Viele neue Fakten rund ums Hallenbad Falkensee: Großer Andrang beim Tag der offenen Tür!
Seit Monaten kreist der Hammer im Rohbau vom neuen Hallenbad in Falkensee. Was hinter der orangefarbenen Fassade des Rohbaus allerdings vor sich geht, blieb der Bevölkerung bislang noch vollkommen verborgen. Am 15. Oktober hat sich das geändert. Passend zum “Tag der offenen Tür” durften sich die Falkenseer von 11 bis 14 Uhr erstmals im Hallenbad umsehen. Bürgermeister Heiko Müller übernahm selbst einen Teil der Führungen.
In den letzten Wochen wurde viel über die Kosten rund um das Hallenbad diskutiert. Was kostet der gesamte Bau unterm Strich, wird es eine Monatskarte für die Bürger geben und was zahlen die Vereine für die Nutzung? Dabei wurde aber vernachlässigt, was das Hallenbad eigentlich alles an Dienstleistungen und Einrichtungsbausteinen bietet. Und überhaupt: Wann wird es zum ersten Mal seine Türen für die Bevölkerung öffnen?
Den 15. Oktober hatte die Stadt Falkensee zum “Tag der offenen Tür” erkoren. Alle interessierten Bürger konnten sich ohne Anmeldung auf dem Gelände einfinden und wurden dann u.a. vom Bauamtsleiter Jens Grothe oder von Bürgermeister Heiko Müller durch die neuen Räumlichkeiten geführt.
Der Andrang war allerdings so hoch, dass die Schlange der vor dem Hallenbad wartenden Bürger schon bald so lang war, dass sie bis zum neuen P+R-Parkplatz reichte. War es zunächst noch geplant, immer nur 15 Menschen durch das Hallenbad zu führen, wurde die Gruppengröße schon bald auf 25 Personen erhöht.
Sichtlich Freude hatte Bürgermeister Heiko Müller daran, seine Gruppe durch das Hallenbad zu geleiten. So nahm er die Bürger mit vom späteren Foyer des Hallenbads in die zukünftige Kegelbahn: “Die Kegelbahn hat vier hölzerne Bohlebahnen, die gerade hergestellt und bald angeliefert werden. Die gesamte Anlage ist wettkampffähig und wird vom Brandenburger Kegelverband abgenommen. Das bedeutet, das vor Ort auch richtige Turniere stattfinden können.”
Um die Anlage zu schonen, darf sie nicht mit Straßenschuhen genutzt werden. Es wird eine Schrankanlage geben, in der man seine Schuhe verstauen kann. Spezielle Kegelschuhe sind nicht erforderlich, hallenfähige Turnschuhe reichen.
Bürgermeister Müller: “Es wird immer wieder hinterfragt, ob wir die Kegelbahn wirklich brauchen. Wir haben vorgesorgt. Sollten wir tatsächlich einmal feststellen, dass die Kegelbahn nicht benötigt wird, können wir die Räumlichkeiten leicht umbauen – vielleicht für ein zusätzliches Wellness-Angebot oder für ein Indoor-Spielplatzangebot für Kinder.”
Von der Kegelbahn ging es weiter in den zukünftigen Saunabereich. Die Stadt arbeitet bereits an einem Dongle-System, das man später am Handgelenk tragen kann. So lässt sich etwa ein Drehkreuz, das in den Saunabereich führt, später mit dem Dongle öffnen – wenn man für die Sauna bezahlt hat. Heiko Müller: “Da die Nutzung des Hallenbades preiswerter ist als die der Sauna, darf jeder Saunabenutzer auch das Hallenbad betreten. Anders herum muss ein Aufpreis bezahlt werden.”
Im Saunabereich wird es eine Aufgußsauna (25 Plätze, 95 Grad warm), eine Bioaromasauna (15 Plätze, 50-60 Grad) und eine Dampfsauna (20 Plätze, 40-45 Grad) geben. Auch ein Tauchbecken zum Abkühlen, mehrere Fußbecken und ein Ruheraum sind vorgesehen, befinden sich aber wie das gesamte Hallenbad noch im staubigen Rohbaustadium.
Heiko Müller: “Auch im Saunabereich haben wir mitgedacht und sind für die Zukunft gerüstet. Im Außenbereich wäre eine Gartensauna nachrüstbar. Wir hätten Platz für drei Saunen im Freien. Wir haben tatsächlich sehr langfristig geplant.”
Zur Sauna gehört auch ein eigenes Bistro – in dem es aber laut unserem Bürgermeister “zurzeit nur Kabelsalat” gibt. Das Bistro wird später einmal 63 Sitzplätze aufweisen. Heiko Müller: “Die spätere Küche befindet sich im Zentrum des Hallenbads und kann so das Bistro in der Sauna, das Bistro im Hallenbad und auch das Foyer mit betreuen. Das Bistro im Hallenbad wird 42 Plätze aufweisen.”
Und dann ging es weiter in den eigentlichen Hallenbadbereich. Das Nichtschwimmerbecken vor allem für Kurse und Senioren ist später, wenn es erst einmal mit Wasser befüllt wird, langsam abfallend 90 bis 135 Zentimeter tief. Das Wasser wird auf etwa 32 Grad beheizt werden.
Daneben ist ein flaches Becken vor allem für die Kinder vorgesehen, die hier ihren nassen Spaß haben dürfen. Die lange geschlossene Wasserrutsche im satten Blau, die kreisförmig aus der Höhe zum Boden führt, endet übrigens nicht im Kinderbecken, sondern in einem kleinen Auffangbecken. So sollen Zusammenstöße mit anderen Badenden vermieden werden.
Das Highlight im neuen Hallenbad ist natürlich das große 25-Meter-Schwimmbecken mit sechs Bahnen, einem 3-Meter-Sprungturm und einem 1-Meter-Brett. Bürgermeister Heiko Müller: “Hätten wir auf dem Dreier ein Sprungbrett installiert, hätte die Hallendecke höher ausfallen müssen. Das hätte die Kosten weiter in die Höhe getrieben. Der Sprungturm soll später nur temporär zu ganz bestimmten Zeiten geöffnet werden.”
Interessant ist, dass es in das Schwimmbecken auch einen Zugang für Rollstuhlfahrer geben soll. Speziell für den Betrieb im Wasser geeignete Rollstühle soll es vor Ort zu leihen geben.
Heiko Müller: “Sollte unser Waldbad einmal saniert werden müssen, wäre eine Sanierung leider genauso teuer wie ein Neubau. Für diesen Fall haben wir bereits eine Außenfläche vor dem Hallenbad reserviert – für ein Schwimmbecken im Freien. Auch hier planen wir also bereits weit in die Zukunft hinein.”
Noch ein paar interessante Fakten vom Rundgang: Mit der Eröffnung des Hallenbades für die Bevölkerung wird im ersten Quartal 2024 gerechnet. Im Hallenbad soll es ein Film- und Fotografierverbot geben. Ein Handyverbot soll aber nicht ausgesprochen werden. Die Fensterfront des Hallenbads zur Straße hin wird vor der Eröffnung noch mit Folie beklebt, damit Autofahrer den Badenden nicht beim Planschen zusehen können. Und: Das Grundstück, auf dem jetzt das Hallenbad steht, konnte die Stadt Falkensee einmal für nur 70.000 Euro erstehen. Warum so billig? Nun, auf dem Gelände lag eine halb-illegale Mülldeponie. Die Beseitigung des Mülls hat die Stadt 1,6 Millionen Euro gekostet.
Andreas Solle wohnt gleich um die Ecke. Er war einer der ersten Bürger, die sich das neue Hallenbad angesehen haben: “Ich finde es ganz toll, was hier alles geplant ist und wie weit man in die Zukunft gedacht hat. Aber bis zur Eröffnung ist doch noch mehr zu tun, als ich dachte.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 212 (11/2023).
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