Auf dem Kopf: Was soll man tun, wenn sich das Auto überschlägt?
Das Auto ist noch immer das liebste Fortbewegungsmittel der Deutschen. Was passiert aber im Notfall, wenn das Auto bei schnellem Tempo vom Kurs abkommt und sich überschlägt? Wie verhält man sich da am besten? Auf dem “1. Tag des Bevölkerungsschutzes” am 11. Mai bot die Polizei den Besuchern an, in einem Überschlagsimulator Platz zu nehmen, um eigene Erfahrungen zu sammeln.
Die Straße ist glatt, ein Tier rennt auf die Straße, man war vielleicht unachtsam, man fährt in ein Nebelfeld oder nimmt die Kurve viel zu schnell. Es gibt sehr viele Gründe, die dazu führen können, dass man plötzlich die Kontrolle über sein Auto verliert. Wenn es sich überschlägt, und auf dem Dach landet, ist guter Rat teuer. Wie verhält man sich denn nun?
Eins ist klar: Landet das Auto auf dem Dach, hängt der Fahrer plötzlich kopfüber in seinem Gurt. Wer den Gurt einfach öffnet, riskiert, der Schwerkraft folgend nach unten zu fallen, um sich beim Aufprall schwer am Kopf zu verletzen oder sogar das Genick zu brechen. Es sind schon Menschen an dieser einfachen Handlung gestorben, nachdem der Unfall eigentlich schon beendet war und alle Bewegungen zum Stillstand gekommen sind.
Auf dem “1. Tag des Bevölkerungsschutzes” stand deswegen die Polizei aus dem Havelland bereit, um den Menschen ganz anschaulich im Überschlagsimulator zu zeigen, wie man sich am besten im Ernstfall verhält. Beim Überschlagsimulator nimmt man in einem Auto Platz und schnallt sich an. Anschließend dreht sich das in ein Metallkonstrukt eingespannte Auto aufs Dach. Kai Kokosza ist Polizeiobermeister in der Dienststelle in Nauen. Er erklärte: “Es geht darum, den Überschlag zu simulieren, um gezielt üben zu können, wie man sich anschließend aus dieser Lage befreien kann. Denn wenn am Unfallort keine Hilfe zu erwarten ist, muss ich mich selbst aus der Situation befreien und mein Fahrzeug irgendwie verlassen.”
Die Polizei kann in der nachgestellten Situation im Simulator besonders anschaulich vemitteln, wie man sich aus dem Fahrzeug befreit, ohne plötzlich mit dem ganzen eigenen Körpergewicht auf den Kopf zu fallen. Die Havelländer Polizei war das erste Mal mit dem Simulator unterwegs. Aber es gab bereits in der Ausbildung ersten Kontakt. Kai Kokosza: “Wenn man sich nach dem Überschlag kurz sortiert und feststellt, dass man einen Plan hat und weiß, wie man vorgehen muss, ist das schon ein sehr positives Gefühl.”
Was ist also zu tun? Kai Kokosza: “Mit dem Arm, der zum Fenster hin zeigt, stützt man sich am Fahrzeughimmel ab – und schützt so bereits den Kopf. Anschließend zieht man die Füße in Richtung Armaturenbrett, sodass man sich mit den Füßen abstützen und im Sitz verkeilen kann. Dabei baut man Körperspannung auf. Mit dem freien Arm wird der Schultergurt abgestreift, danach wird die Schnalle gesucht. Nun kann man den Beckengurt lösen, um kontrolliert ins Fahrzeuginnere abzurollen. Anschließend kann man versuchen, das Fahrzeug zu verlassen.” (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 219 (6/2024).
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