Weihnachtszauber zum Martinstag: Gänseschmaus in der Waldschule Pausin!
Am 11. November ist Martinstag. Traditionell beginnt an diesem Tag die Gänsebraten-Saison. Die Frage stellt sich dann in vielen Familien: Wo kann man sich denn das knusprig zubereitete Watschelfedervieh besonders lecker schmecken lassen? Ein echter Geheimtipp ist das alljährliche Gänseessen in der Waldschule Pausin. Hier wird sogar der Rotkohl noch selbst zubereitet.
Mitten am Angerdorf Pausin ist die Waldschule Pausin zu finden. Seit 1994 hat sich aus einem alten Vierseiten-Bauernhof eine vielseitige Eventstätte entwickelt, die der Gemeinde Schönwalde-Glien gehört, aber von der Waldschule Pausin GmbH betrieben wird.
Vor Ort haben in der Vergangenheit bereits über tausend Paare geheiratet: 2001 fand die erste standesamtliche Trauung im gemütlichen Ambiente mit vielen Möbeln aus der Gründerzeit statt. Die Waldschule Pausin ist nämlich ganz offiziell eine Außenstelle des Standesamtes Falkensee.
In der Waldschule sind aber auch viele Vereine aus der Nachbarschaft untergekommen. Hier treffen sich der Schachclub, der Anglerverein, der Kulturclub, die Volkssolidarität und der Seniorenverein vor Ort.
Gern lassen sich die Räumlichkeiten aber auch von Firmen und Privatleuten für Veranstaltungen aller Art mieten: Kleine und große Feiern können in der Waldschule Pausin mit Leichtigkeit durchgeführt werden. Schließlich gibt es drei Räume unterschiedlicher Größe, einen weitläufigen Garten und die Möglichkeiten, auch gleich noch das benötigte Catering im Haus zu buchen, ist vor Orts doch eine große Küche vorhanden.
Chefin im Haus ist Simone Döring: “Wir laden auch selbst immer wieder zu besonderen kulturellen Events oder zu einem Essen ein. Bei uns finden Lesungen statt, es werden musikalische Abende veranstaltet und wir laden auch schon einmal Kabarettisten zu einem humorvollen Spaßevent ein.”
Am 11. und auch am 12. November läuteten die Pausiner so etwa den “Weihnachtszauber zum Martinstag” ein. Vor allem Familien aus der Nachbarschaft nutzten die Möglichkeit sehr gern, um sich einen leckeren Gänsebraten schmecken zu lassen.
Simone Döring: “Wir wurden auch in diesem Jahr wieder sehr gut gebucht. Tatschlich waren wir mehr als überrascht über das große Feedback. Wir bieten aber auch sehr große Portionen zu fairen Preisen.”
Wer am 11. oder 12. November zum Schmausen an einem fest reservierten Zeitslot vorbeikam, zahlte 25 Euro für die Gänsekeule und 28 Euro für die Gänsebrust. Dazu gab es wahlweise Klöße oder Kartoffeln, Rotkohl oder Grünkohl. Vorweg brachte das Team eine Stulle mit Gänseschmalz an den Tisch, zum Dessert gab es ein kleines Stück Kuchen.
Simone Döring: “Wir haben alles bei uns selbst in der Küche zubereitet. Das bedeutet, wir haben die Kartoffeln geschält, die Knödel gedreht und den Rotkohl geschnitten. Auch den Grünkohl haben wir selbst zubereitet – natürlich mit dem ausgelassenen Gänseschmalz. Die Gänse haben wir in vorportionierten Teilen aus dem Großhandel bezogen. Es handelt sich dabei vor allem um Tiere aus deutscher Haltung, das hat auch seinen Preis. Bei der Zubereitung haben wir uns besonders viel Mühe gegeben und ein Rezept aus Omas Zeiten umgesetzt. Die Gänseteile haben wir mit Apfel, Zwiebel, Backpflaumen und frischem Thymian aus dem eigenen Garten schön im Bräter bei kleinen Temperaturen abgebacken und über Nacht stehen lassen, damit das ganze Aroma ins zarte und saftige Fleisch ziehen kann. Am nächsten Tag haben wir erst kurz vor dem Servieren noch einmal die Temperaturregler nach oben gedreht, damit die Haut schön knusprig wird. Durch die Niedrigtemperaturmethode haben wir auch eine tolle Soße ziehen können. Die Gäste wissen inzwischen, dass es bei uns schmeckt. Sie kamen zum Teil aus Potsdam und Berlin angereist.”
Die Waldschule Pausin ist kein Restaurant, man kann nicht einfach vor Ort Halt machen und sich zum Essen an den gedeckten Tisch setzen. Simone Döring: “Wir haben jetzt aber noch mehrere große Gruppen, die bei uns ein Gänseessen vorgebucht haben – zum Teil mit bis zu 40 Leuten. Die besuchen uns nun nach und nach in der gesamten Vorweihnachtszeit.”
Wer das Gänseessen in der Waldschule Pausin verpasst hat, sollte es sich als Geheimtipp für das kommende Jahr vormerken. Generell lohnt es sich, regelmäßig in den Veranstaltungskalender zu schauen. Denn bereits am 1. Dezember folgt ein festlicher Abend mit Feuerzangenbowle à la Heinz Rühmann und am 2. Dezember gibt es vor Ort einen traditionellen Weihnachtsmarkt.
Da fragt man sich natürlich: Eigentlich kann es der Waldschule doch nur gut gehen, oder? Simone Döring: “Wir bekommen immer mehr Anmeldungen von Kitas und Schulen, die bei unseren berühmten Waldwanderungen mitmachen möchten. Die Kinder gehen mit dem Förster in den Wald, lernen im ‘grünen Klassenzimmer’ ganz viel und kehren anschließend bei uns ein, um unser Waldschulzimmer zu besuchen und um bei uns etwas zu essen. Seit August waren so über tausend Kinder bei uns zu Gast. An diesen Tagen können wir aber keine Veranstaltungen mehr durchführen und keine bezahlten Feiern annehmen. Auf diese Weise arbeiten wir nicht wirtschaftlich und schreiben als GmbH rote Zahlen.”
Bärbel Eitner, die sich seit Jahrzehnten für Pausin engagiert, Ortsvorsteherin war und vor Tochter Simone die Waldschule geleitet hat: “Die Gemeindevertreter begrüßen es, dass wir uns so sehr sozial engagieren – für die Kinder, zunehmend aber auch für Senioren aus der Tagespflege, die uns auf ein Mittagessen oder einen Kaffee besuchen und es bei uns lieben. Ich denke, wir brauchen eine neue Unternehmensstruktur. Als gemeinnützige gGmbH wären wir besser aufgestellt, da müssen wir keine Gewinne erzielen.” (Text/Fotos: CS)
Info: Waldschule Pausin, Am Anger 18 a, 14621 Schönwalde-Glien, Tel.: 033231-62903, www.waldschule-pausin.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 213 (12/2023).
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