Großes Thema Inkontinenz: Kontinenz- und Beckenbodenzentrum in den Havelland Kliniken!
Über fünf Millionen Menschen – Frauen wie Männer – sind in Deutschland von Inkontinenz betroffen. Darunter versteht man den unfreiwilligen Verlust von Urin oder Stuhl. Viele Betroffene verschweigen ihr Problem, weil es ihnen äußerst peinlich ist. Dabei lässt sich so manche Inkontinenz mit einem kleinen minimalinvasiven Eingriff beheben. Die Havelland Kliniken unterhalten an den Standorten Nauen und Rathenow ein Kontinenz- und Beckenbodenzentrum. Hier schließen sich Spezialisten verschiedener Fachrichtungen zusammen, um Früherkennung, Diagnostik und Behandlung abzustimmen. (ANZEIGE)
Vom 15. bis zum 23. Juni ruft die “Deutsche Kontinenz Gesellschaft” (www.kontinenz-gesellschaft.de) die “Welt-Kontinenz-Woche” aus. In dieser Woche wird es deutschlandweit zu besonderen Aktionen kommen, um Ärzte und Betroffene miteinander in den Dialog zu führen. Auch die Havelland Kliniken möchten sich an diesem Event beteiligen – mit einem Tag der offenen Tür für die Öffentlichkeit am 18. Juni und einem informativen Stammtisch für die niedergelassenen Ärzte am 19. Juni.
Aber worum geht es eigentlich beim drängenden Thema Inkontinenz? In den Havelland Kliniken gibt es bereits seit vielen Jahren ein interdisziplinäres Kontinenz- und Beckenbodenzentrum, das mit viel Kompetenz und auch Empathie dabei hilft, eine Harn- oder Stuhlinkontinenz in den Griff zu bekommen.
Die Leiterin des Zentrums ist Dr. med. Kerstin Aurich: “Seit 25 Jahren arbeite ich in den Havelland Kliniken. Von Beginn an haben wir Stück für Stück daran gearbeitet, ein interdisziplinäres Kontinenz- und Beckenbodenzentrum aufzubauen. Bei uns arbeiten die Gynäkologie, die Chirurgie und die Urologie Hand in Hand. Sie werden durch speziell geschulte Pflegekräfte, unsere Kontinenzmanagerinnen, unterstützt. Wir bieten ambulante und stationäre Sprechstunden und natürlich die entsprechenden Eingriffe an, die in der Regel minimalinvasiv stattfinden.”
Oft kommen Patienten, weil bei einem Husten, Niesen oder Lachen unbeabsichtigt Urin abgeht. Das kann auch nach einer Geburt auftreten. Oder es kam aus verschiedenen Gründen zu einer Absenkung der Gebärmutter, der Harnblase oder des Darms, was zu einer Inkontinenz führen kann.
Für die Patienten steht in den Havelland Kliniken eine sehr moderne Diagnostik bereit – von der Endosonografie über eine Blasendruckmessung, die Rektomanometrie, eine Blasen- oder Darmspiegelung bis hin zu CT und MRT. So lässt sich das aktuelle Krankheitsbild abklären.
Zur Behandlung stehen innovative Therapieformen wie etwa die Elektrostimulation (TENS), eine Injektionstherapie (Urethrabulking) oder das Einsetzen spannungsfreier Bänder (TVT, TOT) bereit. Möglich ist es sogar, einen künstlichen Harnröhrenschließmuskel zu setzen.
Dr. Kerstin Aurich: “Aber zunächst steht natürlich immer das persönliche Gespräch im Vordergrund. In unseren Sprechstunden können sich uns die Patienten mitteilen. Sie sprechen über ihre Harn- oder Stuhlinkontinenz oder über Probleme mit der Harnblase oder dem Stuhlgang. Viele vor allem der älteren Patienten behelfen sich zunächst mit dem Tragen von Einlagen. Sie kommen leider erst dann zu uns, wenn das Problem schon lange besteht und weit fortgeschritten ist. Ganz wichtig ist: Niemand braucht sich zu schämen und muss sich auch nicht blöd fühlen, weil er so intime Sachen über sich preisgibt. Wir befinden uns in einem geschlossenen Raum, alles bleibt unter uns, alles ist ganz natürlich. Wir werden alle älter – und es kann jeden von uns treffen.”
Eine zentrale Terminvereinbarung erfolgt für den Standort Nauen über das Aufnahme- und Belegungszentrum (ABZ): 033221-42-1200.
Was passiert in einer solchen Sprechstunde? Dr. Kerstin Aurich: “Wir untersuchen jeden Patienten und führen eine umfassende Anamnese durch. Dabei nehmen wir uns pro Patient eine halbe bis dreiviertel Stunde Zeit, um z.B. auch über flankierende Erkrankungen zu sprechen. Mitunter spielt ein Diabetes eine große Rolle, wenn es um Inkontinenz oder Blasenentleerungsstörungen geht. Doch auch eine Absenkung der Gebärmutter oder der Blase können eine Rolle spielen.”
Nicht immer muss gleich operiert werden. Es kann auch sein, dass etwa eine Beckenbodengymnastik oder auch eine Östrogenisierung der Scheide ausreichen.
Dr. med. Kerstin Aurich: “Wir arbeiten immer erst konservativ. Gute Erfolge bei plötzlich übermächtigem Harndrang haben wir mit der Akupunktur erzielen können. Ein operativer Eingriff erfolgt nur, wenn das Problem auf andere Weise nicht zu beheben ist. Unsere Patienten werden so lange behandelt, bis sie zufrieden sind. So treffen wir uns gern sechs Wochen nach einem Eingriff und auch noch einmal ein Jahr später wieder, um über die Fortschritte nach der Operation zu sprechen.”
Ein gutes Beispiel für einen schnellen und Erfolg versprechenden Eingriff ist das “tension-free Vaginal Tape”, kurz TOT oder TVT genannt. Dr. med. Kerstin Aurich: “Bei einem zehnminütigem Eingriff unter Narkose setze ich ein kleines Bändchen an die Harnröhre – und das war es auch schon.”
Dr. med Johannes Diermann ist Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurg und Proktologe – und damit für die „hintere Region“ zuständig. Seine Praxis ist offiziell anerkannte Beratungsstelle der deutschen Kontinenzgesellschaft. “Nach einem ausführlichen Gespräch über die Beschwerden erfolgt die genaue Untersuchung, da das Problem der Stuhlinkontinenz sehr komplex ist und unterschiedliche Ursachen haben kann, die sowohl vom Schließmuskel als auch vom Darm herrühren können”, sagt Dr. Diermann.
Mitunter geht es nur um die fehlende Kontrolle, wenn Patienten ihren Schließmuskel nicht normal zusammenkneifen können. Ihnen kann durch gezieltes Beckenbodentraining oder im Biofeedback-Training durch einen leichten elektrischen Stimulus geholfen werden. (Text: CS / Ärztefotos: CS)
Info: Havelland Kliniken GmbH, Kontinenz- und Beckenbodenzentrum, Ketziner Straße 21, 14641 Nauen, Tel.: 03321-421200
MVZ Nauen, Facharztpraxispraxis für Chirurgie, Ketziner Straße 13 a, 14641 Nauen, Tel.: 03321-421533
www.havelland-kliniken.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 218 (5/2024).
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