3. Tag der Vereine: 65 Vereine präsentierten sich im Stadtbad Nauen!
Ohne die vielen ehrenamtlich tätigen Vereine wäre im Landkreis Havelland nicht besonders viel los. Die Vereine bringen die Bevölkerung in Bewegung, kümmern sich um Tiere in Not, bespaßen Kinder, sammeln wichtige Informationen oder bringen wichtige, neue Projekte voran. Wenn man nur wüsste, welche Vereine es im Landkreis überhaupt alles gibt? Um genau an diesem Überblick zu arbeiten, gibt es jedes Jahr den “Tag der Vereine”.
Der fand am 15. Juni bereits zum dritten Mal statt. 65 regionale Vereine stellten sich und ihre Arbeit mitten im Stadtbad Nauen vor.
Vereine wie der “Bürgerbus Brieselang”, “Mikado”, den “Förderkreis Dorfmuseum Tremmen”, den “Semnonenbund”, den “Landfrauenverein Havelland” oder den “Blauen Baum” kennt man inzwischen im Havelland. Auch die verschiedenen Sportvereine wie der “SV Dallgow 47”, der “SV Hellas” oder der “Tauch-Club Brieselang/Spandau ’92” sind nicht gerade unbekannt, weil sie immer wieder neu auf sich aufmerksam machen.
Andere Vereine wie der “Schulförderverein Grünes Luch”, die “AG Osthavelländische Kreisbahnen”, “Rettungsboot online”, die “Sportgemeinschaft Strandhasen Lietzow” oder der “Männerchor Falkensee 1945” sind vielleicht bislang noch zu sehr unter dem Wahrnehmungsradar vieler Havelländer aktiv gewesen.
Dabei lohnt es sich, dem Angebot der lokalen Vereine mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Denn wer weiß: Vielleicht bietet ja einer von ihnen genau das Betätigungsfeld an, das gerade für einen selbst von großem Interesse ist. Im “Kleintierzüchterverein Tremmen” tauschen sich etwa viele Hobbyzüchter aus, die sich für Kaninchen, Tauben und Hühner begeistern.
Beim “Tag der Vereine”, der einmal im Jahr vom Landkreis Havelland (www.havelland.de) organisiert wird, haben die Vereine die Gelegenheit, sich der Bevölkerung vorzustellen. Bei der dritten Neuauflage am 15. Juni waren bereits 65 Vereine mit dabei. Im Stadtbad Nauen hatte der Landkreis zahlreiche Holzbuden aufbauen lassen. Alle interessierten Bürger hatten freien Eintritt und konnten ganz gemütlich von Stand zu Stand flanieren, um sich auf den neuesten Stand zu bringen.
Landrat Roger Lewandowski eröffnete den 3. “Tag der Vereine”: “Im Havelland gibt es über eintausend verschiedene Vereine. Wir möchten diese Vielfalt einmal zeigen, weil viele Menschen gar nicht wissen, was sie direkt vor ihrer Haustür alles für Möglichkeiten haben. Wir möchten die Bevölkerung dazu animieren, sich auzuprobieren und vielleicht den einen oder anderen Verein zu entdecken, in den sie sich mitunter sogar selbst einbringen möchten. Das ist wichtig, da viele Vereine in der Corona-Zeit Mitglieder verloren haben. Natürlich geht es auch darum, das Ehrenamt zu stärken. Der ‘Tag der Vereine’ ist immer eingebettet in ein Familienfest. Das funktioniert so gut, dass wir diesen besonderen Tag wirklich in jedem Jahr aufs Neue veranstalten werden.”
Auf dem “Tag der Vereine” waren auch die “Igelritter Havelland” (www.igel-ritter.de) mit dabei. Bettina Spitzer: “Wir kümmern uns bei den Igelrittern darum, unsere Igel-Population zu schützen und Igel in Not zu retten. Ein ganz großes Problem ist zurzeit das Futter. Igel fressen Insekten. In unseren sterilen Gärten finden die Igel aber kaum noch Futtertiere. Nacktschnecken sollten sie besser nicht fressen, denn davon bekommen die Igel leicht Lungenwürmer. Wer helfen möchte, legt einen unbehandelten Naturgarten mit Laubhaufen und Totholzecken an. Darüber hinaus kann man den Igeln sogenannte Soldatenfliegenlarven zufüttern, das hilft sehr.”
38 Mitstreiter gibt es im Verein, um das Aufpäppeln der Tiere bemühen sich aber nur fünf bis sechs. Bettina Spitzer: “Im letzten Jahr haben wir uns um 400 Igel gekümmert. Das geht nur mit vielen Spenden, denn das Futter und die Tierarztbesuche gehen ins Geld. Wir suchen auch noch dringend Päppler, die helfen, abgemagerte oder kranke Igel zu pflegen.”
Die Igelfreundin bittet darum, Mähroboter nur tagsüber einzusetzen und mit Freischneidern vorsichtig zu sein: “Wir bekommen immer wieder stark verletzte Tiere. Der Igel steht bereits auf der roten Vorwarnliste, er ist sehr bedroht, es gibt immer weniger Igel. Wir brauchen den Igel aber für die Pflege des Ökosystems.”
Stefan Baerns vom “Tauch-Club Brieselang/Spandau ’92” (www.tcbs.de) nutzte gleich das Schwimmbecken im Stadtbad, um zusammen mit seinen Vereinskollegen ein kostenloses Schnuppertauchen anzubieten: “Die Ausrüstung haben wir gestellt, ein Schnuppertauchen war ab einem Alter von zwölf Jahren möglich. Wasser ist natürlich eine Umgebung, die für den Menschen nicht gemacht ist. So müssen wir die Luft, die wir zum Atmen brauchen, mit unter Wasser nehmen.”
Seine Basis hat der Tauchverein am Brieselanger Nymphensee. Die Saison der Taucher beginnt im Mai und endet im Oktober. Jeden Donnerstag ab 17 Uhr treffen sich die Taucher vor Ort und nutzen den Nymphensee gleich als Tauchrevier. Stefan Baerns: “Die Sicht unter Wasser ist zur Zeit in Ordnung. Man sieht viele kleine Fische, aber auch Hechte und Karpfen. Es soll auch einen Wels geben, aber den habe ich noch nicht entdeckt. Drei, vier Mal im Jahr verreisen wir Taucher zusammen, etwa zum Tauchen in Ägypten.”
Lutz Passow ist für die “Rehkitzrettung Brandenburg” (www.rehkitzrettung-brandenburg.com) tätig. Der Verein hat seinen Sitz in Dallgow-Döberitz, ist aber in ganz Brandenburg aktiv. Er erklärt: “Unsere Aufgabe ist es, Rehkitze vor dem Mähtod zu retten. In der Phase von Mai bis Mitte Juli kommen wir immer dann zum Einsatz, wenn die Bauern das erste Mal ihre Wiesen abmähen, um daraus Futtermittel für ihre Tiere zu machen. Die Rehkitze liegen in Kuhlen in der Wiese. Sie haben aber noch keinen Fluchtreflex. Die Bauern sehen sie leider nicht. So ist der Traktor ihr sicherer Tod. Wir haben eine Drohne mit Wärmebildkamera im Einsatz. Unsere Drohnenpiloten dirigieren unsere Helfer zum Fundort. Die Kitze kommen in eine Kiste und werden aus der Wiese herausgetragen. Sobald die Mahd vorbei ist, werden die Kitze wieder freigelassen.”
Gerd-Christian Treutler ist für den Falkenseer Verein “Brandenburgische Genealogische Gesellschaft, Roter Adler e.V.” (www.bggroteradler.de) aktiv: “Wir erforschen die Geschichte der Bevölkerungsmehrheit der einfachen Menschen in der historischen Mark Brandenburg, kümmern uns also um den ‘Otto Normalverbraucher’ in unserer Geschichte. Der hat in den historischen Aufzeichnungen wenig Spuren hinterlassen, war aber im Prinzip die tragende Säule von allem, was geschehen ist.”
Mit den zahlreichen Publikationen, die von der Gesellschaft herausgegeben werden, kann man demnach in die Brandenburger Geschichte abtauchen und Dinge lernen, die im Schulunterricht nie behandelt wurden. Gerd-Christian Treutler: “Gern erwähne ich, dass wir als Alleinstellungsmerkmal aller historischen Vereine Deutschlands in unserem Verlag eine Belletristik-Reihe haben, die sich dadurch auszeichnet, dass alle darin vorkommenden Personen wirklich gelebt haben und alle Ereignisse wirklich geschehen sind.”
Nils Jungius war für die “DLRG Ortsgruppe Nauen” (https://nauen.dlrg.de) mit am Start: “Wir möchten aufklären über die Möglichkeit, dass die Kinder bei uns ihr Seepferdchen-Schwimmabzeichen absolvieren können – direkt hier im Stadtbad Nauen. In der Corona-Zeit sind viele Schwimmkurse ausgefallen, das gilt auch für das Schulschwimmen. Diese Welle an Nichtschwimmern schieben wir leider vor uns her.”
Barbara Richstein engagierte sich am Stand vom “Partnerschaftsverein Havelland” (www.havelland.de/partnerschaftsverein/): “Wir organisieren die Partnerschaften des Landkreises mit den Partnerkreisen Siegen-Wittgenstein und Rendsburg-Eckernförde und dem Berliner Bezirk Spandau. Dabei kümmern wir uns auch um einen Austausch in Sachen Jugendarbeit, Bildung, Kultur und Kunst.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 220 (7/2024).
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