Kino-Filmkritik: Arthur der Große
Hollywood-Schauspieler Mark Wahlberg hat es sich in den letzten Jahren zur Aufgabe gemacht, “wahre Geschichten” auf die Kinoleinwand zu bringen. So hat er in “Deepwater Horizon” die Ölkatastrophe von 2010 im Golf von Mexiko visualisiert – und nahm sich in “Boston” das Attentat auf den Boston Marathon aus dem Jahre 2013 vor.
Auch in “Arthur der Große” geht es wieder um eine Geschichte, die sich (fast) genau so auch im richtigen Leben zugetragen hat – und zwar im Jahr 2014.
Michael Light (Mark Wahlberg) ist absoluter Extremsportler. Ihm mangelt es nicht an Ehrgeiz, nur an wirklich bedeutsamen Siegen. Nur wird er auch nicht jünger, seine Laufbahn als Adventure Racer nähert sich langsam ihrem Ende. Die “Adventure Racing World Championships” in der Dominikanischen Republik sind für ihn die allerletzte Chance, um einen wirklich großen Wettkampf zu gewinnen. Mit viel Mühe, Überredungskunst, Geld und auch kleinen Notlügen gelingt es Michael, noch einmal ein Team auf die Beine zu stellen. Leo (Simu Liu), Olivia (Nathalie Emmanuel) Chik (Ali Suliman) und Michael haben zehn Tage Zeit, um 435 Meilen zu überwinden – zu Fuß, auf dem Rad oder im Boot.
Regisseur Simon Cellan Jones schafft es von Anfang an, die Zuschauer im Kinosaal für den Wettbewerb zu begeistern. Tolle Bilder aus dem Dschungel konkurrieren dabei mit Szenen aus dem extrem harten Rennen. Hier wird sofort klar, wie unfassbar fordernd die Abschnitte des Rennens sind. Es geht nicht nur um Ausdauer, Kraft und Wagemut, sondern auch um Taktik, besondere Skills beim Kartenlesen und ein kleines Quäntchen Glück. Der Film beleuchtet auch den extremen Konkurrenzkampf mit den anderen Teams. Denn in Erinnerung bleibt am Ende nur der, der das Rennen auch gewinnt.
Und dann passiert es: Ein zerzauster Straßenhund schließt sich plötzlich der kleinen Gruppe aus Extremsportlern an. Gemeinsam überwinden sie alle Hindernisse und erleben zusammen große Abenteuer. Aus dem Straßenhund wird so “Arthur der Große”.
Doch schafft es das Team, den Straßenhund als Ballast abzuwerfen, da doch der eigene Sieg endlich in Reichweite liegt und der Hund zu einem echten Hindernis wird, der den sportlichen Traum gefährdet? Oder sind Loyalität, Zusammenhalt und Freundschaft am Ende doch der größere Gewinn? Der Film zeigt sehr gut, wie die Bekanntschaft mit einem Hund dafür sorgt, dass der Extremsportler Michael seinen Fokus aufbricht und langsam wieder dazu befähigt wird, auch das Leben rechts und links neben seiner Sportkarriere wahrzunehmen. Schließlich wartet Zuhause eine schwangere Frau auf den Spitzensportler. Der muss erkennen, dass ihm der Sport bislang große Glücksgefühle vorenthalten hat. Vielleicht lassen sie sich ja außerhalb der großen Rennen finden?
Bewegend wird dieser Film für die ganze Familie, wenn man nach dem Abspann sitzenbleibt. Dann werden viele Fotos vom echten Extremsportler und seinem Hund gezeigt. Spätestens jetzt begreift der Zuschauer, dass es wirklich um eine wahre Geschichte geht. Michael Light, der “in echt” Mikael Lindnord heißt und aus Schweden kommt, hat über den Straßenhund Arthur sogar ein Buch geschrieben: “Arthur: Der Hund, der den Dschungel durchquerte, um ein Zuhause zu finden”. Im wahren Leben fand das Rennen übrigens in Ecuador statt. (CS / Bilder: Leonine Studios)
Fazit: 4 von 5 Sternen (FSK: 6)
Spieldauer: 106 Minuten
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=p9wcLvovROY
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 121 (4/2024).
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