser Havelland)
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