Fundort Wansdorf: Die Raupe vom Königskerzen-Mönch!

Überall blühen zurzeit die verschiedensten Variationen der gelben Königskerze. Es lohnt sich, beim Spaziergang einmal anzuhalten und die Pflanzen auf einen Raupenbefall hin zu untersuchen. Mit etwas Glück entdeckt man hier zurzeit die leuchtend gelben, aber trotzdem perfekt getarnten Raupen vom Königskerzen-Mönch. Das ist ein eigentlich eher unscheinbarer Nachtfalter.
Die Zufahrt zum Wansdorfer Klärwerk wird rechts und links von unbehandelter Natur begleitet. Hier finden sich viele verschiedene Wildkräuter, Stauden und andere Pflanzen, darunter auch Vertreter der Königskerze. An dessen mit gelben Blüten gesprenkelten Zweigen konnten wir an mehreren Pflanzen die Raupen vom Königskerzen-Mönch (Cucullia verbasci) entdecken. Diese Raupen werden so lang wie ein kleiner Finger. Sie haben eine weiße oder leuchtend gelbe Grundfarbe, schwarze Punkte und Querbanden sowie einzelne wie lackiert aussehende schwarze Haare.
Diese imposante Raupe wird von Vögeln gemieden, weil sie bei Berührung um sich schlägt und dabei ihren Darminhalt ausspuckt. Natürlicher Feind der Raupe ist deswegen eher eine Brackwespe, die ihre Eier in die Raupe legt. Die Larven fressen dann die Raupe von innen nach außen auf.
Man findet die Raupe häufig auf trockenen und warmen Stellen, so etwa auf Trockenrasenflächen, auf Ödländereien oder auf Steppenheiden. Es gibt nur eine Generation pro Jahr. Die Raupen finden sich ab Mai auf den Futterpflanzen. Erst im Herbst verpuppen sie sich, der Kokon ist am Boden zu finden und nicht an der Wirtspflanze.
Der sehr unscheinbare Nachtfalter schlüpft im Folgejahr. Er ist bestens getarnt und kann mit seinen braun-schwarz gefärbten Flügeln, die eng an den Körper angelegt werden, auch als Ast durchgehen. Mit einer Flügelspannweite von fünf Zentimetern ist der Königskerzen-Mönch aber schon eine sehr große Mönchseulenart.
Es gibt übrigens noch mehr braune Mönche, die auf ihre Wirtspflanzen spezialisiert sind, so etwa den Astern-Mönch, den Hundsbraunwurz-Mönch oder den Graubestäubten Wollkrautmönch.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 221 (8/2024).
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