Come Together vom Innovationsbündnis Havelland: Führt der Pendlerverkehr bald über den Havelkanal-Radweg zum GVZ Wustermark?
Im Innovationsbündnis Havelland e.V. kommen Menschen zusammen, die unabhängig von Parteien versuchen möchten, ein kreatives Netzwerk aufzubauen und gemeinsam etwas im Havelland zu bewegen. Am 16. Mai kam es zu einem großen “Come Together” in Buchow-Kapzow. Thema war neben der allgemeinen Mobilität im ländlichen Raum insbesondere der angedachte Havelkanal-Radweg.
Der Havelkanal-Radweg könnte einmal gut ausgebaut von Nieder Neuendorf bis nach Paretz führen. Auf 34 Kilometern Strecke würde er fünf Gemeinden und zwei Landkreise klimafreundlich miteinander verbinden, etwas für die Mobilität im ländlichen Bereich unternehmen und auch den Tourismus vor Ort befördern.
Es ist ein großes Anliegen vom Verein “Innovationsbündnis Havelland” (www.innovationsbuendnis.org), diesen speziellen Radweg von der reinen Vision in die Realität umzusiedeln. In Teilen ist der Radweg bereits ausgebaut, in Teilen aber noch ein sandiger Wirtschaftsweg, der zum Radfahren nur bedingt geeignet ist. Stellenweise regt sich wie in Schönwalde-Glien sogar Widerstand gegen den Ausbau des Radweges.
Am 16. Mai bat das 2019 von der Stifterin Dr. Helga Breuninger und dem Landrat Roger Lewandowski gegründete “Innovationsbündnis Havelland” zu einem großen “Come Together” mitten auf der grünen Wiese in Buchow-Karpzow. Der besondere Clou: Die Teilnehmer konnten von Paretz aus in einer geführten Radtour entlang des ehemaligen Betriebsweges das schon recht gut befahrbare Teilstück des Havelkanal-Radwegs selbst erkunden, um dann in Buchow-Karpzow abzubiegen und Rast zu machen.
Vor Ort zeichnete Ulrich Koltzer von der Steuerungsgruppe zunächst Günter Schwudke aus. Der Leiter der AG “Radweg” kümmert sich mit allergrößtem Engagement um sein Radfahrer-freundliches Projekt: “Von Hennigsdorf nach Schönwalde-Glien ist ein acht Kilometer langes Stück vom Havelkanal-Radweg bereits fertig ausgebaut und asphaltiert. Es ist schon jetzt der meistbefahrene Radweg im Havelland. Ein weiteres Teilstück ist zwischen Falkenrehde und Buchow-Karpzow ausgebaut worden.”
Ulrich Koltzer brachte den Gedanken auf, dass der Havelkanal-Radweg sogar dabei helfen könnte, die Pendlerströme hin zum GVZ Wustermark und zum kommenden GVZ Brieselang auf das Fahrrad umzulenken: “Alleine im GVZ Wustermark sind 4.000 Beschäftigte betroffen, für die der Kanalweg einmal eine Verbindung zur Arbeitsstelle sein könnte. So wird ein Anreiz geschaffen, auf das Auto zu verzichten.”
Beim “Come together” wurde bei Gulaschsuppe aus der Feldküche auch intensiv über die Mobilität im ländlichen Raum und über die Klimaschutzziele diskutiert.
Landrat Roger Lewandowski erteilte vielen Hoffnungen einen frustrierten Dämpfer: “Das Klimaschutzgesetz ist zunächst nur eine Absichtserklärung. Die Fördertöpfe sind leer, es ist kein Geld mehr da. So funktioniert die Mobilitätswende leider nicht.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 219 (6/2024).
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