14. Reit- und Springturnier in Brieselang: 500 Reiterinnen und Reiter in 26 Dressur- und Springprüfungen!

Das Havelland ist Pferdeland, der Pferdesport wird hier ganz besonders groß geschrieben. So auch im “Reit- und Fahrverein Brieselang e.V.”, der im letzten Jahr 25 Jahre alt geworden ist. Am 8. und 9. Juni war der Verein Gastgeber für das 14. Reit- und Springturnier auf der Anlage von Mathias Polzfuß. Reiterinnen und Reiter aus der ganzen Region reisten an, um sich dem Wettbewerb in der Dressur oder beim Springreiten zu stellen.
Sie kamen aus Berlin und Brandenburg angereist, aber auch aus Mecklenburg und Sachsen-Anhalt: Viele Reiterinnen und Reiter, die für ihren Sport brennen, hatten den mitunter weiten Weg ins Havelland auf sich genommen, um sich beim 14. Reit- und Springturnier vom “Reit- und Fahrverein Brieselang” zu beweisen.
Der Verein, der an die 150 Mitglieder hat (darunter zur Hälfte Kinder und Jugendliche), bringt bereits eine Menge Erfahrung beim Ausrichten großer Turniere mit: Nur die Corona-Pandemie hat die Kette alljährlicher Veranstaltungen kurz unterbrochen. Um die 500 Reiterinnen und Reiter samt ihren Begleitungen angemessen unterzubringen, wurden kurzerhand die Vereinswiesen zu Parkplätzen umgebaut. Zwischen dem Springplatz, einer Dressurhalle und dem Dressurplatz im Freien hatte man eine große Come-together-Area mit Bierzeltgarnituren, Zelten und verschiedenen Catering-Angeboten aufgebaut. Hier konnten sich die Gäste selbst gebackenen Kuchen von den Vereinsmitgliedern, eiskaltes Eis von Janny’s Eis Falkensee oder aber Pitabrot mit Gyros vom griechischen Foodtruck schmecken lassen und zugleich miteinander ins Gespräch kommen.
Ganz egal, ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene: 26 verschiedene Wettbewerbe warteten an beiden Tagen des Wochenendes auf die Reiter, darunter auf dem Springplatz das Mannschaftsspringen, die Stilspringprüfung oder aber die Prüfung “Jump and Run”, bei dem immer ein Reiter und ein Läufer ein Team bilden. Bei der Dressur ging es u.a. um die Dressurprüfung auf Kandare oder bei den Jüngsten um die Führzügel-Challenge.
Silvana Polzfuß ist die Vorsitzende im Reit- und Fahrverein, sie hatte auch die Turnierleitung inne: “Die Dressurprüpfungen konnten schon einmal fünf bis sieben Minuten lang sein. Da mussten die Reiter verschiedene Lektionen reiten, darunter Schritt, Trab, Galopp, Außengalopp, Mittelgalopp, Versammelter Galopp, Schultervor oder Traversalen. Die Prüfer achten dabei immer auch darauf, wie gut Pferde und Reiter miteinander harmonieren. Auf die Sieger der einzelnen Wettbewerbe warteten Schleifen und Siegerdecken. Wir haben zum Glück viele Sponsoren gewinnen können, die ein so aufwändiges Turnier überhaupt möglich gemacht haben.”
Turniere wie das vom Brieselanger Verein gibt es viele in ganz Deutschland. Versierte Reiterinnen und Reiter können sich über ein übergreifendes Portal anmelden, um dann gezielt den Wettbewerb bei verschiedenen Veranstaltern zu suchen.
Inbesondere auf dem Springplatz, wenn die Pferde manchmal samt Reiter meterhoch über ein hölzernes Hindernis hinwegsetzen, fragt man sich: Kann das denn gut gehen? Ist das nicht gefährlich?
Silvana Polzfuß: “Sicherheit steht bei uns immer an allererster Stelle. Unsere Richter kontrollieren mitunter auch, ob das Sattelzeug richtig sitzt. Die Reiter müssen einen Helm tragen, beim Springen empfehlen wir auch eine Sicherheitsweste. Auch das Tierwohl ist uns sehr wichtig. Dazu gehört auch, dass wir die Pferde, die gerade nicht auf dem Platz stehen, weit genug von den Zuschauern trennen, sodass sie zur Ruhe kommen können.”
Wie läuft eigentlich ein Durchgang beim Springreiten ab? Silvana Polzfuß: “Es gibt einen Parcours mit mehreren Hindernissen, die auf einem fest vorgegebenen Weg in einer vorgegebenen Zeit zu überspringen sind. Abzüge gibt es in den Punkten, wenn ein Hindernis nicht im ersten Versuch übersprungen wird oder wenn Stangen oder Planken nach einer Berührung mit den bandagierten Beinen der Pferde fallen.”
Die Hindernisse beim Springreiten sehen sehr verschieden aus. In der mittelschweren Klasse, die beim Turnier ausgeschrieben war, durften die Hindernisse nicht nur 1,25 Meter hoch, sondern auch genauso tief sein. Silvana Polzfuß: “So müssen die Pferde nicht nur hoch springen, sondern auch weit. Bleibt ein Pferd zwei Mal vor einem Hindernis stehen, ist man ausgeschieden. Hindernisse dürfen nicht ausgelassen werden.”
Der Reit- und Fahrverein Brieselang e.V. legt großen Wert auf die Nachwuchsarbeit, was auch beim Turnier zu sehen war. Nadine Nölte, langjähriges Vereinsmitglied und Trainerin vor Ort: “Bei uns sind deutlich mehr Mädchen und Frauen als Jungs und Männer anzutreffen, das ist aber beim Reiten so. Im Spitzensport finden wir etwas mehr Männer, aber nicht im Breitensport. Wer kein eigenes Pferd besitzt oder nicht von einer Reitbeteiligung profitieren kann, ist trotzdem nicht ausgeschlossen. In unserem Verein haben wir 13 Vereinspferde, auf denen nicht nur unsere minderjährigen Mitglieder reiten und auch bei den Turnieren antreten können. Sie brauchen allerdings noch ihre Reitkleidung, einen Sattel und die Trense.”
Das 14. Reit- und Springturnier ging bei bestem Wetter über die Bühne. Lief alles gut? Silvana Polzfuß: “Wir sind sehr zufrieden. Am wichtigen ist uns stets, dass so ein Turnier ohne Unfälle abläuft, also ohne verletzte Menschen und ohne verletzte Pferde.” (Text/Fotos: CS)
Info: Reit- und Fahrverein Brieselang e.V., Stallweg 8, 14656 Brieselang, www.rfvb.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 220 (7/2024).
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