Kino-Filmkritik: Bad Boys 4 – Ride or Die
“Dune Part Two” und “Furiosa: A Mad Max Saga” sind bislang die beiden großen Actionfilme im Jahr 2024. Da wir bereits Juni haben, ist das ganz schön dünn. In den Adern der Action-Junkies wartet das cineastische Adrenalin bereits darauf, in Mengen ausgeschüttet und zum Kochen gebracht zu werden. Wie gut, dass da die “Bad Boys” mit ordentlich PS unter der Motorhaube wieder über den Ocean Drive in Miami Beach brettern. Das Action-Franchise war in der Vergangenheit schon immer gut für gestochen scharfe Explosionen, viele coole Macho-Sprüche und jede Menge Buddy-Bromance.
Der erste “Bad Boys” Film aus der Jerry-Bruckheimer-Schmiede erschien 1995, der zweite Teil folgte 2003. Die beiden Regisseure Adil El Arbi und Bilall Fallah belebten die Filmserie 2020 neu – und führen die Geschichte nun in Teil vier mit dem Titel “Ride or Die” weiter.
Und es geht gleich richtig gut los. Detective Mike Lowrey (Will Smith)heiratet endlich. Niemand freut sich darüber mehr als sein Partner Marcus Burnett (Martin Lawrence), auch wenn er es ist, der direkt vor der Hochzeit noch mal eben eine Schießerei provoziert – weil er wieder einmal unterzuckert ist und ein Ginger Ale haben möchte.
Doch in Miami bleibt nicht alles eitel Sonnenschein. Mike und Marcus haben nur den allergrößten Respekt für ihren verstorbenen Captain Howard (Joe Pantoliano). Als dem posthum Geld untergeschoben wird und die bösen Wörter Kartell und Korruption fallen, wissen die “Bad Boys”, was zu tun ist – sie müssen den Namen ihres Captains wieder reinwaschen. Auch wenn das bedeutet, dass sie sich mit ganz bösen Buben anlegen müssen und schon bald auch den gesamten Polizeiapparat, die Marshalls und das FBI gegen sich haben.
Nach knapp zwei Stunden ist klar: Hier hat man wirklich alles richtig gemacht. Von der allerersten bis zur letzten Sekunde gibt es “Bad Boys” Feeling pur. Der Film hat keine einzige Länge, man starrt pausenlos gebannt auf die Leinwand. Nur am Ende sorgen ein paar obskure Logiklöcher für Abzüge in der B-Note.
Also: Es gibt einmal mehr gestochen scharfe Aufnahmen aus Miami, die Glamour und Glitzer der Stadt zeigen und somit eine tolle Kulisse für den Film präsentieren. Auch wenn es durchaus einmal in die finstersten Hinterhöfe gehen darf. Die 100 Millionen Dollar Produktionskosten sieht man auf jeden Fall.
Auch die Action ist grandios. Es gibt schnelle Schnitte, rasante Autos, Action im Helikopter, Unterwasserszenen und natürlich jede Menge Schießereien und Kloppereien. Das Label “FSK 16” trägt der Film nicht umsonst: Es geht nicht gerade zartbesaitet zur Sache.
Ganz hervorragend ist wieder die Chemie zwischen Will Smith und Martin Lawrence. Wie die beiden vor der Kamera zusammenwirken und sich die Bälle zuwerfen, ist einfach sensationell. Dabei gelingt es dem Film, dass beide Charaktere ganz neue Nuancen von sich zeigen und sich weiterentwickeln. Insbesondere Martin Lawrence bekommt deutlich mehr Screentime und kann sein ganzes Comedy-Gespür voll ausleben.
Bleibt der Humor, der immer wieder geschickt eingesetzt wird, um das Publikum nach gepfeffert harten Action-Szenen wieder etwas zu entspannen. Der Mix aus netten Lachern, coolen Sprüchen und ordentlich Krawumm gelingt den Machern auf jeden Fall sehr gut. (CS / Bilder: Sony Pictures)
Fazit: 4,5 von 5 Sternen (FSK: 16)
Spieldauer: 115 Minuten
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Coy9T15o3_w
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 123 (6/2024).
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