Mehr Platz für Verwaltung: Symbolischer Spatenstich für den Rathauserweiterungsbau in Falkensee!
Falkensee wächst – und die Infrastruktur muss folgen. Nachdem viele Jahre lang in neue Schulen, Sportplätze und Kultureinrichtungen investiert wurde, ist nun auch einmal die Verwaltung an der Reihe. Am 17. Oktober erfolgte ein symbolischer Spatenstich für den schon lange geplanten Rathauserweiterungsbau. Er wird ab November hinter dem bestehenden Rathaus errichtet – und wird einmal Platz für 60 Verwaltungsangestellte bieten.
637 Verwaltungsbeschäftigte gibt es zurzeit in Falkensee – wenn man auch die Kita-Mitarbeiter und die für die Kultur zuständigen Kollegen mit einberechnet.
Bürgermeister Heiko Müller: “In den letzten Jahrzehnten gab es immer einen Wettlauf in Falkensee: Schafft es die Infrastruktur, mit dem Bevölkerungswachstum mitzuhalten? Wir haben hier vor allem in neue Schulen und Sportanlagen investiert. Darüber haben wir unsere eigenen Mitarbeiter in der Verwaltung etwas vernachlässigt. Das Projekt unseres Rathauserweiterungsbaus ist deswegen gar nicht so sehr ein Projekt für die Stadt, sondern eins für unsere Mitarbeiter.”
Direkt hinter dem aktuellen Rathaus soll ein Erweiterungsbau entstehen, der auf einer Nettogrundfläche von 2.170 Quadratmetern Platz für 60 Verwaltungskollegen bietet. In dem Erweiterungsbau, der komplett barrierefrei gestaltet und auch mit einem Fahrstuhl ausgestattet werden soll, sind auch Besprechungsräume und ein großer Konferenzraum mit eingeplant. Mit den Baumaßnahmen möchte die Firma Goldbeck Nordwest GmbH aus Berlin als Generalunternehmer bereits im November beginnen. Da sehr viel mit vorgefertigten Bauelementen gearbeitet wird, visiert die Verwaltung eine Fertigstellung des neuen zwei- bis dreigeschossigen Gebäudes bereits für Ende 2024 an. Das wäre eine Bauzeit, die kaum zu unterbieten ist.
Die Baumaßnahmen sollen 10,5 Millionen Euro kosten. 820.000 Euro stammen dabei aus dem Förderprogramm “Klimafreundlicher Neubau Nichtwohngebäude”.
Am 17. Oktober kam es direkt auf dem zukünftigen Baugelände zu einem symbolischen Spatenstich – dem wohl letzten für den scheidenden Bürgermeister Heiko Müller, der deswegen auch gern seinem Nachfolger Heiko Richter einen Spaten mit in die Hand drückte: “Ich sehe es mit einem weinenden Auge, dass ich dieses Projekt als Bürgermeister nicht mehr selbst fertigstellen kann. Ich hoffe sehr, dass mich der neue Bürgermeister später zur Eröffnung einlädt.”
Der Rathauserweiterungsbau wird sehr modern aussehen. In der Baubeschreibung heißt es: “Die ausgewählten Farben harmonieren mit dem bestehenden historischen Rathaus Gebäude. Beige-grauer Putz, rote Ziegel und die Kupferblechbekleidung des Uhrturms sind die dominierenden Materialien.”
Der Rathauserweiterungsbau setzt auf den EH 40 NH Standard der KfW. Dieser Standard besagt, “dass das Gebäude zur Deckung des Heizwärmebedarfs nur 40 Prozent der Primärenergie eines vergleichbaren Referenzgebäudes nach GEG benötigt”.
Das neue Gebäude erhält ein Gründach mit Photovoltaik-Anlage, erzeugt Wärme ausschließlich über eine Erdwärmepumpe, nutzt eine Fassadenverkleidung aus Holz und setzt auf eine besonders gute Dämmung. Heiko Müller: “Die Baugenehmigung liegt uns seit 2022 vor. Wir mussten sie nur noch einmal anpassen lassen, nachdem der Generalunternehmer die final fertigen Pläne vorgelegt hatte. Fakt ist: Der Rathauserweiterungsbau wird einmal eins der modernsten Gebäude in ganz Falkensee sein.”
Mit der Fertigstellung des Rathauserweiterungsbaus ist es aber noch nicht getan. Auch die Außenanlagen auf dem Rathausgelände werden komplett neu gestaltet. In einem ersten Bauabschnitt sind bereits neue Mitarbeiterparkplätze auf dem Gelände der alten “GEGEFA-Wiese” entstanden. Insgesamt sollen vor Ort 130 Parkplätze entstehen, davon sechs behindertengerecht. Zurzeit gibt es auf dem Grundstück der Stadt bereits zwei E-Ladesäulen mit vier Ladepunkten, die für Strom-betriebene Dienstfahrzeuge vorgesehen sind. Es sollen aber noch fünf weitere E-Säulen folgen, die auch von den Besuchern des Rathauses benutzt werden dürfen. Es wird übrigens auch ein überdachter Weg mit eingeplant, der den Erweiterungsbau später einmal mit dem alten Rathaus verbindet.
Bürgermeister Heiko Müller: “Sobald der Rathauserweiterungsbau fertiggestellt wird, ziehen wir das alte Rathaus komplett leer. Alle Mitarbeiter, darunter auch der neue Bürgermeister, werden temporär in den Erweiterungsbau umziehen. Das gibt uns die Gelegenheit dazu, das alte Gebäude komplett zu sanieren und auch zu renovieren. Wenn das geschafft ist, dann sind wir angekommen. Dann können wir die Kolleginnen und Kollegen, die zurzeit noch ausgelagert sind, an den Rathaus-Standort zurückholen. Dann gibt es nur noch zwei Standorte für die Verwaltung – das Rathaus mit dem Erweiterungsbau und das Bürgeramt.”
Der Bürgermeister machte auch noch einmal deutlich, wie sehr die Verwaltung in den letzten Jahren gewachsen ist. Heiko Müller: “Als ich vor 16 Jahren angefangen habe, da waren wir unter 500. Jetzt sind es 637 Beschäftigte.”
Sollte Falkensee weiter wachsen und die Verwaltung weiterhin an Köpfen zulegen, so gibt es bereits einen Plan in der Schublade, der weit in die Zukunft reicht. Heiko Müller: “Es ist tatsächlich noch ein weiterer Erweiterungsbau möglich – dort, wo zurzeit noch das E-Gebäude zu finden ist. An dieser Stelle könnte ein weiterer Dreigeschosser entstehen. Aber hier rechnen wir bereits in Zeitspannen von zwanzig Jahren und mehr. In diesem Fall würden wir übrigens einige Parkplätze auflösen und stattdessen ein Parkdeck errichten lassen. Man kann also sagen – und das ist mir wichtig: Wir sind auf alles vorbereitet.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 212 (11/2023).
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