Bald eingeschult: Das Elstaler “Schulzentrum Heinz Sielmann” wächst!
Das “Schulzentrum Heinz Sielmann” in Elstal nimmt zunehmend finale Formen an. Nachdem die Oberschule saniert und ausgebaut wurde und eine neue Dreifeld-Sporthalle entstanden ist, geht es nun mit den Außenanlagen und der neuen Grundschule weiter. Die Elstaler Grundschule ist tatsächlich bereits so gut wie fertiggestellt: Nach den Sommerferien kann es mit der Beschulung von zunächst 175 Kindern losgehen.
Raiko Bäker (45) ist der neue Schulleiter, der ab sofort über das gesamte “Schulzentrum Heinz Sielmann” wacht. Er wohnt in Potsdam und war vorher Konrektor in einer Oberschule in Neuruppin. Er freut sich, dass es am Standort spürbar voran geht.
Nach dem Ausbau der Oberschule (www.schulzentrum-elstal.de) mit ihren etwa 375 Schülern in einem Gebäude mit fast 100-jähriger Schultradition ging es vor Ort weiter mit dem Bau einer gut zehn Millionen Euro teuren Dreifeld-Sporthalle.
Inzwischen ist auch der Außenbereich der Sportanlage fertiggestellt worden – mit der Möglichkeit, auf dem neuen Sportplatz Fußball, Volleyball oder Basketball zu spielen, eine Wurfanlage zu nutzen oder sich im Weitsprung zu versuchen – von vier 80-Meter-Sprintbahnen ganz zu schweigen.
Ein kleines Eichenwäldchen mitten auf dem Schulgelände konnte erhalten werden. Im Schatten der Bäume ist nun ein Kletterparcours entstanden, der in den späteren Schulpausen sicherlich einmal ein echter Aktivitätsmagnet für die Gleichgewichts-Challenges der Schüler werden wird.
Nicole Mühlhausen, Sachgebietsleiterin “Gebäudemanagement und Hochbau” der Gemeinde Wustermark, sagte am 28. Mai bei einer Begehung der Baustelle: “Es kommen auch noch ein großer Kletterturm mit Rutsche, eine Sechseckschaukel, eine Kletterspinne und eine Reckstange hinzu. Auch ein Schulgarten darf nicht fehlen”
Das extrem hochwertige Pausenangebot soll natürlich später von den Schülern der neuen Grundschule genutzt werden, die zurzeit den vierten Bauabschnitt vor Ort bildet und etwa 26 Millionen Euro kostet, die die Gemeinde Wustermark nahezu vollständig aus eigener Kraft stemmt. Grundschule und Oberschule bilden später zusammen das Elstaler “Schulzentrum Heinz Sielmann”.
Die neue dreizügige Grundschule schlägt konzeptionelle Wege ein, die für das Land Brandenburg bislang absolut einzigartig sind. Es wird im Gebäude später sechs Lernhäuser geben. In jedem Seitenstrang, der vom Hauptgang abgeht, finden sich immer drei Klassenräume, zwei Horträume, ein Differenzierungsraum, ein Teamraum für die Lehrer und Toiletten. Hinzu kommt ein großer Gemeinschaftsraum in der Mitte, in dem auch die Garderobe zu finden ist. Jeder Schüler hat hier einen eigenen Spind.
Die Idee ist, dass die Schüler in ihrem festen Lernhaus bleiben und auch nach Schulschluss einfach in die gegenüberliegenden Horträume wechseln, ohne das Lernhaus verlassen zu müssen. Ein Lernhaus kann immer 75 Schüler aufnehmen.
Jedes Lernhaus hat übrigens eine eigene Farbe und ein eigenes Mottotier, das bereits im Hauptgang sichtbar sein wird. In Anlehnung an die namensgebende Heinz Sielmann Stiftung werden das die Tiere Reh, Wisent, Przewalski-Pferd, Wiedehopf, Urzeitkrebs und Wildbiene sein. So findet jedes Kind alleine schon von der Farbe und vom Mottotier her schnell das eigene Lernhaus. Nicole Mühlhausen: “Unsere Grundschule wird sehr farbenfroh sein. Gemeinsam mit den Kindern werden wir auch noch eigene Namen für die Lernhäuser finden.”
Nicole Mühlhausen: “Wir haben ein offenes Hortsystem. Die Kinder können sich frei entscheiden, ob sie nach der Schule in ihrem Lernhaus bleiben oder ein anderes besuchen. Der Hort bietet u.a. einen Spieleraum, einen Chill-Raum, einen Theaterraum und eine Werkstatt an. Unser Angebot an die Kinder: Bleibt in der Schule, werdet kreativ, legt Smartphone und Tablet einmal zur Seite. Wir möchten tolle Angebote schaffen für den ganzen Tag.”
Wer darf denn nun alles in die schicke neue Grundschule, die zwar aus Stahlbeton gebaut ist, aber ganz viel mit Steinfliesen und nachhaltigem Holz arbeitet? Wustermarks Vize-Bürgermeister Uwe Schollän: “Wenn alles gut geht, eröffnen wir die Grundschule im September zum neuen Schuljahr. Es wird drei neue erste Klassen mit Kindern aus Elstal geben. Aus der Grundschule “Otto Lilienthal” direkt in Wustermark werden sechs zurzeit noch erste und zweite Klassen umziehen, sowie zwei vierte Klassen und eine fünfte Klasse. Damit wird sich auch die räumlich angespannte Situation in der Wustermarker Grundschule deutlich verbessern. Somit startet die neue Grundschule nicht so leer. Im zweiten Schuljahr zieht sie sich voll.”
Schulleiter Raiko Bäker: “Das Kollegium für die neue Grundschule steht bereits. Zwölf Lehrerinnen und Lehrer werden die Schüler unterrichten. Es kommt auch noch ein eigener Rektor für die Grundschule.”
Nicole Mühlhausen: “Es gehen von unserer Seite zwölf Erzieherinnen und Erzieher an den Start, damit auch im Hort-Bereich der Personalschlüssel stimmt.”
Zur Grundschule wird auch eine große Mensa gehören, in der 150 Kinder zeitgleich essen können. Nicole Mühlhausen: “Diese Mensa lässt sich auch von Außenstehenden mieten. Es könnte für Elstal die zentrale Feierstelle werden. Wir haben extra dafür eine mobile Bühne angeschafft, die vor Ort im Stuhllager untergebracht ist. Die Mieter könnten auch die separate Lernküche mit benutzen, die in die Mensa integriert ist, da die eigentliche Mensaküche selbst nicht von Dritten betreten werden darf.”
Mit der Heinz Sielmann Stiftung gibt es bereis einen Kooperationsvertrag, der noch intensiviert werden soll. Nicole Mühlhausen: “Die Lernhäuser der Grundschule sollen über ihre Namensgebung einen ersten Bezug herstellen. Es sind aber auch gemeinsame AGs angedacht.”
Wie modern die neue Grundschule ist, zeigt sich auch an der Tatsache, dass es keine Klimaanlage gibt. Stattdessen gibt es eine intelligente Lüftung mit Dunkelsensor: Abends öffnen sich von selbst die Fenster und lassen die erwärmte Luft heraus.
Ziel ist es natürlich, dass die Grundschüler ihre gesamte Schullaufbahn vor Ort im “Schulzentrum Heinz Sielmann” absolvieren können. So können sie gleich von der Grundschule in die Oberschule wechseln. Nur bei einem Abiturwunsch müssten sie das Schulzentrum verlassen.
Es gibt aber bereits Bestrebungen, aus der Oberschule eine Gesamtschule zu machen, in der sich auch ein Abitur erlangen ließe. Der vom havelländischen Kreistag beschlossene Schulentwicklungsplan würde das begrüßen. (Text/Fotos: CS / Luftbilder: Sebastian Kelm – Gemeinde Wustermark)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 220 (7/2024).
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