Suppi Huhn und die Kinderkönige singen das neue Schullied: Falkenseer Geschwister-Scholl-Grundschule veranstaltet ein Schulhofkonzert!
So etwas hatten die Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Grundschule in Falkensee sicherlich zuvor auch noch nie erlebt: Am 28. Juni stand morgens plötzlich eine gewaltige Bühne auf ihrem Sportplatz – wie auf einem Rockkonzert. Der Kindermusiker Suppi Huhn, seine gesamte Band und viele Kinder der Schule spielten zusammen ein richtiges Konzert. Der Höhepunkt: Das zusammen mit den Kindern erarbeitete Schullied war zum ersten Mal live zu hören.
Ein lautstarkes und fröhliches Kinderkonzert mitten auf einem ganz normalen Schulhof? Wie geht das denn?
Hinter dieser einmaligen Aktion steckte einmal mehr der sehr umtriebige KiKuK Falkensee e.V. (www.kinderkuk-falkensee.de). Detlef Tauscher, Ines Petermann und Lukas Protz hatten Fördergelder für das Demokratieprojekt “Demokratie – Wir stehen auf diese Freiheit!” beantragt und diese u.a. von der “Partnerschaft für Demokratie” auch erhalten. Auch der Förderverein der Schule und die Mittelbrandenburgische Sparkasse gaben am Ende noch Geld dazu. So konnte eine riesige Bühne samt Soundanlage angemietet werden. Auch der Musiker Suppi Huhn (www.suppihuhn.de) aus Mühlheim an der Ruhr und sein Team wurden mit dem Geld finanziert.
Ines Petermann war früher selbst einmal Schulleiterin. Nun engagiert sie sich ehrenamtlich im KiKuK, der seit einigen Jahren regelmäßig ebenso aufregende wie auch unterhaltsame Aktionen für Kinder umsetzt. Sie erklärte: “Wir hatten die Idee, dass die Kinder der Geschwister-Scholl-Grundschule zusammen mit Suppi Huhn einen eigenen Schulsong komponieren und diesen am Ende auch aufführen. Es war toll zu erleben, wie sich die Kinder auf diese Sache eingelassen haben, welche Ideen sie entwickelt haben und wie demokratisch sie über anstehende Entscheidungen abgestimmt haben. Es war für mich als ehemalige Schulleiterin mit 44 Jahren im Schuldienst sehr faszinierend zu sehen, wie sich das Schülerparlament mit großer Sachlichkeit, Ernsthaftigkeit und auch Stolz an die Aufgabe herangewagt hat, aus den vielen Textvorschlägen, die aus den Klassenräten gekommen sind, das Beste auszuwählen. Ich habe alle Achtung vor einer Schule, die solche demokratischen Prozesse auch tatsächlich lebt.”
Suppi Huhn: “Ich habe früher in einer Band gespielt, wir haben linksorientierte Rockmusik gemacht. Als wir fast berühmt geworden sind, hat sich die Band aufgelöst. Ich bin dann Musikproduzent geworden und habe irgendwann auch Kindermusik produziert. Da haben Freunde gesagt: Dafür bist du doch eigentlich prädestiniert, du bist doch selbst noch ein Kind. Dann habe ich mit meinen eigenen Kindern angefangen, Musik zu machen. 2002 hatten wir unser erstes Lied: ‘Papa, wenn du ein König wärst, dann wäre ich ein Prinz’. Ich heiße eigentlich Rudolf Karl Walter Huhn. Als ich sechs Jahre alt war, haben mich meine Mitschüler ‘Suppi Huhni’ genannt – das zog sich durch mein ganzes Leben. Daraus wurde Suppi Huhn.”
Suppi Huhn hat sich – bereits ab dem Februar – ganz und gar auf das ungewöhnliche Projekt eingelassen. Er wohnte sogar phasenweise bei KiKuK-Chef Detlef Tauscher, um nah bei den Falkenseern Kindern zu sein: “Den Schlüssel zum Haus der Tauschers habe ich noch immer.”
Unermüdlich wurde Monat für Monat an dem Schullied gefrickelt und gewerkelt, bis endlich eine finale Version entstanden ist. Suppi Huhn: “Mit der Liste der Wünsche und den von Ines Petermann erzählten Erlebnissen in der Schule haben meine Tochter Carina Huhn und ich einen Text entwickelt, für den ich die Melodien komponiert habe.” Eingesungen wurde das Lied natürlich von den Kindern der Geschwister-Scholl-Grundschule.
Im Text des Schul-Songs heißt es:
Geschwister Scholl heißt unsere Schule in Falkensee
Wir sind bunt und halten zusammen,
gelebte Freiheit ist unsere Idee.
Eine starke Umarmung für unser Leben,
von ganzem Herzen gegeben.
Wir lernen Hand in Hand.
Suppi Huhn: “Im Lied heißt es an einer Stelle: ‘Dort steht eine weiße Rose – die erinnert uns daran: Frieden, Freiheit und Demokratie – fangen hier in der Schule an.’ Das mit der weißen Rose und mit dem Hinweis auf Hans und Sophie Scholl finde ich schon sehr emotional. Das hat mich sehr gerührt, als uns diese Zeilen eingefallen sind.”
Der Lohn der Mühen war ein Konzert, wie man es auf einem Sportplatz der Schule sicherlich nie erwartet hätte. Bei schönstem Wetter nahmen die beteiligten Schüler auf der Bühne, direkt davor und auf den Seitenbühnen Platz. Im Publikum standen Eltern, Freunde und Geschwister.
Um 14 Uhr ging es am 28. Juni los. Suppi Huhn hatte im Vorfeld bereits mit Kindern der verschiedenen Klassenstufen einige seiner Songs eingeübt. Auf der Bühne wurden sie von der Band unterstützt: An der Gitarre waren Olaf Scherf, am Schlagzeug Jan Wienstroer und am Bass Christoph Wohlfeil zu hören. So freuten sich die Zuschauer über stimmungsvolle Kinder-Songs wie etwa “Schokoladeneis”, “Frieden beginnt in mir”, “Auf Klassenfahrt”, “Siehst du diesen blauen Planeten” oder das “Alienlied”.
Der Höhepunkt war natürlich das “Geschwister Scholl Schullied”. Hier kamen alle Kinder gemeinsam zum Einsatz. Natürlich wurde diese besondere Premiere von den anwesenden Eltern mit einem besonders enthusiastischen Applaus gewürdigt. Kristina Scheibe, Rektorin der Geschwister-Scholl-Grundschule: “Bei der Präsentation durch alle Schülerinnen und Schüler war trotz der Hitze so manche Gänsehaut zu erleben.”
Anschließend wurde auch das “Falkensee-Lied” gespielt, das auf dem letztjährigen Stadtfest zum ersten Mal zu hören gewesen ist. Bürgermeister Heiko Richter, der als Schirmherr der Veranstaltung mit vor Ort war, durfte sich also gleich über zwei regional inspirierte Lieder freuen.
Das Konzert fand mit dem Stimmungskracher “Oma aus Jamaica” ein etwas vorzeitiges Ende: Aufgrund des heißen Wetters wurden zwei Songs aus der Playliste gestrichen, damit die Kinder nicht zu lange in der prallen Sonne stehen mussten.
Rektorin Kristina Scheibe: “Wir sind als Schulgemeinschaft unendlich dankbar für dieses tolle Projekt, das imposante Konzert und das eindrucksvolle Schullied! All das hat uns noch weiter zusammengeschweißt.”
Anne von Fircks aus Falkensee war als Mutter dabei, ihre Tochter Kaja hatte mitgesungen: “Ich kannte Suppi Huhn vorher gar nicht, das muss ich gestehen. Ich bin überrascht von den Melodien und den guten Texten. Ich freue mich, dass die Kinder so etwas singen. Mir hat gefallen, dass die Kinder so viel mitbestimmen konnten. Das war eine tolle Aktion.”
Das Schullied wird übrigens noch einmal im September zusammen mit Suppi Huhn zu hören sein – am Familiensonntag des Falkenseer Stadtfestes. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 221 (8/2024).
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