Drei neue ASB-Senioren-WGs in Nauen: Alltag in familiärer Atmosphäre!
In Nauen entstehen zurzeit drei neue Senioren-Wohngemeinschaften, die ambulant betreut werden. Zu diesem Zweck wurde das ASB Seniorenzentrum in der Nauener Dammstraße zunächst leergezogen und anschließend kernsaniert. Nun sind die Baumaßnahmen abgeschlossen. Am 1. Juli war Eröffnung, nun können sich Senioren mit Pflegebedarf als Mieter für ein WG-Apartment bewerben. 24 Plätze gibt es. (ANZEIGE)
Petra Lenz (57) ist in den neu eröffneten Senioren-WGs als Wohngemeinschaftsmanagerin für alle Abläufe verantwortlich. Sie erzählt: “Unser Haus, in dem wir nun unsere ambulant betreuten Wohngemeinschaften einrichten, ist zu DDR-Zeiten in den 80er Jahren entstanden. Es ist ein Plattenbau mit einer immer noch sehr guten Bausubstanz. Damals hieß das Haus ‘Feierabendheim Clara Zetkin’. In der stationären Einrichtung wurden schon damals Senioren betreut, die einen sehr hohen Pflegebedarf hatten. Nach der Wende hat der ASB dieses Haus in Trägerschaft vom Kreis Nauen übernommen. In den 90er Jahren wurde es noch einmal modernisiert. 2013 kam ein Verbinder hinzu. In diesem Verbinder ist ein 140 Quadratmeter großer Raum für gemeinsame Aktivitäten entstanden. Hier lassen sich Gottesdienste, Feiern und Betreuungsangebote durchführen. 2006 wurde die Fassade erneuert, auch eine Außenrettungstreppe ist entstanden.”
Der ASB engagiert sich in vielerlei Hinsicht. Was dem ASB bislang allerdings noch fehlte, war eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für Senioren.
Petra Lenz: “Wir haben uns gefragt, welches unserer Gebäude sich am ehesten für die Einrichtung einer solchen Senioren-Wohngemeinschaft eignet. Schnell wurde uns klar, dass die stationäre Einrichtung in der Nauener Dammstraße die beste Lösung wäre. Wir haben also ein Konzept entwickelt. Corona und die Einschränkungen durch die Pandemie haben den Baubeginn deutlich verzögert, sodass wir erst 2021 anfangen konnten.”
Zunächst wurde die bestehende stationäre Einrichtung leergezogen. Frei werdende Plätze wurden in der Folge nicht mehr neu belegt. Petra Lenz: “Die letzten zwölf Bewohnerinnen und Bewohner sind im Herbst 2022 in unsere vollstationäre Einrichtung ‘Haus Jüdenstraße’ umgezogen. Damit war das Haus frei für die Umbauarbeiten.”
Es wurden Wände und Decken eingerissen, neue Stahlträger eingezogen, so dass drei in sich abgeschlossene ambulant betreute Wohngemeinschaften entstanden sind. Bis Mai 2024 wurde vor Ort gearbeitet, am 1. Juli wurde die neue ASB-Einrichtung offiziell eröffnet.
Petra Lenz: “Es gibt drei Wohngemeinschaften im Haus, jede liegt auf einer eigenen Etage, die sich über das Treppenhaus, aber auch über den Fahrstuhl leicht erreichen lassen. In jeder Wohngemeinschaft finden acht Mieter Platz. Jeder hat ein eigenes Zimmer mit einem Vorflur und einem barrierefrei zugänglichen Bad. Die Zimmer sind zwischen 31 und 38 Quadratmeter groß. Die großen Apartments haben zusätzlich eine Schlafnische und einen Erker. Diese Wohnungen sind somit auch für Paare geeignet. Zu jeder WG gehören außerdem ein großer Gemeinschaftsraum für alle und eine Küche, sodass es den Mietern möglich ist, ihren Alltag in einer familiären Atmosphäre zu leben. Ein großer Vorteil ist, dass es viele Einkaufsmöglichkeiten, Ladengeschäfte und Arztpraxen in unmittelbarer Nachbarschaft gibt. Auch die Nauener Altstadt ist nur ein paar Schritte entfernt. Die evangelische und katholische Kirche sind ebenfalls fußläufig erreichbar.”
24 Wohnungen gibt es zusammengenommen in den drei Wohngemeinschaften. Die ersten Apartments sind bereits vergeben, das Interesse ist groß. Es sind aber noch freie Plätze vorhanden. Besonders begehrt sind die WG-Zimmer mit einem Blick in den 800 Quadratmeter großen ASB-Garten und auf den Wasserturm, der ein Wahrzeichen von Nauen ist.
Petra Lenz: “Wer bei uns einziehen möchte, hat in der Regel bereits einen klaren Hilfebedarf und kann in Folge dessen auch nicht mehr allein leben. Oft steht bereits ein Pflegegrad fest. Für die Wohnung wird ein Mietvertrag geschlossen. Wenn zusätzliche Leistungen vom Mieter gewünscht werden, kommt es zum Abschluss eines Servicevertrages. Der ASB ist vor Ort zunächst nur der Vermieter. Ein zweiter Akteur ist aber unsere ASB Hauskrankenpflege, die ebenfalls in der Dammstraße 41B ihren Standort hat. Sie erbringt sämtliche Pflegeleistungen, auf die der Mieter aufgrund des Pflegegrads einen Anspruch hat. Die Leistungen werden über die Pflege- und Krankenkasse bezahlt. Die ASB Hauskrankenpflege schließt zu diesem Zweck mit den Mietern einen Pflegevertrag. Wir nennen das unser Rundum-Sorglos-Paket.”
Die Mieter, die zu einem Teil ihrer Wohngemeinschaft werden, haben alle Möglichkeiten, sich aktiv in die WG einzubringen. Sie können gemeinsam einkaufen und kochen, ihre Hobbys ausleben, sich ergänzen und sich unterhalten.
Petra Lenz: “Viele Interessenten kommen aus der Kernstadt oder aus den umliegenden Nauener Dörfern. Sie möchten ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen, sehen aber ein, dass sie sich zumindest vom Wohnumfeld her verändern müssen, weil sie im täglichen Alltag eben doch inzwischen die eine oder andere Unterstützung brauchen. Jetzt sind wir endlich so weit, unser Angebot an den Start zu bringen und unsere Wohngemeinschaften mit Leben zu füllen.”
Diese Wohnform wird in der Gesellschaft dringend benötigt, weil die Verwandten ab einem bestimmten Pflegegrad eben nicht mehr dazu in der Lage sind, die täglich anstehende Unterstützung zu gewährleisten.
Petra Lenz: “Unsere Mieter können auch dann bei uns wohnen bleiben, wenn der Pflegebedarf mit den Jahren steigt. So ist es kein Problem, etwa nach einem Schlaganfall auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein. Unsere Badtüren sind extra so breit konzipiert worden, dass man mit einem Rollstuhl hindurchfahren kann.”
Der Arbeiter-Samariter-Bund Ortsverband Nauen e.V. bietet für die ambulant betreuten Wohngemeinschaften eine 24-stündige Betreuung an. Es ist demnach auch in der Nacht immer jemand vor Ort, der helfen könnte. Den Mietern steht ein Hausnotruf zur Verfügung, der im Bedarfsfall ausgelöst werden kann.
Die neuen Mieter können nicht nur ihre Möbel und ihre persönlichen Dinge mit in ihr neues Zuhause bringen. In jeder Wohngemeinschaft gibt es einen Waschmaschinenraum mit separaten Zähler, so dass jeder Mieter seine eigene Waschmaschine aufstellen kann. Haustiere – wie etwa Kanarienvögel oder ein Hamster – können ebenfalls mitgebracht werden.
Daniela Klems ist die Geschäftsführerin vom Arbeiter-Samariter-Bund Ortsverband Nauen e.V.: “Wir schlagen im Juli ein neues Kapitel in unserem Wirken auf und freuen uns schon sehr auf die Erfahrungen, die wir mit unseren drei neuen ambulant betreuten Wohngemeinschaften sammeln werden.” (Text/Fotos: CS)
Info: Die ASB-Senioren-WG c/o ASB Seniorenzentrum Nauen, Dammstraße 41B, 14641 Nauen, Tel.: 03321-40598106, www.asb-seniorenzentrum-nauen.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 220 (7/2024).
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