15. Sielmanns Heidelauf im Regen: 404 Läuferinnen und Läufer in der Döberitzer Heide!
Immer am 3. Samstag im Juni wird der Heidelauf in Dallgow-Döberitz veranstaltet. Vom Startpunkt im Artilleriepark direkt an der B5 geht es zu einem Rundkurs in die Döberitzer Heide. Die Teilnehmer können auf einer 5-, einer 10- oder einer 22-Kilometer-Tour die Natur genießen – und sich dabei eine neue Läufer-Medaille verdienen. Beim 15. Heidelauf gingen am 14. Juni 404 Läuferinnen und Läufer an den Start, Kinder ebenso wie Erwachsene und sogar Senioren.
Peter Weiss von der Dallgower Firma “Küchen Weiss” gehört zu den Hauptsponsoren des jährlich stattfindenden Heidelaufs. Das ist kein Wunder, denn Peter Weiss ist selbst ein leidenschaftlicher Läufer, der nur zu gern in die Laufschuhe schlüpft, um gemeinsam mit den anderen Sportlern durch die Döberitzer Heide zu laufen: “Der Heidelauf ist bei den Läufern aus Berlin und Brandenburg sehr beliebt, weil er sehr familiär und gemütlich ist, weil die Laufstrecke durch die Döberitzer Heide einmalig ist und weil das Startgeld wirklich noch bezahlbar ist. Und wo sonst bekommt man für sein Startgeld nicht nur eine Medaille nach dem Lauf, sondern vorher auch noch ein eigenes T-Shirt? Ich selbst bin in diesem Jahr nur die 10-Kilometer-Strecke gelaufen, weil ich noch ein wenig das ganze Drumherum und die Atmosphäre vor Ort genießen wollte.”
Der “Sielmanns Heidelauf in der Döberitzer Heide vom SV Dallgow 47”, wie er vollständig heißt, wird vom SV Dallgow 47 e.V. in Kooperation mit der Heinz Sielmann Stiftung durchgeführt. Er ist übrigens Teil des Havellandcups, der mehrere Läufe im Landkreis zu einer besonderen Challenge zusammenfasst. In diesem Jahr hatten sich wieder 500 Läufer zum Heidelauf angemeldet. An den Start gegangen sind aber letztendlich nur 404.
Sicherlich hat der angekündigte Regen so manchen Läufer davon abgehalten, ins Auto zu steigen. Tatsächlich setzte ein üppiger Landregen genau in dem Moment ein, als Thomas Swiderski vom SV Dallgow die Pistole mit dem Startschuss abfeuerte: Trocken hat es da niemand ins Ziel geschafft. Moderator Ronny Bartel: “Im letzten Jahr war es viel zu heiß, in diesem Jahr hat es ordentlich geregnet.” Irgendwas ist eben immer: Davor ist eine Outdoor-Veranstaltung nicht gefeit.
Vor dem Start wurden die Läufer in drei “Boxen” voneinander getrennt. Der Start jeder Gruppe wurde etwas zeitversetzt ausgelöst. Der Streckenverlauf selbst war in der Döberitzer Heide markiert, sodass die Läufer jederzeit wussten, wohin sie ihre Schritte zu lenken hatten. Bereits auf der kürzesten Strecke ging es bergauf und bergab – insgesamt 86 Höhenmeter mussten überwunden werden.
Richtig etwas zu sehen bekamen die ausdauernden Läufer auf der 21,88-Kilometer-Strecke. Sie führte mitten durch den Wald, durch die Heide, über die Sandwüste hinweg, an Mooren entlang und über Berge. 152 Höhenmeter galt es zu überwinden. Insgesamt sechs Verpflegungspunkte gab es entlang der Laufstrecke. Aufgeschnittene Bananen und Becher mit Wasser standen hier für die Läufer bereit.
Zu den Besuchern des Heidelaufs zählte auch Dallgows Bürgermeister Sven Richter, der sichtlich stolz auf das Event war: “Der Heidelauf ist superwichtig für Dallgow-Döberitz. Er hat eine Strahlwirkung weit über die Gemeinde hinaus. Auf dem Parkplatz habe ich bereits Fahrzeuge aus dem ganzen Havelland gesehen. Der Heidelauf ist darüber hinaus nur positiv besetzt: Man läuft durch unsere schöne Döberitzer Heide und tut dabei auch noch etwas für seine Gesundheit.”
Der Bürgermeister hatte leider noch Termine und konnte selbst nicht mitlaufen. Ganz anders Georg Baumann (48) aus Falkensee. Er startete mit der Nummer 5 in den Lauf: “Ich habe tatsächlich aus gesundheitlichen Gründen mit dem Laufen angefangen, ich wollte Gewicht verlieren. Jetzt laufe ich regelmäßig seit vier Jahren. Ich habe mich festgebissen. Es ist ein guter Ausgleich zur Arbeit. Ich laufe durch den Wald und denke dabei einfach an gar nichts. Beim Heidelauf bin ich übrigens zum ersten Mal mit dabei. Ich laufe die 22-Kilometer-Strecke. Für mich ist das ein gutes Training für einen Marathon.”
Auch Torsten Heitmann (53) aus Falkensee startete beim Heidelauf: “Ich bin durch meine Frau Melli zum Laufen gekommen. Sie hat vor fünf Jahren beim Heidelauf mitgemacht und mich einfach mit angemeldet. Sie ist zehn Kilometer gelaufen, ich fünf. Seitdem laufe ich zwei, drei Mal die Woche, aber immer alleine. Letztens bin ich von Falkensee aus zu Karls gelaufen und dann durch die Heide wieder zurück. Das waren 18 Kilometer. Das reicht dann aber auch. Ich laufe keinen Marathon, dafür habe ich weder die Zeit noch die Ausdauer.”
Der Regen hat einige Läufer anscheinend dazu angespornt, noch schneller als sonst zu laufen. So gab es am Ende gleich zwei neue Streckenrekorde, die Cheforganisator Thomas Peters und sein Team notieren durften. Kevin Helmke vom SCC Berlin setzte mit einer Laufzeit von 36:14 Minuten eine neue Bestmarke für die 10-Kilometer-Strecke. Und Nikki Johnstone von der LG Nord Berlin stellte mit einer Zeit von 1:16:23 Stunden einen neuen Rekord für die 22 Kilometer auf.
Heidelauf verpasst? Der 16. Heidelauf findet am 21. Juni 2025 statt. Eine Anmeldung wird ab dem Februar 2025 möglich sein. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 220 (7/2024).
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