Alarm im Falkenseer Hallenbad: Ertrinkenden-Erkennungssystem erfolgreich getestet!
Das Falkenseer Hallenbad soll nach der Bauphase am 8. August endlich eröffnet werden. Bis dahin laufen noch die allerletzten internen Tests. Am 3. Juli wurde so auch das neu installierte Ertrinkenden-Erkennungssystem ausprobiert und den Verantwortlichen präsentiert. Es schlägt sofort Alarm, sobald die Künstliche Intelligenz der Videoanlage mitbekommt, dass ein Badegast regungslos am Beckenboden liegt.
Ein Ertrinkender macht keinen Lärm, er fuchtelt auch nicht mit den Armen. Er sinkt in der Regel einfach im Wasser zu Boden – und stirbt.
Ein Todesfall im Januar diesen Jahres im nahen Hennigsdorf hat dazu geführt, dass die Verantwortlichen für das Falkenseer Hallenbad noch rasch eine Option gezogen und ein modernes Ertrinkenden-Erkennungssystem nachinstalliert haben.
Andreas Koch ist einer der beiden Geschäftsführer für das Falkenseer Hallenbad (www.hallenbad-falkensee.de). Er erklärte den Anwesenden am 3. Juli während einer Präsentation des neuen Systems: “Allein über dem großen 25-Meter-Sportbecken sind fünf Kameras an der Decke installiert. Die Badegäste werden nun in ihrem Verhalten von einer Künstlichen Intelligenz überwacht. Kommt es zu auffälligen Unregelmäßigkeiten, wird sofort ein Alarm ausgelöst. Das passiert etwa dann, sobald eine Person für längere Zeit am Boden des Beckens liegt.”
Die Aufsichtskräfte im Hallenbad tragen alle eine Smartwatch. Hier können sie jederzeit abrufen, wie viele Badende sich gerade in den Becken aufhalten. Schlägt die Künstliche Intelligenz der Videoanlage Alarm, vibriert die Uhr und gibt einen akustischen Signalton aus. Gleichzeitig zeigt ein in das Uhr-Display eingeblendetes Schaubild, wo im Becken sich der mögliche Badeunfall gerade ereignet. Das funktioniert im Sportbecken, aber auch im Kinderplanschbecken und im Lehr-Schwimmbecken.
Andreas Koch: “Nicht das Computersystem rettet Leben, sondern das Aufsichtspersonal. Aber das Ertrinkenden-Erkennungssystem im Bad sorgt für noch mehr Sicherheit.” Bewegt sich der Bademeister auf seiner Runde nach rechts, ein Badeunfall passiert aber im gleichen Moment links, so bekommt dies das Sicherheitssystem trotzdem mit. Die Künstliche Intelligenz lernt ständig dazu – und wird mit der Zeit bei der Beurteilung entsprechender Gefahrensituationen immer besser. Die Bilder der Kameras werden nur von der Software des Systems ausgewertet. Sie verlassen das Hallenbad nicht. Und sie werden mit etwas Zeitverzug sofort wieder gelöscht. So bleibt der Datenschutz bestehen.
Heiko Richter, Bürgermeister von Falkensee, zeigte sich nach dem erfolgreich abgelaufenen Test begeistert: “Viel mehr kann man nicht tun, um Menschenleben zu schützen und zu retten.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 221 (8/2024).
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