Mit oder ohne Darm? Original Berliner Currywurst von mischau aus Spandau
70 Millionen Currywürste werden jedes Jahr in Berlin gegessen. Damit ist die Currywurst der ungeschlagene Klassiker der Berliner Imbisskultur. Und diesen Klassiker gilt es für die Zukunft zu bewahren. Das Spandauer Unternehmen mischau ist stolzer Hersteller einer “Original Berliner Currywurst”. Die Spandauer Currywürste gibt es wahlweise mit oder ohne Darm. Im eigenen “Leckerladen” können sie gleich mitgenommen werden. (ANZEIGE)
Es gibt Thüringer Rostbratwurst, Schwarzwälder Kirschtorte, Spreewälder Gurken, Aachener Printen und Frankfurter Grüne Soße. Da reiht sich doch die “Original Berliner Currywurst” perfekt in die regional geprägte Aufzählung mit ein.
Die Ortsangabe ist den Berlinern äußerst wichtig, denn schließlich geben sie zu bedenken, dass der klassische Imbiss-Leckerbissen hier auch seinen historischen Ursprung genommen hat. Am 4. September 1949 soll Herta Heuwer in Berlin zum ersten Mal eine eigene Currysoße angesetzt und über eine Bratwurst ohne Darm gegeben haben, um diese Kombination in ihrer Imbissbude zu verkaufen. Auf genau diese Art und Weise soll die Berliner Currywurst entstanden sein.
Richard Mischau vom Spandauer Fleischbetrieb mischau: “Natürlich streiten sich viele Orte in Deutschland darum, wer denn nun der wahre Erfinder der Currywurst ist. Wir stehen Seite an Seite mit Herta Heuwer. Wir legen auch großen Wert auf die Bezeichnung ‘Original Berliner Currywurst’, die inzwischen sogar einen Patentschutz besitzt. Unser Unternehmen gibt es seit 1936, seit 1962 nutzen wir unser Firmengelände am Spandauer Wiesendamm. Unsere eigene Currywurst bereiten wir mit und ohne Darm nach einem alten Rezept unseres Gründers zu. In Berlin sind wir der einzige wirklich große Betrieb, der noch am Markt ist und der eine echte Original Berliner Currywurst produziert. In Sachen Currywurst sehen wir uns deswegen als Nummer eins.”
Das Familienunternehmen mischau wird seit 2000 von den Geschwistern Richard und Britta Mischau in dritter Generation fortgeführt. Über 150 verschiedene Produkte werden frei nach dem Slogan “mischau – iss gut” im eigenen Spandauer Werk hergestellt, darunter Salami, Bratwürste, Leberwurst, Zwiebelmettwurst, Metzger-Kochschinken, Rippchen, Berliner Schinkenknacker und viele andere Fleischspezialitäten mehr – vom Schwein, vom Rind, vom Lamm und auch vom Geflügel. Die Wurstprodukte werden über Super- und Großmärkte wie EDEKA, Penny, Kaufland, REWE, Ullrich, METRO oder Selgros verkauft, lassen sich aber auch in Kantinen verkosten oder im hauseigenen “Leckerladen” mitnehmen.
mischau sieht sich längst nicht mehr nur als Hersteller leckerer Berliner Currywürste, die sich somit leicht Zuhause zubereiten lassen, sondern auch als Botschafter.
Britta Mischau: “Deswegen ist auch unser neues Projekt Currywurst.berlin an den Start gegangen. Hier sammeln wir spannende Fakten zur Entstehung der Berliner Currywurst, die bei uns übrigens der absolute Topseller unter all unseren Produkten ist. Auf der Homepage erfährt man etwa, dass die Currywurst ohne Darm die tatsächlich ursprüngliche Version ist, weil damals kurz nach dem Krieg Naturdärme noch knapp und teuer waren.”
Eine Besonderheit der Homepage (www.currywurst.berlin) ist übrigens der integrierte “Currywurst Finder”, der als “Berlin Foodie Guide” zahlreiche Buden und Imbisse vorstellt, die eine Original Berliner Currywurst verkaufen – egal, ob diese Wurst nun von mischau stammt oder von einem anderen Berliner Hersteller.
Richard Mischau: “Es gibt immer weniger Currywurst-Buden in Berlin, wir müssen hier etwas für den Erhalt der Tradition tun. Unser Team ist deswegen in der ganzen Stadt unterwegs, um den einzelnen Imbissstationen einen Besuch abzustatten. Wir testen die Currywurst, fotografieren sie, schreiben einen ausführlichen Bericht, nennen die Adresse, geben die möglichen Zahlungsmittel bekannt und bewerten Geschmack, Ambiente, Preis und Gesamteindruck. Bei diesen Rezensionen arbeite ich auch selbst mit. Ich esse noch immer sehr gern eine leckere Currywurst, ich mag sie mit und ohne Darm. Ich habe ein hohes Interesse am Kulturgut Currywurst. Im Streetfood-Bereich muss sich die Currywurst immer mehr gegen Döner, Sushi und asiatische Bowls behaupten. Zum Glück gibt es eine hohe emotionale Verbundenheit der Berliner zu ihrer Currywurst. Allein über die Frage ‘mit oder ohne Darm’ kann man äußerst leidenschaftlich diskutieren.”
Auch eine eigene Sprache hat sich längst rund um die Imbisskultur entwickelt. Wer eine “Curry ohne mit Pommes Schranke” bestellt, bekommt eine Currywurst ohne Darm mit Pommes und dazu Ketchup und Mayonnaise.
Britta Mischau: “Wir nutzen bei uns das Originalrezept unseres Großvaters, um unsere eigene Berliner Currywurst herzustellen. Seit Jahrzehnten beziehen wir das Schweinefleisch für unser Brät von ausgewählten Lieferanten. Unsere Gewürzmischung enthält Curry, ansonsten ist die Rezeptur ein Familiengeheimnis. Das Herstellungsverfahren ist sehr wichtig für die Konsistenz, wir setzen auch hier auf eine alte Familientradition. Im Jahr produzieren wir etwa 2,5 Millionen Currywürste. Wir empfehlen, unsere Currywürste mit Werder-Ketchup zu genießen.”
Inzwischen gibt es sogar eine eigene Bio-Currywurst. Richard Mischau: “Die kann man bereits in der Kantine der Berliner Stadtreinigung probieren. Wir bereiten dieses Angebot aber auch gerade für gut sortierte Supermärkte vor.”
Im hauseigenen “Leckerladen” kann man die Currywurst nicht nur zum Manufakturpreis einkaufen, sondern auch gleich fertig zubereitet verkosten. (Text/Fotos: CS)
Info: mischau Fleischwaren GmbH & Co. KG, Wiesendamm 29–31, 13597 Berlin, Tel.: 030-303000960, www.mischau.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 220 (7/2024).
Seitenabrufe seit 17.07.2024:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige