Spielenachmittag beim kreativ e.V. in Schönwalde-Glien: Immer am Dienstagnachmittag treffen sich die Senioren!
Der Kreativ-Verein sorgt im Ortsteil Dorf von Schönwalde-Glien dafür, dass die Bewohner vor Ort nicht ganz von Kultur und Miteinander abgeschnitten werden. Seit einigen Monaten treffen sich immer am Dienstag gleich mehrere Senioren in der guten Stube vom Verein, um gemeinsam Karten zu spielen, Brettspiele auszuprobieren – oder um zu pokern. Gern können weitere Senioren zu der Gruppe hinzustoßen.
Im Kreativ-Verein tobt das Leben. Im eigenen Vereinshaus finden regelmäßig Ausstellungen und Lesungen statt, in der Scheune wird Theater gespielt und im Freien lassen die Boule-Freunde die Kugeln fliegen.
Noch relativ neu im abwechslungsreichen Portfolio des Vereins (www.kreativ-ev.de, Dorfstraße 7) ist der Spielenachmittag vor allem für Senioren, der immer am Dienstag von 16 bis 18 Uhr stattfindet.
Reinhold Ehl (75) erinnert sich: “Das hat vor gut einem dreiviertel Jahr angefangen. Da wurde in einer Runde gefragt, ob nicht noch jemand Lust darauf hat, zusammen ein paar Spiele auszuprobieren. Für diese Idee gab es sehr viel Zustimmung. Ich kann mich daran erinnern, dass wir mit Monopoly angefangen haben. Das hatte ich bestimmt seit 40 Jahren nicht mehr gespielt. Es hat aber viel Spaß gemacht.”
Schnell hat sich bei den Herren eine kleine, aber sehr konstante Skat-Runde herauskristallisiert. Reinhold Ehl: “Die Frauen sind immer so laut, wenn sie neue Spielregeln vorlesen und diskutieren, da haben wir Herren uns ins Nachbarzimmer zurückgezogen. Unser Klaus lebt im Seniorenwohnheim, er wird von der Tagesbetreuung gebracht. Und wenn wir um 18 Uhr mit Skat-Spielen fertg sind, dann rufen wir an und es kommt jemand und holt ihn wieder ab. Wir spielen aber nicht nur, wir unterhalten uns auch darüber, was uns in der vergangenen Woche beschäftigt hat oder was wir so erlebt haben.”
Nebenan “zocken” die Damen, meist sind es vier bis sechs. Beatrix Kwoke (75): “Jeder bringt einmal ein Spiel mit und dann entscheiden wir, was gespielt wird. Wir mögen Kartenspiele wie Phase 10, Uno Flip oder Skijo.”
Aber auch Spiele wie Kniffel oder Mensch Ärgere Dich nicht stehen auf dem Programm. Reinhold Ehl: “Ich habe mir auch schon einmal Casino-Chips ausgeborgt und den Senioren das moderne Poker-Spiel beigebracht, bei dem man nur zwei Karten in der Hand hält. Das hat den Leuten viel Spaß gemacht. Poker macht aber auch nur Freude, wenn man das passende Equipment nutzen kann.”
Gerade im ländlichen Bereich droht schnell die Vereinsamung, wenn im Alter Freunde sterben und nebenan vielleicht zunächst fremde Nachbarn aus der großen City einziehen. Reinhold Ehl: “Es ist ganz besonders wichtig, dass direkt hier im Dorf etwas angeboten wird, weil der Weg in die Siedlung vielleicht schon zu weit ist. Es wird hier auch sehr geschätzt, wenn Aktivität stattfindet. Dann haben die Menschen aus dem Dorf das Gefühl, dass hier noch Leben ist auf dem Land.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 215 (2/2024).
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